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Region mit Zukunft

„Wirtschaft, Arbeitsplätze und Lebensqualität“

Der Vorsitzende Jürgen Adam spricht über die Themen, die die Arbeit des Vereins ZRW 2019 prägen

„Wirtschaft, Arbeitsplätze und Lebensqualität“

Er fühle sich persönlich bereichert, sagt Jürgen Adam, seit November 2016 Vorsitzender des Vereins Zukunftsregion Westpfalz (ZRW), über sein Amt. Er habe seine Kompetenz als Netzwerker trainiert und beeindruckende Menschen kennengelernt, findet er. Welche Schwerpunkte der Verein 2019 setzt, erläutert Adam im Interview.

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ZRW-Vorsitzender Jürgen Adam an seinem Arbeitsplatz als Werkleiter bei Borg Warner in Kirchheim-Bolanden.
ARCHIVFOTO: STEPAN

Welche Themen werden die ZRW-Arbeit in diesem Jahr bestimmen?

Der Ausblick geht in zwei Richtungen. Die Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region ist ein Dauerbrenner. Eine starke Wirtschaft, attraktive Arbeitsplätze und Lebensqualität – das ist ein Wirkzusammenhang. Wenn die Wirtschaft abwandert, haben wir ein Problem. Deshalb entwickeln wir eine Standortbroschüre, die die Stärken und Kompetenzen der Westpfalz noch einmal aufzeigt, sie bündelt in einer Art Gewerbeprofil für wichtige Zukunftsbranchen. Die Botschaft für Unternehmen und Investoren lautet: Die Entscheidung für die Westpfalz ist richtig. Ganz wichtig ist in dem Zusammenhang auch, dass Kaiserslautern den ICE-Halt nicht verliert. Das haben wir weiter fest im Blick.

An welche Zukunftsbranchen denken Sie?

An den Automotive-Bereich etwa. E-Mobilität, Batterietechnologie, künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, alle Themen hinsichtlich der digitalen Transformation. Mit der starken Universität im Rücken und den Forschungseinrichtungen sind wir gut gewappnet. Wenn wir Allianzen schmieden zwischen Forschung und Wirtschaft, sehe ich vor allem Vorteile für kleinere und mittlere Unternehmen, die nicht mit großen Entwicklungsabteilungen arbeiten können.

Die Zukunftsbranchen hängen von digitaler Infrastruktur ab. Da hinken noch etliche Gegenden der Westpfalz hinterher ...

Der Wandel muss dringend gemeistert werden, da haben wir sehr viel nachzuholen. Der ZRW ist seit Jahren und auch weiterhin aktiv, um eine zeitgemäße digitale Infrastruktur hinzubekommen. Wirtschaftlich stark zu sein ist das eine. Ich habe aber auch zwei Kinder, die jetzt zum Studium gehen. Für die spielt die digitale Welt die Hauptrolle. Wenn wir da nicht up to date sind, wird die Region ausbluten. Als einzelner Verein sind wir natürlich recht klein, um bei den großen Anbietern gehört zu werden. Wir müssen alle zusammen Gewicht in die Waagschale werfen und politische Kontakte nutzen.

Da klingt ein altes Argument an: Was kann ein einzelner Verein schon Großes bewirken?

Sicher ist der ZRW kein Verein mit dem Riesenbudget und den Personalressourcen, die die Region aus dem Verein heraus nach vorn bringen. Es geht immer darum, Spieler zusammenzubringen. Der ZRW hat rund 330 Mitglieder und wächst stetig. Es sind alle gesellschaftlichen Gruppen eingebunden. Wir sind kein Club von Unternehmern oder regionalen Politikern. Wir sind offen für alle, die sich engagieren wollen – Beispiel günstiger Mitgliedsbeitrag für Kleinvereine.

Jetzt sind wir vom zweiten Schwerpunkt abgekommen.

Der lässt sich mit dem anderen Bein des Wirkzusammenhangs beschreiben: Lebensqualität. Die Frage ist: Wie kann gesellschaftliches Leben in unseren Dörfern attraktiv gehalten werden? Ärztliche Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten auch für Menschen, die nicht mehr so mobil sind, ländliche Gastronomie – das sind Dinge, die das Leben im Dorf lebenswert machen. Wir sehen auch da Möglichkeiten der digitalen Anwendungen. Zu denken ist das auch in Verbindung mit Tourismus und Naherholung. Machen wir uns nichts vor: Die Leute kommen nicht zu Sehenswürdigkeiten, wo sie nicht einmal eine Tasse Kaffee trinken können.

Wie gedenken Sie vorzugehen?

Wir verschaffen uns zunächst einen Überblick und werden das Gespräch mit allen relevanten Akteuren suchen. Einfache Lösungen gibt es zu diesem komplexen Thema leider nicht. INTERVIEW: KLAUDIA GILCHER