Früher waren Krankheit, Sterben und Tod in der Großfamilie unter einem Dach vereint, genauso wie Romanze, Heirat und Geburt. Heute haben viele Menschen nie lernen und auch nie erfahren können, was Sterben und Tod bedeuten und wie sie von einem geliebten Menschen Abschied nehmen und richtig trauern können. Hinzu kommt, dass viele Angehörige nicht mehr an einem einzigen Ort leben und kaum einen Bezug zum örtlichen Friedhof haben. Mit der Trauer kommt die schmerzliche Erkenntnis der Endlichkeit. Die Einsicht reift, dass ein Partner, Freund oder Verwandter nach einem Todesfall tatsächlich nicht mehr da ist. Diese Einsicht ist oft so schmerzhaft, dass Menschen manchmal meinen, im Trauerfall besonders stark sein zu müssen, oder versuchen, sich anders abzulenken. Dabei ist es wichtig, die Trauer und damit auch den Schmerz zuzulassen, um den persönlichen Weg der Trauerbewältigung besser finden zu können.
Im größten Krematorium Deutschlands, dem Rhein-Taunus-Krematorium, ist man tagtäglich mit Abschied und Trauer konfrontiert. Judith Könsgen, Geschäftsführerin des Krematoriums erlebt oft, wie liebevoll ein Sarg zum Abschied bemalt wurde und wie individuell Trauerfeiern gestaltet werden. Sie ermutigt Angehörige, ihren persönlichen Weg zu gehen. Helfen können dabei bewährte Rituale.
Mit einer sogenannten Bestattungsverfügung lässt sich zu Lebzeiten verbindlich festlegen wo und wie die eigene Beerdigung stattfinden soll. Dies kann den Hinterbliebenen in der Zeit der Trauer helfen und den Abschied etwas leichter machen. akz-o