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Starke Frauen stärken Frauen

ZRW startet Netzwerk für Führungsfrauen in der Region - Erstes Treffen in Kaiserslautern

Starke Frauen stärken Frauen

Das Logo des neuen Netzwerks. GRAFIK: ZRW/FREEPIC

Frauen in Führungspositionen sind ein wichtiger Treiber für Innovationskraft, Vielfalt und Veränderung. Doch in einem eigenen Netzwerk unterstützten sie sich bislang in der Westpfalz nicht. Das hat sich nun geändert.

„Diverse Teams sind erfolgreicher und innovativer. Wir sind davon überzeugt, dass das auch für unsere Führungskultur gilt", sind sich Sabine Mesletzky und Jutta Metzler einig. Sie sind die Initiatorinnen des Netzwerks ,,FührungsFrauen Westpfalz", eines Kooperationsprojekts des Vereins Zukunftsregion Westpfalz (ZRW) und der Industrie- und Handelskammer der Pfalz (IHK). Angesprochen sind, so sagt es das Duo, ,,Spitzenfrauen aus der Westpfalz" - Unternehmerinnen, angestellte Führungsfrauen, Behördenleiterinnen, Entscheiderinnen aus Kultur- und Wissenschaft, jüngere wie ältere Semester. Gedacht ist an eine Plattform, eine Ideenschmiede, die jeweils Handlungsschritte für Folgeveranstaltungen herauskristallisiert. Ein erstes dreistündiges Netzwerktreffen fand am Mittwoch, 16. November, im Fraunhofer IESE in Kaiserslautern statt.

Die Idee reifte, als Metzler 2020 in den Vorstand des ZRW nachrückte - als einzige Frau.

Töchter übernehmen Unternehmen seltener

,,Der Verein ZRW ist sehr offen für neue Ideen und sehr agil. Dabei darf das Thema weibliche und diverse Führungskultur natürlich nicht fehlen. Ich freue mich, dass wir diese Entwicklungen nun stärker im ZRW abbilden", sagt sie. Ihr Vorstoß sei mit offenen Armen aufgenommen worden.

Als Kooperationspartner die IHK zu gewinnen, lag nahe. Zum einen, weil Metzler auch Vizepräsidentin der Kammer ist. Zum anderen, weil beide Initiatorinnen umtreibt, dass beispielsweise viel seltener Töchter in eine Unternehmensnachfolge eintreten als Söhne. ,,Warum ist das so, welche Rahmenbedingungen braucht es, damit sich das ändert?", fragt Mesletzky. Und wer könne solche Inhalte in die Diskussion einbringen, wenn nicht die Frauen selbst?

"Wir brauchen ein Netzwerk"

Was weibliche Führung ausmacht, welche Erfahrungen Führungsfrauen in hierarchisch geprägten Strukturen machen, wie sie reagieren, was überhaupt eine gute Karriere ist und welche Prioritäten gesetzt werden müssen, damit es eine solche wird: Solchen Fragen will sich das Netzwerk stellen, ,,ohne Klischees bedienen zu wollen", wie Mesletzky betont. Doch: ,,Frauen führen anders, kommunizieren anders, lösen Probleme anders, ohne, dass sie sich dessen immer bewusst sind. Um zu wirken, ist es auch wichtig zu wissen, wie der andere mich wahrnimmt. "

Sich Prozesse des eigenen Handelns bewusst zu machen, den Blick für die Selbst- und die Fremdwahrnehmung zu schärfen, ist ein Aspekt, den das Netzwerk in seinen Treffen angehen will. Metzler spricht in diesem Zusammenhang von einem guten Austausch.

Insgesamt ist der Blick jedoch weiter gefasst. Zu den Themen, mit denen sich die Arbeitsgruppen im ersten Treffen befassten, gehörte auch die Wahrnehmung der Westpfalz. ,,Wie wollen wir die Region weiterentwickeln, welche Botschaften kann eine durch die weibliche Brille betrachtete Westpfalz nach innen und nach außen schicken?", umreißt Mesletzky den Ansatz.

„FührungsFrauen Westpfalz“ soll Sinn und Nutzen für die eigene Person und für die Gesellschaft generieren", sagt Metzler. Und beide betonen lachend: „Es stimmt, es gibt viele Netzwerke, aber wir brauchen tatsächlich noch eines." kgi

INFO

www.zukunftsregion-westpfalz.de/führungsfrauen

ZUR PERSON

Die Initiatorinnen

Jutta Metzler. FOTO: FREI
Jutta Metzler. FOTO: FREI

Jutta Metzler, Jahrgang 1966, geschäftsführende Gesellschafterin G&M Systemtechnik GmbH Kaiserslautern. Als Führungsfrau versteht sie sich als Teamplayerin und setzt auf Kommunikation auf Augenhöhe, Motivation und Inspiration. Sie sagt: ,,Klare Ziele fördern die richtigen Entscheidungen."




Sabine Mesletzky. FOTO: FREI
Sabine Mesletzky. FOTO: FREI

Sabine Mesletzky, 33 Jahre alt, Leiterin Regionales und Kundenbetreuung bei der IHK Pfalz. Als Führungsfrau setzt sie stark auf Eigenverantwortlichkeit der Mitarbeiter und die Etablierung einer Fehlerkultur. Sie sagt: ,,Es ist besser, sich auf Stärken zu konzentrieren, statt etwas hinzubiegen." kgi