Für Langschläfer oder Morgenmuffel ist das eher nichts: Damit die RHEINPFALZ bis spätestens 6 Uhr am Morgen in den Briefkästen liegt, müssen die Austräger früh aufstehen. Wenn sich viele Pfälzer noch sanft in ihre Kissen kuscheln, klingeln bei den Kolleginnen und Kollegen im Zustellservice, die für die Pressevertriebe (PVG) im Einsatz sind, schon längst die Wecker. Manche stehen bereits um 2 Uhr, andere „erst“ um 3 Uhr auf – aber gegen 4 Uhr in der Früh sind alle auf den Beinen.
Spätestens um 4.30 Uhr sollten die RHEINPFALZ-Pakete für die Austräger an den Ablagestellen oder direkt vor deren Haustür bereitliegen, meist sind sie schon deutlich eher da. Das Gebiet der RHEINPFALZ ist in rund 2500 Bezirke aufgeteilt, und ähnlich viele Ablagestellen gibt es. Dort hingebracht werden die Zeitungen von Spediteuren, die diese zuvor im Oggersheimer Druckzentrum in Empfang nehmen. Rund 30 Speditionen arbeiten mit der RHEINPFALZ zusammen. Vom Band herunter werden die Zeitungen auf die Lkw verteilt und treten dann ihren Weg in die ganze Pfalz an. Am längsten sind die Exemplare für Kusel, Pirmasens und Zweibrücken unterwegs, aber auch bis in die letzten Winkel der Südpfalz ist es ein gutes Stück weit.
Wenn die Männer und Frauen, die die RHEINPFALZ austragen, dann loslegen, ist es auf den Straßen noch ganz still. Viele von ihnen lieben diese ganz besondere Atmosphäre und kennen ihren Bezirk längst in- und auswendig. Im Schrank haben sie natürlich auch die passende Kleidung für jedes Wetter: Ob Schnee, Regen, Wind oder Sturm – die Zeitungen werden zu den Lesern gebracht – und zwar bis spätestens 6 Uhr, beziehungsweise bis 9 Uhr im Fall der RHEINPFALZ am SONNTAG. Rund 1500 Männer und Frauen sind als Austräger für die RHEINPFALZ beschäftigt.
Nicht wenige Austräger sind schon seit vielen Jahren dabei. Für ihre Stammbezirke brauchen sie im Schnitt zwischen einer und zwei Stunden. Spricht man sie auf ihren Job an, hört man fast nur Gutes. Ein Beispiel aus der Neustadter Gegend: „Ich schätze die Flexibilität. Man kann sich aussuchen, ob man einen großen Bezirk mit vielen Lesern übernimmt oder einen kleinen mit beispielsweise nur 80 Abonnenten.“ Oder ein Beispiel aus Ludwigshafen: „Die Ruhe morgens – ich mache es gerne.“ Dann noch ein Beispiel aus dem Kreis Südliche Weinstraße: „Es ist die frische Luft am Morgen, wenn ich durch die Straßen radele und im Sommer gerade die Sonne aufgeht, da lebe ich so richtig auf!“ Viele schätzen auch die Bewegung, die sie beim Austragen der Zeitungen haben: „Ich brauche kein Fitnessstudio “, sagt zum Beispiel eine Austrägerin aus dem Rhein-Pfalz-Kreis.
Fällt ein Zusteller aus, werden in der Nacht Springer angerufen.
Für manche ist es ein guter Nebenjob, sie gehen anschließend noch ihrem Hauptberuf nach. Den einen oder anderen Ausfall gibt es natürlich auch: Dann müssen die Verantwortlichen der PVG schnell handeln und Ersatz finden. Dafür gibt es sogenannte Springer, bei denen dann mitten in der Nacht das Telefon klingelt. Es ist ein engmaschiges Netz, das aber auch notwendig ist, damit mehr als 200.000 Zeitungen täglich bis 6 Uhr zugestellt werden können. Der Zeitplan ist straff. Manche Abonnenten bekommen „ihren“ Austräger nie zu Gesicht, weil er längst wieder weg ist, bis sie morgens die Zeitung aus dem Briefkasten oder dem RHEINPFALZ-Rohr holen. Für andere sind die Zusteller gute Bekannte, denen man gerne zuwinkt.