Vergangener Oktober. Schrecksekunde in einem Dorf im Landkreis Südliche Weinstraße. Eine Frau hat einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Jede Sekunde zählt. Notruf. Ein Mobiler Retter ist im Durchschnitt in 4,7 Minuten zur Stelle, wie Markus Gerstle sagt. Er ist der Projektleiter der Mobilen Retter im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau.
Seit vergangenem September wurden die Mobilen Retter zu 214 Einsätzen alarmiert. Sie sind medizinisch qualifizierte ehrenamtliche Ersthelfer, wie es auf der Homepage der bundesweiten Initiative der Mobilen Retter heißt. Dazu zählen Krankenschwestern, Pfleger, Sanitäter, Rettungsassistenten, Feuerwehrleute, DLRG-Schwimmer oder Ärzte, die die unmittelbar qualifizierten Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten. Alarmiert werden sie über das Smartphone mit Hilfe eines App-gestützten Systems der Notrufzentrale 112. Im Landkreis Südliche Weinstraße und in der Stadt Landau erfolgt die ser Alarm über die Rettungsleitstelle in Landau, wo auch Markus Gerstle arbeitet. Über 300 Mobile Retter sind mittlerweile in Kreis und Stadt bereits im Einsatz. „Das ist eine sehr gute Zahl“, sagt Markus Gerstle. Je nach Standort kann einer der ehrenamtlichen Helfer zu Hilfe eilen. Laut Statistik wurde im September 50 Prozent der Alarme von einem Mobilen Retter angenommen. Mittlerweile ist dies in knapp 80 Prozent der Fall. „Eine erfreuliche Zahl“, wie Markus Gerstle findet.
Die Rettungsleitstelle alarmiert die Mobilen Retter und den Rettungsdienst gemeinsam. Sobald dieser beim Patienten eintrifft, übernimmt er den Patienten. So auch die Frau mit Herz-Kreislauf-Stillstand im Oktober. Sie hat überlebt. (tkn)
Mobile Retter
Dem Projektteam der Mobilen Retter gehören Markus Gerstle (Leiter), Dr. Johannes Becker und Jens Thiele in seiner Funktion als Kreisfeuerwehrinspekteur an. Viele der ehrenamtlichen Helfer sind im DRK, bei den Johannitern, bei den Maltesern, beim ASB, bei der DLRG, der Feuerwehr oder dem THW aktiv.
Für den Einsatz als Mobile Retter werden die Ehrenamtlichen besonders geschult: Die Schulung beinhaltet eine theoretisch-praktische Einweisung mit rechtlichen, sozialen und informellen Hinweisen. Der Praxisteil enthält eine erweiterte Reanimationseinweisung für Erwachsene, Kinder und Jugendliche und Säuglinge sowie eine Defibrillator-Einweisung.
Weitere Infos: markus. gerstle@mobile-retter.de