Er wollte bei der Jubiläumsfeier des ZRW dabei sein, dann war er kurzfristig doch verhindert. So überbrachte Ruth Marx, Abteilungsleiterin Kommunalentwicklung und Kulturelles Erbe im Mainzer Innenministerium, die Glückwünsche von Roger Lewentz, Landesminister des Innern und für Sport. Hier der etwas gekürzte Wortlaut.
Rheinland-Pfalz ist das Land des und des starken Zusammenhalts gelebten Miteinanders - und das schon seit 75 Jahren! Die Idee der Zukunftsregion Westpfalz, gemeinsam zu wachsen, zusammen etwas auf die Beine zu stellen und sich miteinander zu vernetzen, passt also ganz hervorragend zu Rheinland-Pfalz. Aus 14 Gründungsmitgliedern sind in knapp zehn Jahren über 380 geworden. Sie alle setzen sich mit Freude und Begeisterung für ihre Heimat ein und koordinieren seit 2012 erfolgreich die regionale Entwicklung. Dabei haben die Mitglieder stets die ganze Region im Blick und handeln nach dem Motto von Aristoteles: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile."
Das Wirtschafts- aber auch das Alltagsleben orientiert sich immer weniger an Stadt-, Kreis- oder Landesgrenzen. Zugleich stehen wir vor Herausforderungen, die uns alle über diese Grenzen hinweg betreffen. Zu bedenken ist dabei der demografische Wandel, die Digitalisierung, die Fachkräftegewinnung und die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Es es braucht Kooperationen, braucht ein Netzwerk über Ortsgrenzen hinaus. Der Verein Zukunftsregion Westpfalz steht für diese Idee der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Er bietet allen eine Plattform des Austausches und will die ganze Region wahrnehmbar machen.
Im ZRW werden viele wertvolle Impulse gesetzt, und das Ziel ist es, die gemeinsame Heimat als attraktiven Standort für Leben und Arbeiten weiter zu entwickeln. Die Region hat erkannt, dass es nur gemeinsam gehen kann, wenn alle Akteure am Erfolg mitwirken. Die Herausforderungen der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation müssen auch selbstbestimmt auf regionaler Ebene gelöst werden. Wandel als Region gelingt dann, wenn Hand in Hand gearbeitet wird und eine Region sichtbar wird. Die Zukunftsregion Westpfalz macht die Region sichtbar und ist Entwicklungsmotor für die ländlich geprägte Region.
Eine Institution wie die ZRW ist und bleibt ein verlässlicher und engagierter Partner für alle Akteure in der Region und für die Landesregierung. Seit 2017 wird der Verein mit 855.000 Euro aus Mitteln der Kommunalentwicklung gefördert - so stark wie keine andere Region. Dieses Engagement wird 2022 gerne fortgesetzt, so dass zum Jahresende die Schwelle von einer Million Euro an Fördermitteln des Innenministeriums für die ZRW überschritten werden kann. Und - sofern der Haushaltsgesetzgeber die Mittel bereitstellt - wird der Verein auch in Zukunft unterstützt.
Für das Jahr 2023 ist dies bereits bewilligt, aber die Landesregierung wird auch darüber hinaus die Westpfalz und den Verein fördern. Die Westpfalz ist dies wert. Das zeigt sich nicht nur bei der Förderung des Vereins, sondern auch insgesamt: In den vergangenen zehn Jahren hat allein das Innenministerium über 325 Millionen Euro den Kommunen in der Westpfalz zukommen lassen. Die Unterstützung der Region ist für die Landesregierung also von großer Bedeutung.
Das Landesentwicklungsprogramm bildet dabei den Gestaltungsund Ordnungsrahmen für eine nachhaltige Entwicklung. Handlungsfelder sind unter anderem das bezahlbare Wohnen, die Klimafolgenanpassung, die Sicherung, Steuerung und Weiterentwicklung der Versorgungsinfrastruktur, die nachhaltige Flächennutzung, der Schutz und die klimaökologische Aufwertung von Freiräumen, eine moderne vernetzte Mobilität und der Erhalt des Landes als Industrie- und Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Um das umzusetzen, wird auf eine enge Zusammenarbeit gesetzt mit öffentlichen, privatwirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren und den vielen zukunftsweisenden Initiativen in den Kommunen, den Netzwerken oder den regionalen Vereinen wie Zukunftsregion Westpfalz.
Zusammenarbeit statt Kirchturmdenken lautet dabei die Devise. Bei der Zusammenarbeit sollte auch ganz klar aufgezeigt werden, welche Potenziale in der Region existieren, um sich wettbewerbs- und zukunftsfähig zu entwickeln. Da ist die Westpfalz sehr gut aufgestellt. Sie verfügt über eine diversifizierte Wirtschaftsstruktur mit einem starken Mittelstand. Zahlreiche innovative und international konkurrenzfähige Unternehmen sind sogenannte Hidden Champions. International renommierte Forschungseinrichtungen und Hochschulen haben ihren Standort in der Westpfalz. Innerhalb einer Stunde ist man am Frankfurter Flughafen, in Mannheim, Karlsruhe oder Saarbrücken, mit dem Zug in zweieinhalb Stunden in Paris.
Die zahlreichen Projekte, die der Verein und seine Mitglieder angestoßen haben, zeugen davon, dass die regionale Entwicklung und ökonomische Prosperität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstanden wird. Mit dieser Haltung ist man für viele Vereine und Initiativen im Land Vorbild. Es bedarf zwar einer enormen Kraftanstrengung, im Standortwettbewerb auf sich aufmerksam zu machen und seine Vorzüge zu präsentieren, aber der Verein hat das früh erkannt und frühzeitig begonnen, eine Marke mit vielen Projekten aufzubauen. Die Arbeit der ZRW ist mittlerweile ein unverzichtbarer und wirkungsvoller Beitrag zur Entwicklung einer Region im Strukturwandel. Die ZRW leistet tolle Arbeit in der Region und setzt viele Impulse oder initiiert Maßnahmen, die die Standortattraktivität verbessern. Was hier seit zehn Jahren auf die Beine gestellt wurde, ist wirklich aller Ehren wert.
Dem Verein ist für seine Arbeit zu danken, herzlich zum Jubiläum zu gratulieren. Die ZRW wird ermutigt, mit der gleichen Leidenschaft für eine lebenswerte Westpfalz weiterzumachen. Alle Beteiligten können richtig stolz auf das bisher Erreichte sein. Sie wird sicher das Netzwerk erweitern können, denn: "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile."