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Verkaufsoffener Sonntag in Grünstadt mit Deutsch-Französischem Bauernmarkt

Nachhaltigkeit liegt im Trend

Deutsch-Französischer Bauernmarkt ist zum zehnten Mal in Grünstadt

Nachhaltigkeit liegt im Trend

Auf dem Deutsch-Französischen Bauernmarkt muss man nicht die Katze im Sack kaufen, sondern kann alles probieren. FOTO: BENNDORF

Kürbismarmeladen, Pferdewürste, Naturseifen, Aperitif-Essige, Schafwollprodukte, Bürsten und Pilzpfannengerichte: Wer am Sonntag die Grünstadter Innenstadt besucht, kann sich von 10 bis 18 Uhr auf ein riesiges Food- und Nonfood-Angebot auf dem Luitpoldplatz freuen. Knapp 50 Betriebe aus dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen, die sich die nachhaltige Erzeugung auf die Fahne geschrieben haben, präsentieren sich auf dem Deutsch-Französischen Bauernmarkt.

Sie sind inzwischen schon zum zehnten Mal da. 2011 war es dem Wirtschaftsforum in Kooperation mit der Stadtverwaltung erstmals gelungen, den Markt nach Grünstadt zu holen. Der Erfolg war so groß, dass die Beschicker sogleich im nächsten Jahr wieder da waren. Und dann kamen sie regelmäßig, obwohl zum Konzept ihrer Organisation jährlich wechselnde Standorte gehören. Erzwungene Pausen gab es nur aufgrund der Pandemie.

„Es gibt drei Städte, wo wir immer wieder hingehen, weil es sich dort für unsere Partnerbetriebe besonders lohnt", sagt Harry Schmeiser, Veranstaltungsmanager vom Biosphärenreservat. Dabei handele es sich um Neustadt an der Weinstraße, Wissembourg und eben Grünstadt. Was für das Mittelzentrum im Leiningerland spreche, seien die hohe Besucherfrequenz, der optimal ausgestattete und hervorragend zentral gelegene Platz, das Ambiente insgesamt und die Kombination mit dem verkaufsoffenen Sonntag. Manche Beschicker nähmen Anfahrtswege von mehreren Stunden in Kauf.

Heraus stellt Schmeiser auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Verwaltung und Werbegemeinschaft. „Hier stehen die Leute mit Herzblut hinter der Veranstaltung", betont er. Der Bezirkstagsvorsitzende Theo Wieder sei auch immer sehr gern in Grünstadt. Leider habe er diesmal sehr viele Termine, und es könnte sein, dass er einen Vertreter schicken müsse.

In der Regel finde ein häufiger Wechsel der Standorte statt, erzählt Schmeiser. So sei man in diesem Jahr beispielsweise erstmals in Rumbach gewesen. Mit großem Erfolg: „In das 500-Seelen-Dorf haben rund 5000 Besucher gefunden." Sein Debüt hat der Deutsch-Französische Bauernmarkt auch in Eisenberg gefeiert: im Juni mit 44 Teilnehmern. Im Oktober wird darüber hinaus in Maikammer Premiere sein, wie der Verwaltungsfachwirt berichtet.

Eine logistische Meisterleistung erfordere es, die rund 50 Anbieter, die jetzt nach Grünstadt kommen, auf dem Luitpoldplatz unterzubringen. „Einige mussten wir bitten, ihre Standfläche zu verringern", so Schmeiser. 2019, beim letzten Markt vor der Corona-Krise, waren einzelne Beschicker in die Fußgängerzone ausgelagert worden. „Das war jedoch keine optimale Lösung", bilanziert der 55-Jährige, der einräumt, „ein wenig Bauchweh" gehabt zu haben bei dem Gedanken, wie es nach der Pandemie weitergeht. Doch bislang sehe alles gut aus.

Man habe zwar zwei, drei Anbieter verloren, die aufgrund ihres Alters oder wegen Krankheit aufgehört haben. Auch hätten manche Erzeuger aus dem Nachbarland während Corona Kunden in ihren Hofläden dazu gewonnen und beteiligten sich deshalb nun nicht mehr an dem Markt, weil sie ihre Produktion nicht ausweiten könnten. Die französischen Händler seien in der Pfalz besonders beliebt, weil man deren Artikel sonst nicht so einfach bekomme. „Aber es folgen neue Leute nach, auch bei den Jüngeren gibt es einen Trend zu nachhaltiger und biozertifizierter Bewirtschaftung", sagt Schmeiser erfreut. Zudem gebe es einen Wandel hin zu vegetarischen und veganen Angeboten.

Wer Partnerbetrieb werden will, muss sich bewerben. Dann wird anhand bestimmter Kriterien über die Aufnahme entschieden. „Das Unternehmen muss originelle Erzeugnisse haben, die selbst hergestellt sind", erklärt er. Auch sei gefordert, dass die Bewirtschaftung und die Produktion erwiesenermaßen nachhaltig sind. Nicht zuletzt müsse die Firma natürlich im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen angesiedelt sein. „Mit rund 300.000 Hektar Fläche ist das das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas", so Schmeiser. Davon lägen etwa 180.000 Hektar in Deutschland.

Die grenzüberschreitende Direktvermarktung sei immens wichtig - gerade auch in den aktuell schwierigen Zeiten. Seit 1999 läuft diese Kooperation zwischen den beiden benachbarten Staaten. Dabei wird das Prinzip „Pflege durch Nutzung" der gewachsenen Kulturlandschaft einer breiten Öffentlichkeit bewusst gemacht. abf


Zur Sache: Projekte im Reservat

Das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen des Bezirksverbandes Pfalz in Lambrecht will den Menschen nicht nur mit dem Deutsch-Französischen Bauernmarkt die Natur und ihre nachhaltige Nutzung näherbringen. „Wir initiieren auch viele Projekte", sagt Harry Schmeiser, einer von 20 Mitarbeitern aus der Geschäftsstelle. 

Er berichtet unter anderem von den Juniorrangern, die gemeinsam ihre Region erforschen und dabei die naturräumlichen und kulturhistorischen Besonderheiten des jeweiligen Schutzgebietes kennenlernen. „Gemeinsam mit dem Landesforsten veranstalten wir fünftägige Camps für Sieben- bis Zwölfjährige", so Schmeiser. Das Tolle daran: Die Teilnehmer transportierten ihr Wissen weiter. Um Offenland-biotope und Artenvielfalt geht es beim Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald", das von Schmeisers Amtsvorgänger Helmut Schuler geleitet wird. Die Landschaftspflege durch schonende Schafbeweidung wird über das Bundesprogramm „chance.natur" gefördert.

Unter dem Titel „Sternenpark Pfälzerwald" nimmt man sich des Themas Lichtverschmutzung an. Das ist hochaktuell, denn die ständige Beleuchtung frisst Energie und tötet unzählige Insekten. „Früher sind die Tierchen an den heißen Lampen verbrannt. Von den heutigen LED, von denen sie auch angelockt werden, fallen sie irgendwann vor Erschöpfung einfach hinunter", erläutert der 55-Jährige. Dafür will das Projekt sensibilisieren. In den Industriestaaten lässt sich nur noch an wenigen Orten die natürliche Dunkelheit nach dem Sonnenuntergang erleben. abf