Seit fast zwei Jahren ist Dietmar Seefeldt Landrat des Landkreises Südliche Weinstraße. Die zwei Jahre steckten voller Bewegung. Höhepunkte waren der Empfang zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises, die Kulturtage 2018 mit dem Thema „Klimaschutz ist (k)eine Kunst“ und die Ernennung der Mobilen Retter – inzwischen mehr als 300. Bedeutsam sind für Dietmar Seefeldt eine ganze Reihe von Ereignissen und Treffen.
Als „ziemlich unerkannt“ bezeichnet er die organisatorische Umgestaltung der Kreisverwaltung. So ruhig lief sie ab. Unter seiner Regie wurde die Verwaltung verschlankt. Er schaffte die Dezernatsebene ab und sorgte dafür, dass die Mitarbeiter und die Mitglieder des Kreisvorstandes näher zusammengerückt sind. Eine weitere grundlegende Veränderung in Sachen Personal war und ist ihm wichtig: In der Kreisverwaltung gibt es in der Regel keine befristeten Arbeitsverhältnisse mehr.
Überhaupt nimmt er Veränderungen gerne an: Nach der Kommunalwahl kamen drei neue Kreisbeigeordnete ins Amt. „Da freue ich mich drauf“, sagt er über die Zusammenarbeit mit Georg Kern, Ulrich Teichmann und Kurt Wagenführer. Welch ein motiviertes Team ihm in der Kreisverwaltung mit ihren 500 Mitarbeitern zur Seite steht, hat er bei den Veranstaltungen im Jubiläumsjahr zum 50-jährigen Bestehen des Landkreises erlebt. „Als Landrat braucht man ein motiviertes Team, um etwas zu bewegen“, sagt er.
Aber gemeinsam mit den Beschäftigten habe sich ein großartiges Programm zusammenstellen lassen – mit dem Kreisempfang als herausragender Veranstaltung, wie es Dietmar Seefeldt empfindet. Besonders auch deswegen, weil der frühere rheinland-pfälzische und später thüringische Ministerpräsident Bernhard Vogel die Festrede hielt. „Ich denke auch an den reich bestückten Jubiläumskalender, das Jubiläumsbuch, das neue Logo des Landkreises und den neuen Slogan ‚Auf dem richtigen Weg.ʼ genauso wie an die Kooperationen mit Partnerunternehmen: an die SÜW-Mode, die SÜW-Pralinen, das SÜW-Eis oder den SÜW-Edelbrand“, schwärmt Seefeldt. Schon steht der nächste Glanzpunkt an: Die Kulturtage der Südlichen Weinstraße mit dem Chawwerusch Theater auf dem Geilweilerhof. Überhaupt lebt Dietmar Seefeldt gerne das Miteinander, wenn er zum Beispiel bei einer Wanderung mit Landräten und Oberbürgermeistern mit über 250 Teilnehmern unterwegs ist; oder bei der Kooperation in der täglichen Arbeit über die Kreisgrenzen hinaus. In der Südpfalz pflegt er gute Verbindungen zum Landauer Oberbürgermeister Thomas Hirsch und zum Germersheimer Landrat Dr. Fritz Brechtel, aber auch zu den Landratskollegen Dr. Susanne Ganster (Südwestpfalz) und Hans-Ulrich Ihlenfeld (Bad Dürkheim).
Damit die Verbindungen im wahrsten Sinne des Wortes noch besser werden, setzt sich Seefeldt zusammen mit Fritz Brechtel und Thomas Hirsch für die Reaktivierung unter anderem der Bahnstrecke Landau-Germersheim ein. Die Menschen in der Region profitieren von dieser interkommunalen Zusammenarbeit auch an anderer Stelle: von der gemeinsamen Betreuungsbehörde, der gemeinsamen Zulassungsstelle und dem gemeinsamen Katastrophenschutz mit der Stadt Landau. Auch bei den Mobilen Rettern ziehen die Südliche Weinstraße und Landau an einem Strang. Über 400 medizinisch qualifizierte ehrenamtliche Ersthelfer sind im Notfall zur Stelle. Allen Südpfälzern kommt auch die gemeinsame Aktion Südpfalz-Biotope zu Gute, bei der die Kreise Südliche Weinstraße und Germersheim und die Stadt Landau eng miteinander kooperieren. Gemeinsam mit Ehrenamtlichen wird ein Netz an Biotopen geplant und gestaltet.
In den vergangenen zwei Jahren hat sich an der Südlichen Weinstraße einiges weiterentwickelt: Der Breitband-Ausbau wurde vorangetrieben, eine Verbraucherschutz-Zentrale in der Kreisverwaltung eingerichtet und die Zukunft des Wild- und Wanderparks bei Silz als Kreiseinrichtung neu in die Wege geleitet. Auch dieser Park liegt Dietmar Seefeldt am Herzen, weil er den Einheimischen wie den Urlaubern Natur ganz nahe präsentiert und weil er ein „touristischer Hotspot“ sei. 70.000 Menschen besuchen die Einrichtung im Jahr.
Tourismus und Weinbau sind wichtig im Landkreis, wie Dietmar Seefeldt betont. Doch er denkt auch gerne an die Hidden Champions an der Südlichen Weinstraße, an die innovativen Unternehmen und die vielen mittelständischen Familienbetriebe, von denen er in seinen ersten zwei Jahren im Amt so manchen besucht hat. Die Vielfalt mache die wirtschaftliche Stärke im Landkreis aus.
Dietmar Seefeldt durchlebte auch belastende Momente. Tragisch war für ihn der Tod von Bernd Fischer, dem Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes. Dietmar Seefeldt steht als Landrat traditionell an der Spitze des Kreisverbandes. Belastend seien auch die Todesfälle aktiver Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung.
In den zwei Jahren hat er viele Bewohner des Landkreises persönlich getroffen. „Ich freue mich immer, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und dabei Anregungen aufzunehmen“, erzählt er. Auch das trägt womöglich einen Teil dazu bei, dass er das Amt gerne innehat, wie er sagt, auch wenn seine Arbeitstage mit Terminen dicht gefüllt sind. (tkn)