Es war ein nahtloser Übergang: Als Hannelore Schlageter am 1. Juli die Leitung des Jugendamtes des Landkreises Südliche Weinstraße von ihrem Vorgänger Peter Lerch übernahm, kannte sie das Amt mit seinen 80 Mitarbeitern schon bestens. Seit 2011 war sie Leiterin der Sozialen Dienste und stellvertretende Leiterin des Jugendamtes.
„Ich kenne die Mitarbeiter und ich kenne das Kreishaus.“ Deshalb verlief der Wechsel in der Leitung des Jugendamtes so reibungslos. Hannelore Schlageter möchte das Erreichte im Amt erhalten und optimieren. Sie lobt das gute Arbeitsklima und hebt hervor: „Wichtig sind die Menschen, die die Arbeit erfüllen. Sie müssen zufrieden sein.“ Das sei der Fall.
Im Jugendamt sind laut Hannelore Schlageter die Veränderungen in der Gesellschaft und deren Erwartungen deutlich zu spüren; und das Amt reagiert darauf. Unter anderem sind zunehmend längere Betreuungszeiten für Kinder gefragt, die die überwiegend kommunalen und kirchlichen Träger der Kindertagesstätten in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt anbieten.
So wie die Bedürfnisse in der Gesellschaft gewachsen sind, sind auch die Angebote gestiegen. „Die Menschen verlassen sich stärker auf Hilfe von außen“, sagt Hannelore Schlageter. Bei Erziehungsfragen ebenso wie bei psychischen Auffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Sie denkt an Beeinträchtigungen wie zum Beispiel Angststörungen, deren Ursachen in der Erziehung und in gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gesucht werden könnten.
Bewegung ist seit einiger Zeit in der Schulsozialarbeit. Bald werden 20 Schulsozialarbeiter unter der Regie des Jugendamtes an Schulen im Landkreis im Einsatz sein. Ebenso wie in allen Bereichen des Amtes. „Es ist eine Herausforderung, immer beweglich zu bleiben“, sagt Hannelore Schlageter. Das gilt für die inhaltliche wie die personelle Struktur: „Es bleibt kaum einer auf der ursprünglichen Stelle“, berichtet sie über die Mitarbeiter. „Das muss man gut begleiten, damit keine Vakanzen entstehen“, beschreibt sie dabei ihre Aufgabe. (tkn)
Kinder lernen Müll zu vermeiden
Bildung: Landkreis schenkt Kindertagesstätten und Grundschulen Gutscheine für die Zooschule
Innerhalb von drei Wochen waren alle 70 Schulstunden an der Zooschule in Landau vergriffen – der erste Erfolg der Kooperation zwischen dem Landkreis Südliche Weinstraße und der Zooschule in Landau. Seit Anfang des Jahres setzen sich Gruppen aus Kindertagesstätten und Grundschulen aus dem Landkreis Südliche Weinstraße in Unterrichtseinheiten im Zoo mit dem Thema Abfallvermeidung auseinander.
Die Zooschule ist eine ganz besondere Bildungseinrichtung, da sie inmitten des Landauer Zoos Unterricht zum Anfassen und zum Erleben anbietet. Bei der Bildungspartnerschaft zwischen Zooschule und dem Eigenbetrieb Wertstoff-Wirtschaft des Landkreises werden besonders drei Schwerpunkte gesetzt: Der Schutz der Umwelt, die Förderung der Nachhaltigkeit und die Schonung der Ressourcen.
Diese Ziele sind auch Ziele des Eigenbetriebs Wertstoff-Wirtschaft, wie Werkleiter Rolf Mäckel verdeutlicht. Ihm liegt es am Herzen, die Menschen zum Trennen und Vermeiden von Müll zu bewegen – in der Bildungspartnerschaft mit der Zooschule soll der Grundstein dafür gelegt werden. Der Unterricht sei sehr modern gestaltet: „Wirklich interessant“, wie ihn Rolf Mäckel beschreibt. Er hat mit Landrat Dietmar Seefeldt einmal selbst teilgenommen.
Die Kitas und die Familien der Kinder profitieren noch von einem Bonbon durch das Zusammenwirken mit der Sparkasse Südliche Weinstraße: Dadurch werden die Fahrtkosten zur Zooschule übernommen und die Unterrichtsstunden sind für die Teilnehmer kostenlos. (tkn)
Zur Person
Hannelore Schlageter (53) ist Diplom-Sozialpädagogin und kam 2011 als Referatsleiterin Soziale Dienste ins Jugendamt des Landkreises Südliche Weinstraße. Am 1. Juli 2019 hat sie die Leitung des Amtes übernommen. Vor ihrer Zeit bei der Kreisverwaltung war sie in der Heimerziehung, im Strafvollzug und zuletzt zehn Jahre in einem anderen Jugendamt tätig. Die Tätigkeiten im Jugendamt sind auf vier Referate aufgeteilt: Verwaltung des Jugendamtes und Kinderbetreuung, Vormundschaften und Pflegschaften, Erziehungshilfe, Kindesschutz und Familienbetreuung sowie Jugendpflege, Schulsozialarbeit und Sport. (tkn)
Die Bildungspartnerschaft
Die Bildungspartnerschaft zwischen der Zooschule Landau und dem Eigenbetrieb Wertstoff-Wirtschaft des Landkreises ist auf drei Jahre angelegt. Jährlich können 70 Gruppen aus Kindertagesstätten und Schulen bis zur Jahrgangsstufe 6 an dem Unterricht teilnehmen. Dafür stellt der Landkreis bis zu 12.500 Euro im Jahr zur Verfügung. Im ersten Jahr waren die Unterrichtsgutscheine schnell vergeben, so groß war die Nachfrage. Auch im nächsten Jahr werden die Kitas und Grundschulen im Landkreis rechtzeitig vor dem Anmeldetermin informiert. Dann heißt es: Schnell anmelden, um dabei sein zu können. (tkn)