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Privat-Kaffee-Rösterei Mohrbacher in Ludwigshafen wird 100 Jahre alt

Katja-Müller Altmann und Jörg Bischof achten besonders auf die Einhaltung von Qualitäts- und Biostandards.

Privat-Kaffee-Rösterei Mohrbacher in Ludwigshafen wird 100 Jahre alt

Blick in die Ladenräume der Privat-Kaffee-Rösterei Mohrbacher. FOTO: WERNER SCHENK

Die Privat-Kaffee-Rösterei Mohrbacher in der Mundenheimer Straße 233 wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. „Ab Mai wollen wir etwas Geburtstag feiern“, verrät Geschäftsführerin Katja Müller-Altmann, die den Traditionsbetrieb mit ihrem Bruder Jörg Bischof betreibt. „Dann gibt es auch Aktionen für unsere Kundschaft“, sagt sie.

Es war am 1. Mai 1924 als das Kolonialwarengeschäft in der Mundenheimer Straße gegründet wurde. Passend zum Auftakt der Goldenen zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts, eines Jahrzehnts dessen Prosperität allerdings nur eine Lebensdauer von knapp fünf Jahren hatten. Für das Kolonialwarengeschäft ging die Erfolgsgeschichte aber weiter, zunächst bis zur zweitletzten Bombardierung Ludwigshafens im Jahre 1945. Da wurde das stattliche Biedermeierhaus vollständig zerstört. Aus den Ziegeln des Bauschutts wieder aufgebaut konnte das Geschäft in den 50er Jahren wiederaufgenommen werden.  

Und in dem nostalgischen Charme dieser Zeit erstrahlt der Laden noch heute, bietet eine faszinierende Atmosphäre. „Die Ladeneinrichtung wird von uns gehegt und gepflegt“, unterstreicht Müller-Altmann. Die Schaufenster habe man neuerdings mit echten Pflanzen gestaltet.

Erfüllt von dem Duft des tägliche frisch gerösteten und gemahlenen Kaffees lassen sich in dem gediegenen Ambiente Bio- wie konventionelle Kaffeespezialitäten und weitere Genussmittel kaufen. „Ich will immer frische Ernte haben, wir lagern für maximal ein Jahr ein“, betont die Geschäftsfrau, der die Einhaltung von Qualitäts- wie Biostandards am Herzen liegt. „Sonst könnte man ja auch im Supermarkt kaufen“, sagt sie. Der Kaffee verliere mit der Zeit eben an Aroma.

„Wir verlassen uns auf die Importeure“, erläutert Müller-Altmann, auch was Anbau und Düngemitteleinsatz anbelange. Die Einhaltungen aller geforderten Standards sei durch Zertifikate belegt. Geprüft werde das in Sachen Bio-Produkte durch den Ressourcenschutz, einer Institution die es gleich mehrmals in Deutschland gebe. Bio-Kaffee dürfe mit dem konventionellen Kaffee nicht in Berührung kommen.

Auf dem Transport wie auch im Lager müssen die Säcke getrennt gelagert werden. Das kann auf dem knappen Raum der Privat-Rösterei durch den kleinen Anbau der zum Gebäude dazukam gewährleistet werden. Eine steile Treppe führt dort in den Keller. Auf Paletten lagern hier 60-70 Kilogramm schwere Säcke mit Kaffeebohnen. Sie sind bedruckt mit exotischen Namen, und stammen aus Nicaragua, andere aus Indien und sind mit einem Elefanten bedruckt, aus Tansania oder aus Kenia deren Säcke ein Kartenbild von Afrika ziert.

Selbst aus Ozeanien, aus Papua-Neuguinea bezieht die Rösterei Ware, die typischen Bioprodukte aus Mexiko, Peru und Ruanda.

Fein säuberlich getrennt sind die Flächen für Bioware und für konventionell angebaute Bohnen. Früher habe man Sack für Sack transportiert, erzählt Müller-Altmann, heute bewege man die Paletten mit Hubwagen, habe auch einen Aufzug eingebaut, und einzelne Säcke mit dem Sackkarren. „Hier unten ist es kühl und trocken, da lagern sie gut“, unterstreicht sie. Mit dreizehn Leuten arbeiten Katja Müller-Altmann und Jörg Bischof derzeit in dem Geschäft. Und was die Zukunftsperspektive anbelangt ist Müller-Altmann zuversichtlich. „Wir hoffen, dass wir noch lange weitermachen können“, erklärt sie.                               enk