„Totgesagte leben länger“, sagt ein Sprichwort. Das dürfte auch auf die Zukunftserwartungen des Individualverkehrs zutreffen. Und auf die Perspektiven für das Auto. Kfz-Meister Bernhard Doland, Inhaber des Autohauses Wegmann, der Renault-Service-Werkstatt in Edigheim, kann jedenfalls derzeit noch keinen Stimmungswandel gegen seine Branche verspüren. „Am Verbrenner geht in den nächsten zwanzig Jahre nichts vorbei“, glaubt Bernhard Doland. Von Vorteil sei, dass da die gesamte Infrastruktur schon vorhanden ist. Dann könne sich dessen CO2-Bilanz durchaus sehen lassen. „Von Tag eins des Autobaus bis zur Verschrottung sind die Werte für Verbrenner nicht schlecht“, unterstreicht er.
Bernhard Doland führt seit 1998 die Renault-Service-Werkstatt Autohaus Wegmann in Edigheim
Vor Dolands Büro steht denn auch ein blütenweißer Flitzer, ein Renault Alpine 310. Schon seit 30 Jahre sitzt der Kfz-Meister hinter dem Steuer dieses Sportwagens. Wie neu steht er da. Doland wehrt ab: „Nicht ganz, aber gut in Schuss ist der Sechszylinder mit 150 PS unter der Haube.“ Bei einem Gesamtgewicht von rund 1000 Kilogramm – die Karosserie ist aus Kunststoff – bringt er es auf bis zu 240 Stundenkilometer. „Das ist ein besonderes Fahrgefühl“, schwärmt der stolze Besitzer. Nichtsdestotrotz könnten aber auch Elektrofahrzeuge sehr sportlich sein.
Und die Elektromobilität sei im Kommen. Renault baue schon seit über zehn Jahren Elektroautos – von den Kleinwagen Zoe und Twingo über die Limousine Mégane E-Tech bis zum Kleintransporter Kangoo sind Renault-Fahrzeuge als vollelektrische Wagen im Angebot und würden gut nachgefragt. Auch Hybrid-Varianten gebe es, doch das sehe er eher als Zwischenlösung für Leute, die der Elektroalternative nicht so ganz vertrauten.
Leider sind die Wagen in den ursprünglichen Ausstellungsräumen des Autohauses Wegmann nicht zu besichtigen. „Wie unsere Lieferungen kommen, sind die Fahrzeuge auch gleich wiederweg“, gesteht Doland. Den freien Raum hat er dem Weinregaldesigner Robin Borger zur Verfügung gestellt. Außerdem beschafft Doland auch EU-Autos, früher unter dem Begriff Re-Import gehandelt. Hier könne er auf einen euroweiten Pool aus Fahrzeugen diverser Marken wie etwa auch Skoda oder Opel zugreifen. Eine Variante, die angesichts der Chipkrise und Lieferkettenprobleme hilfreich sei.
Ein weißer Alpine war auch der Auslöser dafür, dass der jugendliche Doland ins Kfz-Fach ging und das speziell zu Renault. Als Kfz-Azubi hat er angefangen, sich direkt nach der Gesellenprüfung den flotten Flitzer zugelegt und später noch den Meister gemacht.
Seit 1987 arbeitet der Maxdorfer nun schon an diesem Standort an der Ecke Deichstraße/Untergasse. Zuerst bei Hermann Wegmann als Azubi, dann als Geselle. 1998 hat er das Geschäft übernommen. Das Autohaus Wegmann ist Prüfstützpunkt von TÜV und Dekra. Dreimal die Woche kommen die Prüfer ins Haus.
Auf dem Hof stehen oft ältere Modelle. Gleich ins Auge fällt ein Peugeot 102 im 1970er-Jahre-Design. „Wir kümmern uns auch um noch ältere Autos“, verrät Doland. Gerne auch um Arbeiten, wo man noch schrauben muss, Einstellungsarbeiten per Hand und sämtliche Reparaturen selbst vornehmen kann. Dafür gebe es eine Nachfrage, und wenn man sich mal einen Namen gemacht habe, spreche sich das auch rum. Und zu feiern gibt’s auch noch ein Jubiläum: Im kommenden Jahr steht Dolands 25-jähriges Betriebsbestehen auf der Agenda. enk
INFO
Autohaus Wegmann – Bernhard Doland
Untergasse 51
67069 Ludwigshafen
Telefon: 0621 662104
Internet: autohaus-wegmann.de