Wer seinen ganz persönlichen Stil bei der Badgestaltung und -einrichtung ausleben will, kann sich über fehlende Alternativen nicht beklagen. Einheits-Weiß war gestern. Stattdessen zeitgemäß: Sag es mit Farbe! In Kombination mit modernen Materialien und Oberflächen sowie kreativen Arrangements wird so Individualität zum Nachmachen leicht gemacht – und am Ende sogar zum dauerhaften Vergnügen.
Die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) hat diverse Farbkonzepte entwickelt, beispielsweise zu Grau. Diese laut VDS „Modefarbe ohne Verfallsdatum“ gelte mittlerweile als das neue Weiß im Badezimmer. Kein Wunder, denn die „Nicht-Farbe“ ist ein wahres Kombi-Talent, das mit seinen zahlreichen Nuancen mit vielen Farbtönen harmoniert. Mehr noch: Sie passt auch gut zu sämtlichen Stilrichtungen, von ultramodern bis wohnlich.
Die Palette von hellen, kalkigen Tönen bis hin zu kräftigem, etwa mit Blau, Grün oder Braun abgetöntem Grau schafft das stabile Fundament für eine neutrale Badgestaltung. Für frische Kontraste sorgen laut VDS Accessoires in angesagtem Gold oder Knallfarben.
Gefragt ist laut Auskunft der Sanitärexperten auch ein natürliches und behagliches Braun. Denn der Wunsch nach mehr Wohnlichkeit im Bad wächst kontinuierlich, und parallel dazu rücken warme Farben, Oberflächen und Materialien in den Fokus. Damit erleben die neuen Brauntöne eine Renaissance. Sie überzeugen mit einer großen Vielfalt und der Kombinierbarkeit mit natürlichen, behaglichen Werkstoffen wie Holz. Badtauglich, also wasserfest, wird das Ganze dann dank täuschend echter Imitationen bei bedruckten Duschflächen oder Bodenfliesen.
Den buchstäblichen Hauch von Luxus bringen hingegen Gold, aber auch Messing, Platin und Kupfer ins Bad. Bisher überwiegend bei Armaturen und Accessoires vertreten, erfasst der aktuelle „Goldrausch“ nun ebenfalls die Beschichtung von Waschschalen oder edlen Wandtapeten. Bestens zur Geltung kommen diese Blickfänge in Verbindung mit dunklen Grün- und Blautönen oder Schwarz. Doch Vorsicht: Gold sollte nicht zu üppig auftreten, sondern das bleiben,was es ist – ein Highlight. Mit Schwarz erobert aktuell eine „Un-Farbe“ das moderne Lifestyle-Bad: Machte Schwarz bisher meist als markanter Kontra-Punkt zum allgegenwärtigen Weiß Furore, sorgt es jetzt gleich bei mehreren Komponenten für den edel-eleganten und zugleich coolen Look. Von der Armatur über die Duschabtrennung und das Möbel bis zum Waschtisch reicht inzwischen die Produktpalette.
Intensive Farben wie Rot, Gelb, Grün und Blau sind hingegen traditionell besonders bei Kindern beliebt und daher schon länger zum Beispiel in Familienbädern etabliert. Nun ziehen sie in knalligen Kombinationen verstärkt auch ins Lifestyle-Bad ein – quasi als bewusstes Statement gegen triste Aussichten und für mehr Optimismus im Leben.
Wer es nicht ganz so poppig mag, setzt auf die Zusammenstellung miteinander harmonierender Farbtöne. Besonders gut gelingt das mit unterschiedlichen Kombinationen. Benachbarte Farben wie Blau und Grün sind dazu ebenso geeignet wie als „kalt“ beziehungsweise „warm“ geltende Farben – also etwa Blau und Violett auf der einen und Orange, Gelb und Rot auf der anderen Seite. msw
Ein kleines Bad – aber mit große Wirkung
Auf Wellness, Komfort und Design muss nicht verzichtet werden – Experten schaffen wahre „Raumwunder“
9,1 Quadratmeter: So groß ist durchschnittlich, das hat die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft herausgefunden, unser Badezimmer. Doch auch demjenigen, der nur sechs oder sieben Quadratmeter zur Verfügung hat, stehen alle Türen für sein künftiges Traumbad offen.
Auf Wellness, Komfort und Design dabei verzichten? Mitnichten! „Es ist manchmal zwar schon eine kleine Herausforderung, um auf einer solchen Fläche eine große bodenebene Walk-in-Dusche oder auch einen großzügigen Waschplatz mit viel Stauraum unterzubringen – aber es ist machbar“, verrät Bad-Expertin Rita Janssen von Elements, dem nach eigenen Angaben mit 240 Ausstellungen größten deutschen Badausstatter. Gerade in kleinen Räumen werden, anders als früher, als es noch hieß „Kleines Bad, kleine Fliesen“, heute vor allem großformatige Fliesen eingesetzt. Häufig werde auch nur im eigentlichen Nassbereich gefliest. Und dabei nur noch im Duschbereich raumhoch. Farbtechnisch dominieren Weiß, Schwarz und Grau. Akzente werden zudem nicht selten durch an der Wand verlegte Bodenfliesen gesetzt.
Ein neuer Trend sei, so Rita Janssen, die Wände mit einer Spachteltechnik zu versehen. Das habe den Vorteil, dass das Bad fugenlos ist und damit sehr reinigungsfreundlich wird.
Dusche oder Wanne – was ist ratsam im kleinen Bad? Janssen: „Heute wird bei der Sanierung oft die Badewanne ausgebaut und dafür eine große Dusche installiert. Aber es gibt auch Alternativen. Wie die Wanne mit eingebauter Duschzone. Oder die Wanne mit Tür – bei dieser Version kann man baden und eben nach Bedarf auch duschen.“
Für Stauraum wird der Waschtisch-Unterschrank bevorzugt; auch ein Spiegelschrank oder ein Hochschrank seitlich neben dem Waschtisch sind denkbar. Mit Beleuchtung lässt sich auch das kleine Bad in Szene setzen: Dank einer abgehängten Decke erstrahlen Downlights, die eine angenehme Lichtstimmung schaffen. Und indirektes Licht sorgt für ein besonderes Ambiente. Wie auch extra beleuchtete Wandnischen. akz
Zur Sache: Der jährliche „Tag des Bades“
Auf Initiative der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) feiern die Badprofis alljährlich den „Tag des Bades“ – das nächste Mal am Samstag, 21. September. Das bundesweite Event nimmt sich immer eines bestimmten Bad-Themas an. Stets geht es darum, für die stärkere Berücksichtigung des Bades zu werben – ob zur Gesundheitsvorsorge, als Ort der Entspannung in den eigenen vier Wänden oder aber als kluge, vorausschauende Investition im Rahmen eines altersgerechten Umbaus. Gefeiert wird in den ständigen Ausstellungen der Badprofis. Unterstützung erfährt die Veranstaltung von Badbotschafterin Franziska van Almsick. msw
INFO
Weitere Informationen rund um den „Tag des Bades“ und zu speziellen Aktionen in der Region finden sich im Internet unter www.gutesbad.de und unter www.tagdesbades.de.