Diese Landschaft ist eine Postkartenidylle: Beschauliche Dörfer mit viel Grün inmitten von Wiesen und Feldern breiten sich vor dem Auge aus, den Horizont säumt bei guter Sicht der Odenwald. Auch der Donnersberg zeigt sich. Welcher Ort könnte sich besser eignen, um Kindern Naturschutz näherzubringen? Das hat man sich auch in Albisheim gedacht und ein besonderes Ausflugsangebot für Familien konzipiert: den Spürnasenweg.

„Wir lesen, sehen und hören jeden Tag, wie sich die Klimakrise auf unsere Zukunft auswirkt und die Artenvielfalt zurückgeht“, informiert die Gemeinde auf albisheim.de. „Besonders unsere Kinder und nachfolgende Generationen werden mit den Auswirkungen aufwachsen und leben. Daher haben sich die Kinder des Kindergartens in Albisheim, die Schülerinnen und Schüler der Zellertalschule, Vereine, Verbände und Gewerbetreibende Gedanken gemacht, wie man Kinder für die Themen Artenschutz, Umweltschutz und Nachhaltigkeit sensibilisieren kann.“ Das Ergebnis ist ein Spazierweg für die ganze Familie mit herrlichen Ausblicken auf den Spuren der Bienchen Paul, Rosa und Fritzi. Die liebevoll gezeichneten Maskottchen erklären leicht verständlich, was alle zum Naturschutz beitragen können.
Die kleine Wanderung startet am Wanderparkplatz neben der Vinothek Zellers Lounge („Rebfugium“). Auf ebenen, teils asphaltierten, teils geschotterten Feldwegen – das erste Teilstück ist ein Wiesenweg, der nur bei gutem Wetter kinderwagentauglich ist – führt der Weg unterhalb des Wartturms von Infotafel zu Infotafel immer der Markierung mit der Biene nach. Den fleißigen Honigerzeugern ist denn auch eine der acht kindgerechten Infotafeln gewidmet. Auf dieser ist zu erfahren, dass Honigbienen soziale Insekten sind, warum wir ihnen die Obsternte zu verdanken haben und dass sie artenreiche Blumenwiesen als Nahrungsgrundlage schätzen. In Schottergärten und englischen Rasen gehen sie jedoch leer aus. Kinder können in einem Bienenschaukasten nach der Königin Ausschau halten und bekommen von Paul einen „Tipp für helfende Hände“: „Gestalte deinen eigenen Garten oder Balkon am besten mit einheimischen Stauden.“


Am Ende des Wiesenwegs geht es links ab bergan auf dem Zellertalweg am Jüdischen Friedhof vorbei. In einer langgezogenen Linksschleife gelangt man schließlich zum Ziel und Höhepunkt der Tour, dem Wartturm. Dieser lädt nicht nur zum Erkunden ein, hier bieten sich auch schöne Picknickmöglichkeiten. Das acht Meter hohe Wahrzeichen über dem Pfrimmtal ist aus dem Kalkstein der Umgebung erbaut und wurzelt im 19. Jahrhundert. Nach der Rast geht es auf gleicher Strecke zurück. Viel Schatten bietet diese übrigens nicht, also gegebenenfalls an Sonnenschutz denken.
Tipp: Wer mehr Ausdauer hat, kann die Spürnasentour mit dem Zellertalweg kombinieren: Der fast zehn Kilometer lange Panoramaweg führt von Albisheim zum Wartturm und über Heyerhof zurück. wig
INFO
Spürnasenweg "Gugg e mol" bei Albisheim im Zellertal, 1,8 km bis zum Turm, 74 Höhenmeter, Start auf dem Wanderparkplatz an Zellers Weinlounge (B 47), Infos: albisheim.de (Tourismus, Wanderwege)