Die Kinderbetreuung, die Sanierung und der Umbau der Protestantischen Kindertagesstätte 1 an der Kirche waren bereits vor mehr als einem Jahrzehnt Gesprächsthema. Allerdings erwies sich diese Maßnahme wegen vergleichsweise hohem Sanierungsbeziehungsweise Umbauaufwand im Bestand als nicht wirtschaftlich. Noch schwerer fiel allerdings ins Gewicht, dass es an diesem Standort keine Erweiterungsmöglichkeiten und damit auch keine Zukunft gab und gibt. Es wurde deutlich, dass zusätzliche Kita-Plätze und zusätzlicher Schulraum benötigt wer-de. So kam der Gedanke zustande am Standort des ehemaligen Bauhofs beides zu schaffen.
Es folgte der Beschluss nach der Verlegung des Bauhofes von der Pestalozzistraße in das Gewerbegebiet an dessen Stelle neben der Pestalozzi-Grundschule eine neue Kita zu errichten. Und da die Pestalozzi-Grundschule deutlich mehr Platzbedarf hatte, sollte gleichzeitig eine Schulerweiterung - beides zusammen als „Kinder-Campus“ - umgesetzt werden. Dazu beschloss die Gemeinde eine Erweiterung des Sanierungsgebietes um das Areal zwischen Schillerstraße und Goethestraße. Dies war Voraussetzung für eine Förderung von vier Kita-Gruppen als Ersatzneubau für die protestantische „Kita 1“ über die Städtebauförderung, der die ADD zustimmte.
2019 erfolgte dann die Durchführung eines Architektenwettbewerbes für den Neubau der Kita und den Schulerweiterungsbau. Dies war notwendig um auch die städtebaulichen Voraussetzungen für eine Förderung zu erfüllen.
Ein Jahr später folgte die erste konkretisierende Planungsphase durch das beim Wettbewerb siegreiche Planungsbüro mit Ansichten, Grundrissen und Raumprogramm. Diese wurden dann mit der ADD (Schulanbau), dem Kreisjugendamt und dem Landesjugendamt (Kita-Neubau) sowie intern mit der Kita-Leitung und der Schulleitung abgestimmt. Zudem musste ein Abgleich mit den räumlichen Erfordernissen nach dem neuen „Gute-Kita-Gesetz“ erfolgen.
Zwischen 2021 bis 2023 waren mehrfache Planüberarbeitungen und Anpassungen des Raumprogramms an die Vorgaben der verschiedenen Fördergeber sowie Fachbehörden des einschließlich einer Landes Umplanung des Schulerweiterungsgebäudes von drei auf zweigeschossig gefordert. Parallel dazu ergab sich die Gelegenheit zusätzlicher Geländeerwerbe in der Pestalozzistraße und Goethestraße. Daraus resultierten weitere Möglichkeiten zur deutlichen Erweiterung des Schulhofes und einer späteren Ergänzung der Schulerweiterung um weitere zwei Klassensäle - falls Bedarf. Dazu wurden ebenfalls die Planungen der Außenanlagen unter Einbeziehung von Schul- und Kita-Leitung nochmals aktualisiert. Natürlich wurden auf dieser Basis und durch dynamische Kostenentwicklungen auch mehrfach Aktualisierungen der Kalkulationen für die Stellung der Zuschuss-Anträge notwendig. Im Oktober vergangenen Jahres erhielt der geplante Kinder-Campus die Baugenehmigung und baufachliche Prüfung. Am 23. April erfolgte der Eingang der Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn durch die ADD und am 28. Mai der Eingang der Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn durch das Landesjugendamt.
Durch die Arbeit der Bauhofmitarbeiter wurde das Baufeld fast vollständig geräumt und die Bauzäune gestellt. Die Geothermie-Bohrungen mit Anschlussleitungen wurden ebenfalls bereits ausgeführt. Somit können die Rohbauarbeiten beginnen. Der entstehende „Kinder-Campus“ basiert auf der Konzeption, den Übergang von der Kindertagesstätte in die Grundschule durch gemeinsame Aktivitäten für Kinder und Eltern zu erleichtern. Dies soll durch eine Kooperation beider Einrichtungen realisiert werden. Zudem soll nach der Fertigstellung eine Ausdehnung des Betreuungsangebotes der Schule einschließlich Mittagessen erfolgen. Der Komplex wird eine Kindertagesstätte mit sieben Gruppenräumen, Nebenräumen sowie Mensa und Küche für eine gemeinsame Nutzung mit der Schule, ein Erweiterungsgebäude der Pestalozzi-Grundschule mit acht zusätzlichen Klassen-beziehungsweise Betreuungssälen sowie weiteren Funktionsräumen wird verschiedene Angebote umfassen. Zudem umfasst das Angebot den kompletten Neubau eines Kita-Außengeländes und die Neugestaltung und Vergrößerung des Schulhofes sowie ein neues Parkgelände mit „Kissand-Ride-Zone“ zum Absetzen der Kinder außerhalb des Straßenraumes.
Die geplanten Kosten liegen derzeit für die Kita samt Außenanlagen bei etwa 11,4 Millionen Euro. Für das Schulerweiterungsgebäude samt Außenanlagen und Verbindungswegen sind rund 6,1 Millionen veranschlagt. Hinzu kommen die Geländeerwerbe. Diese gewaltige Investition wurde nach intensiven Beratungen in den Gremien einstimmig beschlossen. Es ist zu erwarten, dass Zuschüsse von rund neun Millionen Euro durch Bund, Land und Kreis eine deutliche finanzielle Unterstützung im Rahmen der unterschiedlichen Förderprogramme sein werden.
Die zuständige Architektin Julie Weber-Bleyle stellte für die Besucher das Projekt in seinen Einzelheiten vor. Nach den Schlussworten durch Leva kam es zum eigentlichen Anlass der Veranstaltung: Dem Spatenstich. Hierzu waren auch Kinder aus der Kita Am Alten Damm gekommen, um die „Großen“ tatkräftig zu unterstützen. red