Wenn Ehepartner, Angehörige oder Freunde sterben, hinterlassen sie eine Lücke, die nicht mehr geschlossen werden kann. „Ganz schwierig ist es, wenn die Kinder oder gar Enkel vor den Seniorinnen und Senioren gehen“, berichten Rihlmann und Gluch. „Dieser Schmerz wird durch die Einsamkeit noch verstärkt. Dazu kommen zu viel Zeit zum Nachdenken und körperliche Gebrechen, die umso mehr wahrgenommen werden."
Zu den Aufgaben der Gemeindeschwestern plus gehört es, hochbetagte Menschen, die so lange wie möglich in ihrer vertrauten Umgebung leben möchten, zu beraten. Sie kennen Möglichkeiten, wie deren Alltag erleichtert werden kann, sie wissen von Freizeit- und Hilfsangeboten und haben die dazugehörigen Adressen parat. Dabei besuchen Rihlmann, zuständig für die Verbandsgemeinden (VG) Landstuhl und Ramstein-Miesenbach, und Gluch, zuständig für die VG Bruchmühlbach-Miesau und Weilerbach, Senioren auch in ihrem Zuhause.
Sie wissen, dass die Pandemie die Vereinsamung noch verschärft hat, was körperliche und psychische Folgen hat. Als Beispiele nennen sie eine fehlende Wertschätzung und Ansprache, was wiederum zu einem Verlust der Sprachfähigkeit und in eine Depression münden kann. „Nicht selten geht sie in eine Demenz über", machen sie deutlich. „Die Seniorinnen und Senioren brauchen unbedingt Wertschätzung, Ansprache und Zuhörer und bei Bedarf niederschwellige Unterstützung."
Hier kommt der ehrenamtliche Besuchsdienst des Landkreises ins Spiel. Die Ehrenamtlichen besuchen Senioren meist ein- bis zweimal monatlich, sie unterhalten sich mit ihnen oder lesen vor und werden nicht selten zu einer Vertrauensperson. Auch organisieren sie monatliche Treffen in den Ortsgemeinden, bei denen geplaudert, gesungen und gelacht wird, und sie laden zu Vorträgen, Besichtigungen und Ähnlichem ein.
,,Diese Angebote werden sehr gerne angenommen", berichten die Mentorinnen Anneliese Leib und Gerlinde Blum.
Für ein Gespräch mit einer der Gemeindeschwestern plus muss vorab ein Termin vereinbart werden. ,,Auf jeden Fall bringen wir für die Hausbesuche Zeit mit", meint Rihlmann. „Wir überlegen immer gemeinsam, was benötigt wird, wie wir helfen können oder was wir anregen müssen", ergänzt Gluch. Da sie gut vernetzt sind, kennen sie Ansprechpartner zum Beispiel bei der Verwaltung, den Pflegestützpunkten, der ambulanten Dienste und des ehrenamtlichen Besuchsdienstes.
Er würde sich über weiblichen und auch männlichen Zuwachs freuen, denn der Bedarf an ehrenamtlichen Mentoren und Helfern sei hoch, weisen Leib und Blum hin. Viele seien aus Alters- und Gesundheitsgründen nicht mehr in der Lage alleine tätig zu werden, stünden aber Einsteigern mit Rat und Tat zur Seite. ,,Diese Aufgabe bereichert auch das eigene Leben", sind sich die Gemeindeschwestern plus und die Mentorinnen einig.
Ansprechpartner für Interessenten sind Christina Ludes bei Telefon der Kreisverwaltung, 0631 7105489, oder die Gemeindeschwestern plus. lmo
ΚΟΝΤΑΚΤ
- Gemeindeschwestern plus Andrea Rihlmann (VG Landstuhl und Ramstein-Miesenbach), Telefon 0631 7105333, oder Steffi Gluch (VG Bruchmühlbach-Miesau und Weilerbach), Telefon 0631 7105633
- Ehrenamtlicher Besuchsdienst: Elsabeth Fini für die VG Weilerbach dienstags 10 bis 11 Uhr unter Telefon 06374 92199; Gerlinde Blum für die VG Ramstein-Miesenbach montags 11 bis 12 Uhr und für die ehemalige VG Landstuhl donnerstags 11 bis 12 Uhr unter Telefon 06371 734700; Anneliese Leib für die VG Bruchmühlbach-Miesau donnerstags 14 bis 15 Uhr unter Telefon 06372 9221007.