Bei kaum einem anderen Gemüse kommen die Genießer wohl so ins Schwärmen wie beim Spargel. Dabei ist gerade Deutschland eine wahre, ja sogar die Spargel- Nation in Europa. Mit mehr als 133.000 Tonnen (2018) ist Deutschland nämlich laut Statistischem Bundesamt der größte Erzeuger des Kontinents. Unter allen Gemüsesorten nimmt der Spargel hierzulande mit 29.000 Hektar die größte Fläche ein – das ist mehr als die beiden Inseln Fehmarn und Sylt zusammen. Laut der Pfalzmarkt eG beträgt die Anbaufläche in der Pfalz rund 650 Hektar.
Am besten gedeihen kann das „königliche Gemüse“ in sandigem, lockerem und steinfreiem Boden, wie er unter anderem vielerorts in der Pfalz zu finden ist. Dieser erwärmt sich schnell, was das Wachstum fördert, und er macht das Stechen relativ leicht. Zu Saisonbeginn wächst der Spargel noch etwa einen Zentimeter pro Tag und braucht etwa 20 bis 25 Tage bis er „ausgewachsen“ ist. Ab Saisonmitte geht es dann schneller, der Spargel wächst dann bis zu fünfmal so schnell.
Weil hierzulande die weißen Spargelköpfe am allerliebsten verzehrt werden, wächst das Gemüse in den bekannten langen Dämmen. So wird nämlich verhindert, dass Licht an den Trieb kommt, wodurch dieser sich innerhalb kürzester Zeit blau-violett färbt. Für Franzosen ist das übrigens eine Delikatesse. Grüner Spargel wird indes komplett oberirdisch angebaut und erhält seine Farbe durch Fotosynthese.
Während der Beginn der Spargelsaison abhängig vom Wetter unterschiedlich sein kann, ist das Ende ganz klar festgelegt. Getreu der Bauernregel „Stich den Spargel nie nach Johanni“ wird der letzte Stich stets am 24. Juni, dem Johannistag, getätigt. Grund: Der Spargel braucht eine Regenerationsphase, um Kraft für das nächste Jahr zu sammeln und neue Sprossen zu bilden. leo