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Pflege-Kompass

Orientierung in belastendem Alltag

Neuer Ratgeber soll Menschen helfen im Umgang mit Demenzkranken

Orientierung in belastendem Alltag

Die Anzahl der Demenzkranken wächst und damit der Bedarf an Orientierung für diejenigen, die damit konfrontiert sind. FOTO: DPA

Die Zahl der Menschen mit Demenz steigt weiterhin: Derzeit leben hierzulande etwa 1,8 Millionen Erkrankte. Ein neuer Ratgeber will betroffenen Angehörigen in ihrem schwierigen, belastenden Alltag helfen. 

Alltagspraktische Herausforderungen rücken in den Vordergrund, wenn etwa der Lebenspartner an Demenz erkrankt: Pflege und Betreuung, die Organisation des Haushalts, das Begleiten zu Arztterminen, die sichere Anpassung der Wohnung. Dazu kommt Angst vor den Anforderungen, Trauer oder Wut über den Verlust der gewohnten Beziehung. All das kann sich negativ auf die Gesundheit auswirken. Ein neuer Ratgeber des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) vermittelt Basiswissen und gibt Tipps zur Alltags- und Beziehungsgestaltung.

Ein wichtiger erster Schritt ist der fachärztliche Rat. Eine ärztliche Diagnose, etwa in einer Gedächtnisambulanz, ist die Grundlage für eine positive Unterstützung. Sie hilft, die Erkrankung besser zu bewältigen, Symptome zu lindern, das Fortschreiten hinauszuzögern. ,,Sehr bedeutsam für einen guten Umgang sind Verständnis, Akzeptanz und Geduld gegenüber der demenzkranken Partnerin beziehungsweise dem Partner", ergänzt Daniela Sulmann, Geschäftsleiterin und Pflegeexpertin des ZQP. Es hilft, gut über die Erkrankung Bescheid zu wissen. Zudem gilt es, Bedürfnisse zu verstehen, um darauf eingehen zu können. Eine veränderte Art der Kommunikation kann das Zusammenleben erleichtern: „Es wird nötig, die Sprache anzupassen, in einfachen und kurzen Sätzen zu sprechen“, so Sulmann. Neue nonverbale Wege zur Verständigung seien gefragt. Auch werden Hinweise gegeben, wie die Selbstständigkeit Demenzkranker gefördert werden kann. ,,Durch regelmäßige Aktivitäten werden körperliche und kognitive Fähigkeiten gefördert. Zudem wird das Selbstwertgefühl gestärkt. Allerdings sollte man dabei nicht überfordern", so Sulmann. Nicht zuletzt sei es wichtig, als Partnerin oder Partner eines des Erkrankten eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, auf die eigene Gesundheit zu achten und daher regelmäßig für Entlastung zu sorgen.

Der Ratgeber kann kostenlos über die Webseite des ZQP bestellt oder heruntergeladen werden (www.zqp.de/bestellen ). zqp/msw