Pflege und Betreuung aus einer Hand und nach individuellem Bedarf der Hilfesuchenden – das ist der Anspruch des Diakoniezentrums mit den Standorten in Pirmasens, Thaleischweiler-Fröschen, Contwig und Zweibrücken.
Diakoniezentrum Pirmasens verzahnt stationäre und ambulante Pflege – Neues Hospiz bietet zwölf Plätze
Am Standort Pirmasens sorgen rund 600 Beschäftigte, davon 260 Fachkräfte im Bereich der Pflege und Betreuung, für das Wohl von 400 vorwiegend älteren Menschen im vollstationären Bereich und von weiteren sechs Patienten im Hospiz. „Unser Anspruch ist es, eine durchgehende Versorgungskette ohne und auch mit Pflege zu gewährleisten“, stellt Vorstand Carsten Steuer fest. Mit bedarfsorientierten Angeboten wirkt das Diakoniezentrum dem vorherrschenden Schubladendenken in Sachen Pflege entgegen: Hier werden stationäre, teilstationäre und ambulante Pflege sowie betreutes Wohnen verzahnt.
„Unser Leitgedanke heißt Leben teilen, dazu gehört auch das Hospiz“, informiert die stellvertretende Hospizleiterin, Nicole Stein. Derzeit entsteht ein rund drei Millionen Euro teures neues Hospiz mit zwölf Einzelzimmern in der Winzler Straße. Ein Drittel der Kosten wird durch Spenden von Bürgern sowie dem Förderverein gedeckt, zwei Drittel trägt die Diakonie. Ende Juli ist die Einweihung geplant. Die lichtdurchfluteten Wohneinheiten besitzen barrierefreie Zugänge, behindertengerechte Bäder und je eine Terrasse. Räume für den Rückzug sind ebenso vorhanden wie Diensträume für das Pflege und Betreuungspersonal.
„Der Bedarf ist groß und wir sind froh, in dem neuen, zeitgemäßen Hospiz weniger Menschen abweisen zu müssen“, so Stein. Bisher standen sechs Hospizplätze zur Verfügung. Die Patienten, allesamt schwerkranke Menschen, erhalten eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung durch Fachkräfte und werden durch geschultes Personal auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleitet. Dazu gehören neben den hauptamtlichen Pflegern auch zwölf ehrenamtliche Mitarbeiter. Die letzteren werden vom ambulanten Palliativ- und Betreuungsdienst Zweibrücken in 100 Unterrichtseinheiten geschult. „Wir versuchen, so gut wie irgend möglich, die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern und Symptome wie Atemnot, Schmerzen und Übelkeit zu kontrollieren“, führt Stein aus. Palliativärzte sind durchgängig anwesend.
Wichtig sei auch die Einbeziehung der Angehörigen. „Während der Pandemie stellt uns diese Betreuung und die Aufrechterhaltung von sozialen Kontakten vor sehr große Herausforderungen“, betont Steuer. Das „sich ins Gesicht schauen“ werde durch die Maskenpflicht erschwert, auch im Bereich des Hospizes. „Viele Patienten sind schwerhörig und lesen ihren Angehörigen von den Lippen ab, das ist aber durch das Tragen der Maske unmöglich.“
„Corona hat den Alltag unserer Patienten aber auch deren Angehörigen und des Pflegepersonals stark beeinflusst“, hält auch Silva Bach, Leiterin des Geschäftsbereichs Wohnen und Pflege, fest. Das Bestreben in allen Bereichen sei es jedoch, ob mit oder ohne Pandemie, die Vereinsamung von Menschen zu verhindern, so Steuer. Dazu gibt es viele Angebote, von Gesprächskreisen, Spaziergängen, Erledigung von Einkäufen bis hin zu einem Quartierstreff und kulturellen Veranstaltungen. „Es ist ein Spagat, die Balance zwischen Freiheit, Selbstbestimmtheit einerseits und der Sicherheit andererseits zu halten“, resümiert Steuer. elim
INFO
Diakoniezentrum Pirmasens
Waisenhausstraße 1
Tel. 06332 5220
www.diakoniezentrum-ps.de