Anzeigensonderveröffentlichung
Neubau einer Strahlentherapie in Pirmasens

Architektur für einen sensiblen Bereich

15 Millionen Euro kostet der Neubau des Strahlentherapiezentrums am Pirmasenser Krankenhaus

Architektur für einen sensiblen Bereich

Das Gebäude der Strahlentherapie hebt sich wegen der Architektur wohltuend von der Umgebung ab.

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Ein Glücksfall für den Krankenhausstandort Pirmasens ist die Investition von Owamed aus Karlsruhe, die für 15 Millionen Euro ein neues Klinikgebäude mit Strahlentherapie, Verwaltungstrakt und Räumen für weitere Ärzte neben dem Krankenhaus errichtet hat. Die Strahlentherapiepraxis läuft schon seit April. Die ersten Ärzte sind auch schon eingezogen.

Stramm war der Zeitplan, den sich die Karlsruher Firma Owamed für den Neubau gesetzt hatte. Im April vergangenen Jahres war Spatenstich. Ein Jahr später nahm schon Adrian Staab die Arbeit in der Praxis für Strahlentherapie auf. Den Zeitplan eingehalten hat das Büro ACE Ingenieurconsult aus Karlsruhe, das für die Bauausführung verantwortlich zeichnete. Architekt Pablo Müller Camarena hat den Bau entworfen und dabei auf die besonderen Belange der Patienten Rücksicht genommen, die dort behandelt werden sollen. Da dort Krebspatienten hauptsächlich behandelt werden, kommen Menschen, die sich in einer schwierigen Situation befinden und nach jeder Behandlung weiter mit der Unsicherheit leben müssen, dass sie noch nicht genesen sind und es weiterer Termine bedarf. „Diesem Umstand galt es architektonisch Rechnung zu tragen, indem für Wohlbefinden gesorgt wird“, erklärt Müller Camarena seine Intention beim Entwurf des Gebäudes.

Die Fassade beispielsweise wurde gestaffelt, um den Baukörper nicht zu massig sondern leicht und ansprechend wirken zu lassen. Die Patienten gelangen barrierefrei zum Eingang in einem Portal mit Vorsprung über die gesamte, verglaste Fassade. Das lichtdurchflutete und großzügige Foyer führt in die Strahlentherapie, die im Erdgeschoss zu finden ist. Empfangs und Wartebereich sind organisch abgerundet. Der Boden wurde mit einer Parkettholzstruktur angenehm warm gehalten. Lounge-Möbel finden sich im Warteraum, der mit echter Kunst, nicht von der Stange, ausgestattet wurde.

Der Gebäudekomplex mit insgesamt 1500 Quadratmetern Nutzfläche ist ein Massivbau aus Stahlbeton mit Wärmedämmung und einer Putzfassade. Geheizt wird mit Fernwärme der Stadtwerke, die direkt nebenan im Heizkraftwerk erzeugt werden kann. Laut Pablo Müller Camarena wurde das geplante Baubudget unterschritten, was in Zeiten ständig steigender Baukosten ungewöhnlich ist.

Für die Patienten sei das neue Strahlentherapiezentrum eine Erleichterung, meint Staab und verweist auf die kurzen Wege der Pirmasenser und Südwestpfälzer, die zuvor nach Kaiserslautern oder Homburg fahren mussten. Zumal die Behandlung im Schnitt inklusive Vorbereitung gerade mal acht bis neun Minuten dauert. Der eigentliche Bestrahlungsvorgang ist nach maximal 90 Sekunden beendet.

Adrian Staab schätzt an dem Standort neben dem Krankenhaus die Nähe und Kooperation mit den Ärzten der jeweiligen Stationen. Bei Bedarf könne er auch direkt auf der Station mit künftigen Patienten sprechen. Entscheidungen können so schneller gefällt werden. kka

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Die klaren Linien der Außengestaltung setzen sich im Innern am Empfang fort.

Die Abläufe wurden so gestaltet, dass es von einer Station zur nächsten logisch weitergeht und keine Verwirrung aufkommt, die letztlich den Patienten beunruhigen würde. Die Mitarbeiter arbeiten in Bereichen, die vom Patienten getrennt wurden, womit für weitere Ruhe gesorgt wurde, auch für die Mitarbeiter.

Kernstück des Gebäudes ist der so genannte Strahlenbunker mit seinen 2,6 Meter dicken Betonwänden und Decken, die teilweise mit Schwerbeton ausgeführt wurden, um das Austreten von Strahlung zu jedem Zeitpunkt zu unterbinden. Darin steht der Linearbeschleuniger, der allein 2,4 Millionen Euro gekostet haben soll und das Neuste sei, was die Technik derzeit zu bieten hat, wie Adrian Staab, der Leiter der Strahlentherapiepraxis, versichert.

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Der Wartebereich wird mit Kunst aufgelockert.

Die Strahlentherapie im Erdgeschoss beansprucht 750 Quadratmeter. Die Räume im Obergeschoss wurden teilweise vom Krankenhaus angemietet, um dort die Abteilung Controlling unterzubringen. Außerdem hat sich eine Praxis für Hämatologie und Onkologie eingemietet. Für weitere Ärzte ist noch Platz.

Größter Mieter ist Adrian Staab, der bereits in Bad Kreuznach eine Strahlentherapiepraxis zusammen mit Owamed aufgebaut hat und weiterhin neben Pirmasens betreiben wird. Bis zu 80 Patienten werden pro Tag in der Pirmasenser Praxis behandelt. Wobei diese Zahl noch steigerungsfähig ist, Staab befindet sich noch in der Aufbauphase und hat mit zehn Mitarbeitern begonnen. Im Endausbau sollen bis zu 30 Beschäftigte sich um die Patienten in der Strahlentherapie kümmern.

Neuste Bestrahlungstechnik

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Adrian Staab und der Linearbeschleuniger, der allein 2,4 Millionen Euro gekostet hat. FOTO: KKA

Adrian Staab verfügt in der neuen Praxis über Geräte, die auf dem neusten Stand der Technik sind. Staab kann damit die so genannte intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT) anbieten, mit der die Strahlendosis besser im Tumor verteilt wird und das umliegende, gesunde Gewebe maximal geschont werden könne. Hohe Strahlendosen im Tumor direkt seien so möglich.

Mit „Rapidarc“ verfügt Staab zudem über eine Weiterentwicklung des IMRT, bei der um den Patienten der Kopf des Linearbeschleunigers rotiert und sich das Bestrahlungsfeld kontinuierlich anpasst. Die reine beträgt damit nur noch maximal 90 Sekunden, was den Behandlungskomfort erheblich verbessern soll.

Für die Bestrahlung im Brust- und Bauchbereich verfügen Staab und sein Team über eine atemgesteuerte Bestrahlung, womit Herz und Lunge bestens geschont werden sollen. Herz- und Kreislaufkrankheiten könnten so bestmöglich vermieden werden. Die Bestrahlung erfolgt dann ausschließlich in tiefer Einatmung.

Die Strahlentherapie wird übrigens nicht nur bei der Tumorbehandlung eingesetzt, sondern auch für Entzündungen wie Fersensporn, Tennisellenbogen oder Arthrosen und Schleimbeutelentzündungen. Strahlung in niedriger Dosis soll entzündungshemmende Wirkung haben, deshalb schmerzlindernd wirken können. kka