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Meine Heimat, meine Gemeinde - Verbandsgemeinde oberes Glantal

Gesundheit und Schutz oberstes Gebot

In der Verbandsgemeinde Oberes Glantal läuft das Krisenmanagement – Seefest und Freibad-Öffnung fraglich

Gesundheit und Schutz oberstes Gebot

Idyllisch gelegen: der Ohmbachsee.

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Freizeitvergnügen im Frühling? Das fällt schon mal flach. Und ob es im Sommer eine Badesaison in Waldmohr geben wird, steht ebenso noch in den Sternen wie die Ausrichtung des Ohmbachseefests. „Gesundheit und Schutz der Bevölkerung sind oberstes Gebot“, stellt Bürgermeister Christoph Lothschütz klar.

Der Verwaltungschef sitzt morgens ab kurz nach sieben Uhr am Schreibtisch – und telefoniert fortan unentwegt. Krisenmanagement ist gefragt – und es ist geprägt von schnellen Entscheidungen, von der Beschäftigung mit ungezählten Angelegenheiten. Inzwischen sind es viele „Kleinigkeiten“, die die Verantwortlichen auf Trab halten. Kleinigkeiten aber, die von großer Bedeutung sind. Wie Versicherungsfragen: „Wir müssen ja die Menschen absichern, die sich bei Hilfsangeboten für andere einsetzen“, nennt der Verwaltungschef ein Beispiel.

Solidarität in der Krise spiegelt sich zurzeit vor allem darin wieder, dass sich fast allerorten Helferkreise formieren, die sich um die Versorgung jener Bevölkerungsgruppe kümmern, die sich schwerlich alleine helfen kann. Vor allem geht es um die Lebensmittel- und Medikamentenbeschaffung für ältere und alleinstehende Mitbürger. „Wir wollen jetzt schnellstens die verschiedenen Initiativen in den Gemeinden auf unserer Internet-Seite zusammenstellen und einen Überblick geben“, nennt Lothschütz eine Aufgabe, die es rasch zu erledigen gilt. Vereine, Kirchen, Privatpersonen bieten Unterstützung an; nun gilt es, die Information breiter zu streuen.
  

Im Rathaus in Schönenberg-Kübelberg laufen viele Fäden zusammen. Die Verbindung zu den anderen Verwaltungsstellen – insgesamt fünf im VG-Gebiet – funktioniert zurzeit vor allem schriftlich und telefonisch. „Es fährt keiner mehr zwischen Waldmohr, Schönenberg-Kübelberg und Glan-Münchweiler hin und her“, verdeutlicht der Bürgermeister, dass er auch die Kontakte zwischen den Verwaltungsmitarbeitern frühzeitig aufs Mindestmaß reduziert hat. Wo bislang zwei Leute in einem Büro tätig waren, ist ein Schichtdienst eingeführt worden, auch um für den Vertretungsfall bestmöglich vorbereitet zu sein, nahtlose Arbeitsabläufe zu sichern.

Getan wird das Vordringliche. Lothschütz nennt ein Beispiel: Bei Wasser- und Abwasserwerk sind jeweils Trupps gebildet worden, die Unaufschiebbares erledigen. Versorgungssicherheit muss selbstredend groß geschrieben werden. „Aber den Austausch von Wasserzählern, den lassen wir sein. Das ist weniger wichtig.“ Und wenn die erforderliche Frist von sechs Jahren für die Erneuerung eines Zählers abgelaufen sei, „dann ist das halt mal so“, rückt Lothschütz die Prioritäten zurecht.

Priorität habe, Eilbedürftiges zu erkennen und bevorzugt abzuarbeiten. So etwa in Sachen Zulassungsstelle. Die müsse auch weiterhin gewisse Dienste anbieten. „Ich rede nicht von dem Motorrad, das für den Fahrspaß im Frühling unbedingt angemeldet werden soll“, verdeutlicht Lothschütz. Aber wenn ein Lkw zugelassen werden muss, wenn jemand ein Auto erworben hat und vertraglich verpflichtet ist, es binnen dreier Tage umzumelden, dann müsse das auch ermöglicht werden.

Jetzt, da der Frühling im Vormarsch ist, wäre unter normalen Umständen längst der Blick darauf gerichtet, das vielfältige Freizeitangebot in der Verbandsgemeinde zu fördern. Das geht nun aber in manchen Belangen gar nicht, in anderen bedingt: Ob das Waldmohrer Freibad öffnet, steht beispielsweise noch völlig in den Sternen. „Das ist ja unsere Einrichtung. Da achten wir schon darauf, dass Reparatur- und Pflegearbeiten nicht leiden, so dass man schnell öffnen könnte, wenn es denn möglich wäre“, sagt Lothschütz.

Gewissen Vorlauf hingegen braucht die Seefest-Organisation. Ob das dreitägige Fest – das größte im Südkreis – überhaupt stattfinden kann, auch das lässt sich nicht sagen. Mit der Ausrichtung ist die Agentur Tob-Events beauftragt. „Die Verträge sind wohl so gestaltet, dass ein Rücktritt möglich ist“, sagt Lothschütz. Noch plant Organisator Bruch so, als ob das Fest über die Bühne gehen könnte.

Der See, die bekannteste Freizeitattraktion in der VG, liegt indes still. „Wir haben die Tretboote erst gar nicht zu Wasser gelassen. Wir können sie ja eh nicht verleihen“, sagt der Bürgermeister. Auch der Kiosk ist natürlich dicht. Da kein Ausgangsverbot greift, sondern „nur“ die Kontaktbeschränkungen gelten, ist es ja zumindest mal noch erlaubt, um den See zu spazieren. cha