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Ende Januar schließt das Modehaus Lutz in der Dannstadter Hauptstraße 119: Damit geht eine 93-jährige Firmengeschichte zu Ende. 1927 hatte Textilkaufmann Eugen Lutz den Betrieb in der Hollergasse gegründet, seit den 1930er-Jahren ist es im familieneigenen Haus untergebracht.
„Es wäre an der Zeit, Investitionen zu tätigen, zum Beispiel ein neues Kassen- und Warenwirtschaftssystem“, sagt Modehaus-Inhaberin Claudia Lutz. Allerdings habe sie sich die Frage gestellt, wofür sie investieren solle, da keine Nachkommen da seien und Claudia Lutz mit 61 Jahren langsam an den Ruhestand denke.
„Ich war immer gerne hier im Laden, und wenn ich 50 Jahre alt wäre, würde ich die Investitionen noch tätigen, aber so ...“, erklärt Lutz ihre Entscheidung, die auch von „Seniorchefin“ Marianne Lutz, die mit 86 Jahren noch tatkräftig im Geschäft und beim Wareneinkauf mit dabei ist, sowie von Schwester Manuela Lutz mitgetragen wird. Manuela Lutz ist von Beruf Juristin, war jedoch stets im Hintergrund mit von der Partie, wenn Not an der Frau war.
Gegründet wurde das Geschäft von Textilkaufmann Eugen Lutz 1927, zunächst war es in der Hollergasse ansässig. Nach einem Umzug in die Hauptstraße 131 bezog das Modegeschäft in den 1930er-Jahren die heutigen Räume im familieneigenen Haus in der Hauptstraße 119. Neben Mode gab es Spiel- und Lederwaren sowie Tischwäsche. „Es war damals ein kleines Kaufhaus unter dem Motto ,Alles unter einem Dach‘, und man kann an unserem Geschäft ganz gut die Entwicklung im Einzelhandel beobachten“, blickt Manuela Lutz zurück.
Aus dem Kaufhaus wurde ein Modehaus mit einem umfangreichen Angebot an Damen- und Herrenkonfektion, Nachtwäsche, Mieder- und Strumpfwaren sowie Trauerbekleidung. Nach dem Krieg eröffnete Eugen Lutz eine Filiale in Mutterstadt, die sein Schwager Anton Klauke bis in die 1970er-Jahre führte, diese war auf Gardinen spezialisiert. „Noch heute erinnern sich ältere Kundinnen an die Akkuratesse, mit der Klauke die Gardinen hängte“, verrät Marianne Lutz.
Sie selbst kam in den 1950er-Jahren als Ehefrau von Eugen Lutz’ Sohn Günther in das Geschäft und besuchte während ihrer Verlobungszeit extra die höhere Textilfachschule in Lambrecht. 1977 starb der Gründer und das Modehaus wurde von dessen zweiter Ehefrau Gertrud gemeinsam mit Günther Lutz weitergeführt, bevor dieser es von 1981 bis zu seinem Tod 2000 leitete.
Seit 2001 ist Diplom-Betriebswirtin (FH) Claudia Lutz Inhaberin. Sie war 1982 nach Studium und Volontariat in das elterliche Geschäft eingestiegen. Unterstützt wurde sie von Mutter Marianne, Schwester Manuela sowie drei langjährigen Mitarbeiterinnen. „Ich mache aber immer noch alles selbst, vom Einkauf bis zur Büroarbeit“, sagt Claudia Lutz. Dabei setzte sie gerade auch beim Ordern von Ware immer auf die Erfahrung und den guten Modegeschmack ihrer Mutter. „Individuelle Beratung wurde bei uns groß geschrieben“, berichtet Claudia Lutz.
Noch bis zum 31. Januar gibt es einen Räumungsverkauf mit 30 Prozent Rabatt sowie 50 und 70 Prozent Nachlass auf Einzelteile. Außerdem stehen alle Dekoartikel zum Verkauf. Wegen der Schließung sollten auch Gutscheine und Kundenkarten bis zum 31. Januar 2020 eingelöst werden, rät Claudia Lutz.
Zum Abschluss der langen Modehaus-Geschichte möchten sich Claudia, Marianne und Manuela Lutz bei ihren zum Teil langjährigen Kunden und Mitarbeitern bedanken, von denen sie schon viele bedauernde Kommentare ob der Schließung gehört haben. Claudia Lutz möchte nach dem Aufarbeiten der Sachen, die liegengeblieben sind, wieder Sport machen, ihre Sprachkenntnisse ausbauen und lesen. Auf Letzteres freut sich auch Marianne Lutz, die für dieses Hobby in den vergangenen Jahrzehnten selten die Ruhe hatte, da sie mit den Gedanken doch immer im Geschäft war. acl
INFO
Modehaus Lutz
Hauptstraße 119, 67125 Dannstadt-Schauernheim
Telefon: 06231 5744
Gewerbeverein freut sich aufs Jubiläumswochenende
Im Oktober feiert der Verein in der Ortsmitte von Rödersheim-Gronau sein 25-jähriges Bestehen
Ein besonderes Jahr liegt vor dem Gewerbeverein Rödersheim-Gronau, denn er feiert 2020 sein 25-jähriges Bestehen. Dieses soll von Freitag bis Sonntag, 16. bis 18. Oktober, mit einem Jubiläumswochenende mit Livemusik und Ausstellung gefeiert werden.
„Geplant ist, auf dem Netto-Parkplatz, also mitten im Ort, ein Festzelt aufzubauen und dort das Jubiläum groß zu feiern“, berichtet Gewerbevereins-Vorsitzender und Metzgermeister Andreas Christ. Am Freitagabend soll es Livemusik geben. Der Samstag ist als Jubiläumsabend mit Musik geplant, und am Sonntag soll das Festwochenende mit einer kleinen Ausstellung örtlicher Gewerbetreibender ausklingen. „Wir freuen uns, dass wir dabei wieder auf die Unterstützung der Vereine zählen können“, dankt Christ den Helfern bereits im Voraus.
Der Gewerbeverein habe zwar konstant 30 Mitglieder, aber diese wären zu wenig, um die großen Aktivitäten wie das Jubiläumsfest, die Kerwen oder auch die Weihnachtsmärkte alleine zu stemmen. Mit Unterstützung der Vereine seien die beiden traditionellen Veranstaltungen Kerwe und Weihnachtsmarkt aber auch im abgelaufenen Jahr wieder erfolgreich verlaufen. Gemeinsam mit den Gronauer Vereinen habe man außerdem in Eigenregie eine Schotterfläche auf dem Alsheimer Platz gepflastert und damit diesen noch attraktiver gestaltet.
Außerdem soll 2020 die schon seit 2019 in Planung befindliche Bürgerbroschüre herauskommen. Darin können sich nicht nur die Gewerbetreibenden mit ihrem Leistungsspektrum, sondern auch die Vereine mit ihren Angeboten vorstellen. Daneben sollen wichtige Adressen, Telefonnummern und Ansprechpartner in der Broschüre aufgeführt werden.
Wieder aufgenommen werden sollen auch die regelmäßigen, monatlichen Gewerbevereins-Stammtische zum gegenseitigen Austausch. Schon jetzt gut angenommen würden die vom Gewerbeverein unter dem Motto „Gemeinsam für Rödersheim-Gronau“ initiierten Gutscheine. Diese können bei der Metzgerei Christ zu einem individuell festgelegten Wert erworben werden und gelten bei allen Gewerbetreibenden in Rödersheim-Gronau.
Insgesamt habe sich die Lage der Gewerbetreibenden in Rödersheim-Gronau nicht verändert. „Das Gewerbegebiet in Gronau soll kommen. Es wäre wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Ort“, bekräftigt Christ. acl
Fester Termin im Kalender
Schlachtfeste haben auch in Verbandsgemeinde lange Tradition
Fester Bestandteil der Terminkalender von Vereinen und einigen Gastwirtschaften in der Pfalz sind Schlachtfeste: Die Tradition geht auf die Zeit zurück, als in den Haushalten und Wirtschaften noch selbst aufgezogene Schweine in einer Hausschlachtung verarbeitet wurden. Da Fleisch und vor allem frisches Fleisch in früheren Zeiten kein alltägliches Gut war, war eine Schlachtung ein Fest für Familie und Nachbarn, das durch Aufhängen einer Schweinsblase bekannt gemacht wurde.
Dabei geht das gemeinsame Schlachten von Tieren zurück bis in die Zeit der Jäger und Sammler, die die von ihnen erlegten Tiere gemeinschaftlich zerteilten. Mit der Entwicklung der Haustierhaltung wurden die gemästeten Tiere dann von einer Dorf- oder Clangemeinschaft geschlachtet. Meist lag der Schlachttermin im Herbst. Einerseits, um Teile des Fleisches für den Winter haltbar zu machen, andererseits um die gemästeten Tiere nicht durch den kalten, kargen Winter füttern zu müssen.
In der Pfalz, Bayern und Franken hat sich die Tradition der Schlachtfeste erhalten, wobei heute aus hygienischen Gründen nur noch in den seltensten Fällen direkt vor Ort geschlachtet wird. Fleisch und Wurst werden vom Metzger erworben.
In der Pfalz gehören zu einem zünftigen Schlachtfest Welloder Kesselfleisch, Wurstsuppe, Leber-, Blut- und Bratwurst sowie meist Leberknödel und Sauerkraut. Die bei der Schlachtung entstehende Wurst- oder Metzelsuppe wurde oft an die Nachbarn verschenkt, die bei der Abholung dann auch gerne etwas von den frischen Fleischwaren kauften. Gerade in Notzeiten spielte die bei der Herstellung von Brüh- und Kochwurst entstehende Wurstsuppe als Ersatz für Fleischbrühe eine wichtige Rolle und wurde zur Zeit der Lebensmittelrationierungen im und nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Lebensmittelmarken abgegeben. acl
Schlachtfeste in der VG
• Samstag, 18. Januar: TV Rödersheim, Vereinsheim, Meckenheimer Straße
• Samstag, 1. Februar: Jugendfeuerwehr Hochdorf-Assenheim, Feuerwehrgerätehaus, Im Weichlingsgarten
• Samstag, 1. Februar: FG Dannstadt, Clubheim, Angelstraße
• Freitag, 14. Februar: Spielvereinigung Rödersheim, Vereinsheim, Gönnheimer Straße
• Samstag, 15. Februar: CDU Hochdorf-Assenheim, Anwesen Friedrich, Westerstraße