Göddel hat die Apotheke 2011 übernommen. Sein Anspruch: Vollversorger auf dem Land sein und einen guten Kundenservice mit Beratung bieten. Zum festen Kern gehören sieben Mitarbeiter sowie Aushilfen. Da es im Dorf zwei Arztpraxen gibt, kann er auf eine treue Stammkundschaft setzen. Rund 80 Prozent des Verkaufs seien Rezepte. An Samstagen helfen die vier Kinder (14, zwölf, acht und sieben Jahre) bei den Botengängen. Zum Tag der Apotheke möchte Göddel verstärkt mit den Patienten ins Gespräch kommen - und zwar auch über Social Media.
Eine wohnortnahe Apotheke sei ein großer Wert, sagt Göddel. Er ist stolz auf seinen Beruf, die Arbeit bereitet ihm Spaß. „Wir können helfen“, sagt er, „und haben auch öfters Glück, wenn tatsächlich ein lang gesuchtes Medikament vorrätig ist“.
Ein Problem sei die überbordende Bürokratie, auch bei der Pharmazeutischen Dienstleistung - etwa wenn ein Kunde mehr als fünf Medikamente dauerhaft einnimmt. Bei den Polymedikationsgesprächen können Tipps zu Einnahme oder Unverträglichkeiten gegeben werden. Doch sei das Verfahren aufwendig. Das seit vergangenem Sommer laufende Angebot würde Göddel gerne ausbauen, doch die Umsetzung sei noch nicht optimal, kritisiert er.
Als Herausforderung für die Zukunft sieht er die flächendeckende Versorgung mit Apotheken. Die Honorierung gelte es so zu gestalten, dass die Versorgung erhalten bleiben kann. Das Klischee, wonach Apotheker gut verdienen, sei spätestens seit der Honorierungsumstellung 2004 überholt worden. Seither gehe es bergab, bedauert der Apotheker. Im Branchenvergleich erhielten Apothekenmitarbeiter derzeit zu wenig Geld. In Kliniken oder in der Pharmaindustrie könnten sie mehr verdienen, weiß Björn Göddel. suca