Advent in der Verbandsgemeinde Lambsheim-Beindersheim – das heißt jedes Wochenende mindestens einen Weihnachtsmarkt genießen können. Und da gibt es so allerlei, was Menschen mit Liebe gestalten für sich und andere, um die Zeit bis Heiligabend zauberhaft zu gestalten.
Wie kann man den Advent genießen? Vielleicht, indem man sich Zeit nimmt, die Wohnung dekoriert mit Kerzen, Tannenzweigen und Schmückendem? Und vielleicht sogar mit etwas Fantasie einen Adventskranz oder ein Gesteck selbst fertigt? Tipps dazu gab die Landschaftsgärtnerin Sabrina Becker am Dienstag bei den Beindersheimer Landfrauen.
Zwei große Körbe mit Nordmanntannenzweigen, Arizonazypressen und echtem Lorbeer hatte die Gärtnerin mitgebracht, dazu eine riesige Auswahl an Schmuck: große Holzsterne, Ketten, Bänder, goldene Herzen, rote Kugeln, Tannenzapfen in allen Formen. „Als Einzelner all diese Sachen kaufen, das geht gar nicht“, begründet Liesel Kühling, Teamsprecherin der Beindersheimer Landfrauen, dass nach der Premiere 2018 auch in diesem Jahr das gemeinsame Adventsbasteln angeboten wurde.
Jede der Frauen hatte ihre eigene Idee. Da war es ein Adventsarrangement für den Friedhof, dort ein Gesteck, ein Türkranz, ein Adventskranz. Maria Klose, Übungsleiterin Turnen bei den Landfrauen, wählte ein XXL-Format. Sie gestaltet gern, „das habe ich in die Wiege gelegt bekommen, schon meine Mutter und meine Oma haben gebastelt“, erzählt sie. Sie wechselt zwischen Tanne, Zypresse und Lorbeer, das macht den Kranz lebendig.
Eigentlich scheint es ganz einfach zu sein: „Man nimmt den Strohkranz und wickelt einmal den Draht drumherum, dass er möglichst fest ist“, erläutert Sabrina Becker. Den Draht lässt sie hängen, schichtet handgroße Zweige auf den Kranz „wie die Heringe in der Dose“ und umwickelt diese mit dem Draht. Die nächsten Zweige werden etwas versetzt festgebunden. „Aufpassen, dass der Draht immer bedeckt ist“, erklärt sie. Und so geht es weiter, Stück um Stück. Der grüne Kranz darf dann nach Gusto geschmückt werden.
„Ich habe mir das selbst beigebracht“, sagt Sabrina Becker. Weil es ihr Spaß mache, kreativ zu sein, aber auch andere dazu zu motivieren. Fürs Finish sprüht einen leichten Film auf die Kränze. Alternativ,meint eine Teilnehmerin, könne man auch Haarspray verwenden. Das verleihe dem Adventsgesteck zusätzlich noch einen schimmernden Glanz.
Zum Tannen- gehört auch Plätzchenduft. Zimtwaffeln haben die Heuchelheimer Landfrauen gebacken. Unter anderem verkaufen sie diese auf dem Weihnachtsmarkt im Ort. Für die Zimtwaffeln haben sie fünf Pfund Teig aus Butter, Mehl, Mandeln, Eiern und Zimt vorbereitet, denn er musste ruhen, erzählt Organisatorin Helga Prien. „Für ein Pfund brauchen wir eine Stunde Backzeit“, rechnet Monika Held. Sobald das Waffeleisen heiß ist, werden auf sechs eingeteilte Waffelmuster sechs Portionen verteilt, das Eisen zugeklappt und noch ein bisschen gedrückt. Ein herrlicher Duft liegt in der Luft. Und der wird bald auch über dem Weihnachtsmarkt liegen. cei
„Heimat für Kultur“
Reihe im Heimatmuseum startet mit „Textur“
„Heimat für Kultur“, so nennt sich eine Reihe im Heimatmuseum im Alten Rathaus Heuchelheim. Die startet in der Vorweihnachtszeit am Donnerstag, 5. Dezember, 19 Uhr.
Das Museum soll im Miteinander lebendig werden, das ist die Idee, die dahintersteckt. Und dazu möchte Museumsleiter Mathias Hüther den Museumsobjekten Kunst entgegensetzen. „Literatur, Musik, darstellende Kunst zwischen Romantik und Postmoderne“ sollen die Menschen in der Verbandsgemeinde begeistern, mitnehmen, ihre Sinne öffnen.
Der Auftakt steht unter dem Titel „Lust auf Sprache?!“. Zu Gast ist das 2017 gegründete Literatennetzwerk „Textur“ aus Neustadt. Sieben Autoren im Alter zwischen 28 und 80 Jahren werden aus ihren Werken lesen.
Das Programm besteht aus Genusshappen. Etwa 40 Minuten dauert der erste, etwas ernstere Teil, erläutert Dieter Kreiner auf Nachfrage. Wobei, betont er,Musikstücke und Texte sich immer abwechseln. Der Abend startet mit dem echten Kurpfälzer Michael Saenger. Der Jurist schreibt Reiseberichte und Kurzgeschichten. Von einer geplanten Trilogie über Russland erscheint der erste mit dem Titel „Petersburg“ demnächst. „Daraus gibt es eine Kostprobe“, sagt Kreiner. Saengers Prosa ergänzt Katharina Dück mit Poesie aus ihrem Zyklus „Petersburg“. Die Dozentin an der Universität Mannheim beschäftigt sich wissenschaftlich mit Sprache und Migration. Die Deutschlehrerin Frauke Volkland gibt Kostproben aus zwei Werken: „Bettgeflüster im Pfarrhaus Tschudi“ und „Eisvogelblau“.
Den zweiten, etwa 30-minutigen Teil startet Dieter Kreiner. Der 80-Jährige lebt seit 55 Jahren in Neustadt, die bayerischen Wurzeln kann er aber nicht verleugnen. Das ist auch der Hintergrund für sein zweites Buch über die rund 700-jährige Herrschaft der Wittelsbacher über die Pfalz. Wobei es ihm aber nicht darum gegangen sei, ein Geschichtsbuch zu verfassen. Im Gegenteil, er beleuchtet das Leben der 34 Regenten und entdeckte dabei auch Pikantes. Lesen wird er aus seinem autobiografischen Roman „Ein guter Stolperer fällt nicht“, den er seinem Enkel widmet. „Er soll einmal wissen, was bei seinem Opa und Urgroßvater so alles abgegangen ist“, sagt Kreiner. Dem Publikum liest er aus der Geschichte „Fernbeziehung“, als er seine spätere Ehefrau kennengelernt hatte und 50 Kilometer entfernt seinen Bundeswehrdienst ableisten musste.
Schwerpunkt in ihrer Arbeit als Lektorin ist die Phantastische Literatur. Am Donnerstag liest Usch Kiausch zwei „Textannäherungen zum Thema Liebe“. Literarische Gemeinsamkeiten verbindet Ute Kliewer und Wolfgang Allinger. Gemeinsam lesen sie „Spaziergang“. Beide engagieren sich im Literaturmagazin Wortschau, dessen Herausgeber Allinger ist. Neben Lyrik und Prosa schreibt Kliewer Szenen fürs Straßentheater. Allinger und Kliewer bilden auch das Finale mit „einem heißen Rap“, kündigt Kreiner an.
Karten zu acht Euro gibt es im Vorverkauf im Schreibwarenladen Renner, Hauptstraße 18, in Heßheim. Reservierungen sind telefonisch möglich unter der Nummer 06233 72374. cei
Auf zum Adventssingen
Weihnachtsmärkte in der Verbandsgemeinde Lambsheim-Heßheim
Auch das gehört in die Vorweihnachtszeit: Ein abendlicher Bummel, dabei den Lichterglanz genießen, einen Glühwein trinken und auch Weihnachtslieder singen. Zu letzterem bieten in diesem Jahr auch die Weihnachtsmärkte Gelegenheit.
Ausdrücklich zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen laden die Weihnachtsmärkte in Großniedesheim und Heuchelheimein.
Am ersten Advent gibt es gleich drei Weihnachtsmärkte: In Lambsheim am Haus der Vereine geht es bereits freitags los um 18.30 Uhr mit weihnachtlicher Musik der GMV. Turmmalerin Ulrika Werner bastelt am Samstag und Sonntag mit den Kindern. Am Sonntag um 17.30 Uhr zeigt das Improvisationstheater eine Aufführung und zum Abschluss um 18.30 Uhr werden Weihnachtsbäume versteigert. In Großniedesheim an der Pergola am Sportplatz tritt am Samstag um 18 Uhr die Bläser-AG der Schiller Realschule Plus auf, am Sonntag ab 14.30 Uhr steht ein gemeinsames Weihnachtsliedersingen mit der Grundschule an. In Kleinniedesheim beschränkt sich der Weihnachtsmarkt auf Sonntag, 1. Dezember, ab 13 Uhr auf dem Gelände des Kleintierzuchtvereins.
Am zweiten Advent, 7. und 8. Dezember, tritt auf dem Weihnachtsmarkt in Beindersheim am Sonntag, 15 Uhr, der neu gegründete Jugendchor Bentritinis auf, um 16.30 Uhr gibt es einen Gedichtwettbewerb. In Heuchelheim beschränkt sich der Weihnachtsmarkt am und im Bürgerhaus auf Sonntag, 8. Dezember. Ab 17 Uhr steht ein gemeinsames Adventsliedersingen für Groß und Klein auf dem Programm. Vorweihnachtliche Musik gibt es ebenfalls am zweiten Advent im Schlosshof Kleinniedesheim. Dort spielen ab 18 Uhr die Wormser Barockbläser. Zum dritten Advent, Samstag und Sonntag, 14. und 15. Dezember, gibt es zum Finale den Weihnachtsmarkt am und im Bürgerhaus Heßheim. Am Samstag um 18 Uhr singt der Männergesangverein Liederkranz, am Sonntag um 17 Uhr spielt der Blasmusikverein Heßheim. cei