Zu besonderen Festen besondere Backwaren in besonderen Formen herzustellen, ist ein alter Brauch. „Gebildbrote“ nennt man sie. Dazu gehört auch der Christstollen.
Diesem wohl prominentesten Vertreter der Gebildbrote ist jeweils am zweiten Advent sogar ein eigenes Fest in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden gewidmet.Auf den ersten Blick sieht man dem Stollen gar nicht an, dass er ein Gebildbrot ist. Jedoch: Der Christstollen – oder „die Christstolle“, wie Stichwort: Christstollen der süße Laib in manchen Gegenden heißt – stellt das in weiße Tücher gewickelte Christuskind dar, so die Überlieferung,
Bedeutung gewann das Gebäck zunächst unter anderem Namen. Und dem entsprechend heißt noch heute der Dresdener Weihnachtsmarkt „Striezelmarkt“. Hier wurden schon vor Jahrhunderten die „Christbrote uff Weihnachten“ verkauft. Die einstigen „Striezel“ hatten aber mit der heutigen reichhaltigen Komposition von Zutaten wenig gemein. Die „Christbrote“ waren Fastengebäck, denn die Adventszeit ist eigentlich Fastenzeit. Und deswegen durften sie nur aus Mehl, Hefe, Wasser und Öl hergestellt werden. Das schmeckte schon Ende des 15. Jahrhunderts den sächsischen Landesherren nicht besonders. Sie baten den Papst um die Erlaubnis, die Zutatenauswahl ein wenig zu erweitern. Rom erlaubte daraufhin Butter statt Öl. Wann allerdings Rosinen und sonstige Zutaten in den Stollen Einzug hielten, darüber schweigen die Stollenhistoriker. wip