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Wenn Einhorntränen auf Ogerschleim prallen

"POTION EXPLOTION": Bei dem spaßigen Familienspiel gibt es bereits ein Erweiterungsspiel

Wenn Einhorntränen auf Ogerschleim prallen

Die Trankzutaten müssen farblich passend in die Flaschen sortiert werden. FOTO: UNN

Wir befinden uns an der Horriblen Hochschule für handfeste Hexerei und stehen kurz vorm Examen in Sachen Zaubertränke. Und ich kann sagen: Da kracht's gewaltig.

„Potion Explotion“ heißt das Spiel, bei dem bunte Murmeln möglichst clever aus Rutschbahnen genommen werden müssen, um dank Kettenreaktionen den Explosionen - möglichst viele davon zu erhalten. Das bestens für Einsteiger geeignete Familienspiel hat hohen Unterhaltungswert, was bei Weitem nicht nur an der tollen Ausstattung liegt.

Zu Beginn werden die Zutaten der Tränke in Murmelform - blaue Einhorntränen, roter Drachenqualm, schwarzer Ogerschleim und gelbe Feenhaarschuppen - in den regalartigen Zutatenspender gefüllt. Erst lässt eine abschüssige Fläche mit Löchern sie im Inneren verschwinden. Dann kullern sie in fünf schrägen Bahnen á acht Kugeln wieder heraus. Die Anordnung ist zufällig.

Es kracht ständig im Zaubertrank-Labor

Die Murmeln kullern beliebig über die Rutschbahn. FOTO: UNN
Die Murmeln kullern beliebig über die Rutschbahn. FOTO: UNN

Jeder Spieler erhält einen Arbeitstisch, auf dem zwei Tränke gleichzeitig gebraut werden können, mit einem Gefäß für zwischengeparkte Zutaten. Außerdem zieht jeder zwei der einfachen Start-Trankflaschen und legt sie in die Mulden im Arbeitstisch.

Wer an der Reihe ist, darf genau eine Murmel aus dem Regal nehmen. Dadurch rutschen Murmeln von oben nach unten in der Bahn nach. Prallen nach der Entnahme zwei gleichfarbige Kugeln aneinander, ist das eine sogenannte „,Potion Explotion“, und die beiden sowie alle angrenzenden Kugeln der gleichen Farbe dürfen aus der Bahn herausgenommen werden. Treffen beim Nachrutschen wieder zwei gleichfarbige Kugeln aufeinander, gibt es die nächste Explosion. Wie gesagt: Es kracht nahezu ständig im Zaubertranklabor.

Hat es ausgeknallt, darf der Zaubertrankschüler die gesammelten Murmeln aus seiner Hand in die farblich passenden Mulden auf den Zaubertrankflaschen legen. Je nachdem, wie viele Punkte sie am Spielende bringen, müssen mehr oder weniger Murmeln und Farben zusammengeklaubt werden. Können nicht alle Kugeln auf die Trankflaschen gelegt werden, weil keine passende Farbe mehr frei ist, dürfen sie ins Ablagegefäß. Wer sie später braucht, kann sie in einem seiner nächsten Züge nutzen.

Hilfe kommt auch vom Professor

Ist ein Trank fertig gebraut, kommen die Murmeln zurück in den Zutatenspender, und der Trank wird umgedreht neben den Arbeitstisch gelegt. Nun ist die mit Flüssigkeit gefüllte Seite zu sehen, die auch benutzt werden kann. Die Zauberlehrlinge trinken also während der Prüfung ihre Tränke, um dadurch noch mehr Tränke brauen zu können. Dank eines getrunkenen Tranks dürfen bestimmte Kugeln in bestimmten Bahnen oder Konstellationen entnommen oder Murmeln beliebig statt farblich passend abgelegt werden. Bei einem geleerten Trank wird die Flasche auf den Kopf gedreht, um zu signalisieren, dass sie leer ist. Punkte bringt sie am Ende trotzdem. Insgesamt gibt es acht Tranksorten, pro Spiel werden nur sechs benutzt, sodass die Kombinationen der Tränke immer wieder neu ist.

Wenn nötig, kann man den Professor um Hilfe bitten, dann darf eine beliebige Murmel entnommen werden, was am Ende aber auch zwei Minuspunkte bringt. Sowohl die Hilfe des Professors als auch das Trinken eigener Tränke darf jederzeit während eines eigenen Zugs ausgeführt werden, egal, ob am Anfang oder am Ende.

Wer drei Tränke einer Sorte oder fünf verschiedene Trankarten gebraut hat, erhält jeweils einen Zauberkunstorden. Je nach Spieleranzahlgibt es eine begrenzte Menge dieser Orden. Ist der letzte genommen, wird die Runde noch zu Ende gespielt. Danach werden die Punkte für die Tränke und Orden sowie Minuspunkte für die Professorenhilfe zusammengezählt. Wer die meisten Punkte hat, ist in diesem Jahrgang der beste Zaubertrankbrauer und gewinnt.

„Potion Explotion“ ist ein bemerkenswert kreatives Familienspiel, das zum Dauerbrenner werden kann - und das nicht nur wegen der aufgemalten Bunsenbrenner. Die Ausstattung des Spiels ist hervorragend, die Murmelbahnen funktionieren bestens. Außerdem haben Jung und Alt großen Spaß am Auslösen der Explosionen.

Neue Tränke in der Erweiterung

Eine bereits erschienene Erweiterung des Spiels bringt eine weitere, als Joker nutzbare Murmelfarbe, neue Tränke und Professoren mit bestimmten Eigenschaften sowie Lob- und Tadelmarker (Plus- und Minus-punkte) ins Spiel. Da dürfen etwa bei Pedantus Pingel keine Murmeln auf den Tisch fallen, und bei Gravita Properphyll müssen die Tränke schichtweise von unten nach oben gebraut werden.

Man beachte auch die Schachtel des Grundspiels, auf deren Seiten höchst unterhaltsam erklärt ist, wie Ogerschleim, Feenhaarschuppen, Einhorntränen oder Drachenqualm genau gewonnen werden. „Sumpfoger erkälten sich häufig. Geh in irgendein Moor. Nimm Papiertaschentücher mit. Folge dem Niesen.“ ist nur ein Auszug davon.

Aber Lesen und Lachen ist bei „Potion Explotion“ sowieso Programm, denn jeder Abschnitt in der Anleitung ist in absurdestes Pseudo-Latein übersetzt. Das Auslösen einer Explosion wird da als „Causare krachus bombastus“ bezeichnet, die Spielvorbereitungen als „Preparatio brettspilium“ und der Zauberkunstorden als „Lamettus protzus“. Also, ihr lieben Zaubertrankschülerlein! Lasset die Murmeln explodieren! Es lohnt sich wirklich. LAURA ESTELMANN

SPIELFÜHRER

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„Potion Explotion“ von Lorenzo Silva, Andrea Crespi, Stefano Castelli
Genre: Familienspiel
Spieler: 2-4
Alter: ab 8 Jahren
Dauer: 30-45 Minuten
Verlag: Horrible Guild/Heidelbär
Preis: etwa 45 Euro


Wertung

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