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LEO Saison

Unsichtbare Teilchen, Wellen und Nachrichten

MITMACH-AUSSTELLUNG: »UNSICHTBARE WELTEN« IN MANNHEIM

Unsichtbare Teilchen, Wellen und Nachrichten

Mithilfe von Thermographie, einem berührungslosen bildgebenden Verfahren, wird die für das Auge unsichtbare Wärmestrahlung eines Körpers sichtbar. | Foto: Maria Schumann/REM

Was ist ein Atom? Wie sieht Strahlung aus? Welche Gefühle transportiert welcher Emoji? Und wie überlisten optische Täuschungen unser Gehirn? All diese Fragestellungen beschäftigen sich mit dem augenscheinlich Verborgenen. In der aktuellen Mitmach-Ausstellung ,,Unsichtbare Welten" in den Reiss-Engelhorn-Museen gibt es viele Phänomene zu entdecken. Wohl nur wenige Erwachsene und noch weniger Kinder haben vor dem Besuch der Schau schon mal ein Erdbeben erzeugt oder Planetenmusik gelauscht.

Die Ausstellung behandelt in acht Pavillons einzelne Themengebiete. Besucher befinden sich am Eingang unvermittelt wieder im Bereich ,,Ursprünge" - hier geht es um Atome und Moleküle. An interaktiven Stationen machen wir Gerüche und das Phänomen der Schwerkraft sichtbar. Rufe anderer Besucher sowie blinkende Lichter weiterer Pavillons machen eine Konzentration auf das Experiment allerdings nicht ganz einfach. ,,Schau mal Mama, hier kann man Tiere suchen“, ruft die neunjährige Martha von nebenan. Kolya, ebenfalls neun, ist derweil bei der Wärmebildkamera im Pavillon Wellen" angelangt.


Die einzelnen Stationen-Pavillons, darunter die Themenwelten „Gedanken“, „Rätsel", „Natur" und „Kosmos" stehen zwar klar abgetrennt in der abgedunkelten Ausstellung, geben jedoch stets auch den Blick nach vorne und hinten frei.

Da gibt es Fossilien zu entdecken, die viel über das Leben auf unserem Planeten in der Vergangenheit verraten. Die Kinder können einen Kriminalfall mithilfe von Spuren, Geheimbotschaften und der Analyse von Fingerabdrücken lösen. An anderer Stelle zaubern wir uns ,,kühle" Tattoos auf die Haut. Angesichts der vielen Mitmachstationen tritt das zugrundeliegende Wissen, vermittelt in Texten, in den Hintergrund.

,,Mama, kommst Du mal. Wie geht das?", ruft die siebenjährige Smilla. ,,Machst Du mit mir das Fledermaus experiment", tönt es von drüben. Keine ganz leichte Aufgabe, alle Kinder unterschiedlichen Alters gleichzeitig zu betreuen. Dafür kann man sich jederzeit neu in eine Themenwelt vertiefen. Und trotz mehrerer Familiengruppen am Samstagnachmittag entstehen bei unserem Besuch keine Warteschlagen.

An einigen Stationen können die Kinder oder auch Erwachsene und Kinder das Experiment gemeinsam erleben. Im Pavillon ,,Gehirn" etwa bewegen zwei Personen einen Ball alleine mit der Kraft der Gedanken. Wow - wie geht denn das? Nach mehrmaligem Versuchen, mit Stirnband ausgestattet, deren Elektroden unsere Hirnaktivität „messen", sind wir uns als Erwachsene sicher, dass die Ballbewegung etwas mit den elektrischen Impulsen zu tun hat. Ob die Fokussierung auf den Ball, den wir mittels Gedanken von uns wegbewegen sollen, aber zielführend ist, wissen wir nicht. In der Spielbeschreibung steht ,,In der Ruhe liegt die Kraft", aber auch ,,Konzentrier Dich auf den Ball und entspanne Dich". Verbissene Fokussierung scheint nicht zum Erfolg zu führen, vielmehr eine gelassene Konzentration - aha. Nicht nur in unserer Familie führt das Experiment zu Diskussionen.

Die Mitmach-Ausstellung, die noch bis Juli 2023 einlädt, bietet viel. Allerdings fehlt ein wenig der rote Faden durch die Themenwelten. Ideal scheint ein Besuch mit Kindern ab dem späten Grundschulalter, die bereits selbst lesen und sich gut Abstraktes vorstellen können. Nimmt man sich Zeit und kommt mit Kindern einer Altersstufe, können sowohl junge als auch ältere Besucher einiges über die ,,unsichtbaren Welten" in und um uns erfahren. Ute Scherzinger

INFO

>>Unsichtbare Welten<< bis 30.7.23, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, Museum Weltkulturen, Öffnungszeiten: Di bis So 11 bis 18 Uhr, Parken: Tiefgarage D5 Reiß-Museum, Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm im Internet unter www.rem-mannheim.de