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„Herzlich willkommen. Wir sind wieder für Sieda. “Auch in den Geschäften mit Verkaufsflächen bis 800 Quadratmetern zwischen Wörth, Kandel und Steinfeld entwickelt sich seit Montag trotz der Corona-Krise wieder das geschäftliche Leben. „Die Arbeit mit Senioren macht Spaß und bereichert mich“, sagt Marion Steinhilber-Klose, die der Liebe wegen von Mittelfranken in die Pfalz kam. Die 51-Jährige leitet seit November 2019 die wöchentliche Seniorengymnastik im Bürgerhaus Heßheim. Im Moment ist Zwangspause. Sich drinnen wie draußen möglichst viel zu bewegen, rät sie, um fit zu bleiben.
Aufatmen bei den Kunden und bei den Geschäftsleuten. Die Menschen haben über Wochen hinweg das Einkaufen beim Händler ihres Vertrauens vermisst. Über Wochen hinweg waren sie gezwungen, auf die vertraute und geschätzte Beratung zu verzichten. Zwar aus gutem Grund. Schließlich fordert das Corona-Virus von allen, sich von anderen Menschen fernzuhalten, um eine Verbreitung möglichst zu verhindern. Trotzdem: Manches Mal war der Wunsch riesig, genau jetzt beim vertrauten Händler vorbeizuschauen und dies oder jenes zu besorgen.
An gewachsene Bindungen anknüpfen
Zwischen den Inhabern und den Mitarbeitern in den Geschäften und den Kunden haben sich über die Jahre hinweg treue und verlässliche Bindungen entwickelt. Die Fachleute wissen meist sehr genau, was genau ihre Stammkunden sich wünschen. Sie kennen deren Stile und haben stets die passenden Vorschläge, die sie ihnen unterbreiten. Dieses Miteinander wurde mit dem Shutdown abrupt unterbrochen. Seit Montag wird wieder daran angeknüpft.
Diese Zwangspause ist auch den Geschäftsleuten besonders schwergefallen, die ihre Geschäfte nicht öffnen durften. Sie haben ihre Kunden vermisst, für die sie neue Ware eingekauft haben, die sie ihnen gerne präsentiert und verkauft hätten. Das würden sie jetzt am liebsten nachholen. Die Inhaber der Geschäfte mussten so auch auf Einnahmen verzichten und bei weiterlaufenden Kosten trotzdem finanziell über die Runden kommen.
Doch das Bild von Geschäften mit verschlossenen Türen gehört seit Montag der Vergangenheit an. Es stimmte traurig und nachdenklich, als während des absoluten Shutdowns die Türen verriegelt blieben und hinter den Fenstern lediglich Hinweisschilder auf die vorübergehende Schließung der Geschäfte hinwiesen. Corona hatte die Geschäftswelt erbarmungslos im Griff. Hinzu kamen bis weilen Verweise auf das Online-Angebot.
Achtsam zu sein, ist die neue Devise
Nun gibt es ein neues geschäftliches Leben, es gelten neue, ganz klare Regeln: Die Menschen sollen auch in den Geschäften Abstand voneinander halten. Gedränge darf keines mehr aufkommen. Die Geschäftsleute sind dazu verpflichtet, nicht zu viele Kunden auf ihre Verkaufsflächen zu lassen. Die Kunden nehmen dafür gerne in Kauf, vor einem Geschäft auch einmal zu warten, bis sie eintreten dürfen.
Jeder einzelne ist seit der Corona-Krise besonders gefordert. Jetzt waschen sich die Menschen viel häufiger und gründlicher die Hände. Dasselbe gilt fürs Desinfizieren. Auch die Mund-Nasen-Maske wird sich spätestens ab kommendem Montag zu einem steten Begleiter entwickeln, wenn es Pflicht sein wird, beim Einkaufen und im öffentlichen Personennahverkehr eine solche Maske zu tragen. Achtsam zu sein, ist die neue Devise. Dafür darf man seit dieser Woche aber wieder bei weiteren Händlern einkaufen – auch wenn manche Abläufe ganz neu scheinen. tkn