Beider Schauernheimer Kerwe gibt es in diesem Jahrmehrere kleine Jubiläen: Seit 35 Jahren findet die Kerwe am ersten Septemberwochenende statt, seit 30 Jahren gibt es einen großen Kerweumzug und seit 20 Jahren den ökumenischen Kerwegottesdienst.
1984 fand die erste Kerwe im September statt, die von der Kerwegemeinschaft, damals bestehend aus Sport-, Gesang-, Männergesang- und Pfälzerwald-Verein. Vorher hatte die Kerwe im Oktober stattgefunden und war lange von der Feuerwehr organisiert worden.
Ein erster Umzug ging schon 1984 vom Sportplatz zum Kerweplatz und wurde von einem echtem „Schauremer Esel“ angeführt. „Weißes Hemd, schwarze Hose, schwarze Schuhe“, so weist das Protokoll der Kerwegemeinschaftssitzung vom 13. August 1984 die Kleiderordnung für die Mitglieder der Kerwegemeinschaft aus. Waren die ersten Umzüge noch relativ klein und dienten der Abholung der Kerwe, so wurden die Umzüge ab 1989 größer: Jetzt wurde nicht mehr nur die Kerwe ausgegraben, sondern auch die jeweilige Kerweprinzessin an ihrem Wohnhaus abgeholt. 1988 war bereits eine erste Prinzessin ausgewählt worden, doch wurde das Kerwegeschehen wegen des Flugzeugunglücks in Ramstein am 28. August 1988 drastisch reduziert. Dafür durfte Prinzessin Manuela ein Jahr später im Jahr 1989 noch einmal ihr Amt ausüben – dann beim ersten großen Umzug. 1990 wurde die Kerwe erstmals zum Abschluss der Veranstaltung beerdigt. Neun Jahre später, 1999, erhielt die Kerweprinzessin einen Hofmarschall an die Seite gestellt und zum ersten Mal fand am Kerwesonntag ein ökumenischer Gottesdienst statt.
Initiator und Motor der Kerwe und des Umzugs war ab 1984 über 20 Jahre lang Günter Keck, der über seine Funktion als Vorsitzender, später Ehrenvorsitzender des SV Schauerheim,mit seiner unvergleichlichen Art „Vorsitzender“ der Kerwegemeinschaft war. „Wir haben ihn nie gewählt, es war einfach so“, erinnert sich Inge Berg, die lange Jahre als „Mädchen für alles“ Keck bei der Organisation unterstützte und deren Protokollführung einen Einblick in die Kerwe-Historie erlaubt.
Seit zehn Jahren organisiert Eugen Kuss den Umzug. Wegen der verschiedenen Abholorte von Prinzessin und Kerwe variiert die Umzugsstrecke jährlich, in diesem Jahr führt sie von der Schulstraße über Gartenstraße, Limburgstraße, Speyerer Straße, Schillerstraße, Bétheny-Allee, Schackstedter Straße, Gronauer Weg und Renate-Stumpf-Straße zum Seniorenheim „Zur DannstadterHöh“, wo die Kerweprinzessin durch die Übergabe des Eselszepters durch ihre Vorgängerin inthronisiert und die Kerwe ausgegraben wird. Zurück über Renate-Stumpf-Straße, Gronauer Weg, Alsheimer Weg, Speyerer Straße, Obergasse, Hintergasse und Schulstraße geht es dann zum Kerweplatz an der Grundschule. Je nach Wegstrecke dauert der Umzug zwischen ein und zwei Stunden. Im vergangenen Jahr haben Mitglieder des Jugendhauses sogar den Kerwebaum mitgeführt, der am Ende des Umzugs auf dem Kerweplatz aufgestellt wurde.
Angeführt wird der Umzug stets von einer Musikkapelle, die jeweilige Prinzessin darf im Cabrio ihr Kerwevolk grüßen. Schon früh entstand auch die Tradition, dass sie dabei von anderen Kerwe- und Faschings-Hoheiten aus der Region, ebenfalls in offenen Wagen, begleitet wird. Mit beim Umzug dabei sind auch immer die Mitglieder der Schauernheimer Kerwegemeinschaft, Bürgermeister, Beigeordnete und etliche Gäste und Bürger, die sich zum Teil auch erst während des Geschehens dem Umzug anschließen. acl
Kerwe-Lama-Touren am Samstagnachmittag
Dorffest in Schauernheim von 30. August bis 2. September – Hüpfburg und Zaubererspaß für Kinder
Termin für die traditionelle Schauernheimer Kerwe ist seit 35 Jahren das erste Septemberwochenende – seit 1984 wird das Ereignis von der Kerwegemeinschaft auf dem Kerweplatz rund um die Grundschule organisiert.
Zur Kerwe-Einstimmung servieren am Freitag, 30. August, ab 19 Uhr die Turnerfrauen Snacks, in der Bar sorgt die Jugend des Sportvereins für Musik. Am Samstag, 31. August, startet dann um 14.30 Uhr der Umzug, der in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag feiert – Anlass dafür, in diesem Jahr alle ehemaligen Kerwe-Prinzessinen zur Teilnahme einzuladen. Musikalisch begleitet wird der Umzug von den „Pfälzer Guggeglucke“. Die diesjährige Kerwe-Prinzessin Antonia Daub wird während des Umzugs in der Seniorenresidenz „Zur Dannstadter Höh“ inthronisiert und die Kerwe dort auch ausgegraben.
Im Anschluss an den Umzug findet auf dem Kerweplatz die offizielle Eröffnung mit Taufe der Kerwe durch die Kerwe-Pfarrerin Sylvia Calles statt. „Kerwerätsch“ Elke Seyfarth-Barth wird die Kerwe-Rede halte und Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann zum Fassbieranstich schreiten. Musikalisch beteiligen sich die Kinder von Grundschule und Kindergarten mit Liedbeiträgen. Um 19 Uhr gibt es musikalische Unterhaltung mit den „Midnights“.
Am Sonntag, 1. September, ist um 11 Uhr ökumenischer Kerwegottesdienst mit der Jugendband. Ab 11 Uhr gibt es für Kinder auf dem Kerweplatz eine Hüpfburg, und ab 14.30 Uhr Kinderspaß mit einem Zauberer. Tierfans kommen ab 15.30 Uhr bei Lama-Touren auf ihre Kosten, um 17 Uhr spielt die Blaskapelle Dannstadt auf.
Zum Kerweabschluss am Montag, 2. September, stehen Kaffee und Kuchen auf dem Speiseplan und „Hans und Herrmann“ machen Musik. Um 21 Uhr sind dann Taschentücher gefragt: Die Kerwe wird unter Beteiligung des Kerwevolks für ein Jahr beerdigt. acl