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Mitte September fand auch im Ludwigshafener Stadtteil Friesenheim die Aktion „Heimat shoppen“ statt. Die Kampagne geht zurück auf die Industrie und Handelskammer (IHK) Pfalz, die damit die Bedeutung lokaler Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister hervorheben möchte. Im Interview berichtet Gewerbevereinsvorsitzender und Fahrradladenbesitzer Egbert Fecht über die Aktion, die Perspektiven für die Handelsund Gewerbebetriebe vor Ort und den Einfluss der Kunden auf die Entwicklung.
Herr Fecht, wie lief die IHK-Aktion „Heimat shoppen“?
Vonseiten des Publikums war der Zuspruch leider bescheiden. Wichtig ist aber, dass wir erneut auf uns aufmerksam gemacht haben und in die Öffentlichkeit gegangen sind.
Wie geht es denn den Betrieben allgemein im Corona-Jahr?
Manchen geht es eher schlecht, anderen besser, das ist branchenabhängig, Fahrräder beispielsweise boomen. Auch vielen Handwerksbetrieben geht es gut. Anders sieht es beim Einzelhandel, vor allem bei Mode- und Sportgeschäften, sowie in der Gastronomie aus.
Wie hat der Gewerbeverein seine Mitgliedsbetriebe unterstützt?
Wir unterstützten die Betriebe, indem wir gemeinsam Werbung machen. Das ist günstiger.
Was konnte im Corona-Jahr nicht stattfinden?
Das Sternstraßenfest wurde abgesagt und auch der Weihnachtsmarkt, der vom Gewerbeverein ausgerichtet wird, fällt pandemiebedingt leider aus.
Wie geht es weiter? Was ist für 2020 noch geplant?
Wir haben derzeit nichts geplant, vor allem weil wir nicht wissen, wie es weitergeht. Es gibt keine Planungssicherheit, wir wissen nicht, was der Herbst und der Winter bringt. Ob es eine gemeinsame Aktion in der Adventszeit geben wird, ist noch unklar. Denkbar ist auch, dass Mitgliedsbetriebe etwas Eigenes organisieren.
Wie wird das kommende Jahr? Wagen Sie eine Prognose?
Ich glaube, für viele wird es schwer bleiben, solange kein Impfstoff vorhanden ist. Für manche ist die Zukunft ungewiss. Wie gesagt, Gastronomiebetriebe, Einzelhandel für Mode, Sport und Schuhe sind stark betroffen. Ob sie im nächsten Jahr durchkommen, hängt auch vom Verlauf der Pandemie ab.
Gibt es auch positive Entwicklungen? Besinnen sich die Friesenheimer etwa auf den Einkauf vor Ort?
Selbstverständlich haben wir als Radsportgeschäft Arbeit ohne Ende, das E-Bike boomt. Die Leute kommen zu uns, weil wir eine große Auswahl haben, weil sie Beratung und Service brauchen. Wir haben viele ortsansässige Kunden, aber auch Leute aus Ludwigshafen und Umgebung dazugewonnen.
Gibt es etwas, was Ihnen als Gewerbevereinsvorsitzender wichtig ist?
Wir als Gewerbeverein bitten die Friesenheimer in dieser schweren Zeit, die Einzelhändler vor Ort zu unterstützen, sonst droht ein Unternehmenssterben. Ohne Kundschaft kann der Handel nicht überleben. Die Betriebe können durch Beratung und Service verlorene Marktanteile zurückholen. Zudem sprechen alle über die Umwelt: Beim Einkauf zu Fuß oder mit dem Rad kann man aktiv etwas für den Naturschutz tun. Wer aber im Internet bestellt, nimmt in Kauf, dass Pakete quer durch Deutschland geschickt wird. Interview: Schenk