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Kindergarten Winterbach

Vorfreude auf „Eroberung“

Kindgerechter Anbau fürs „Sonnenkäferstübchen“ Winterbach

Vorfreude auf „Eroberung“

Attraktiv gestaltet: Kindergartenleiterin Jutta Kehrer wirft einen Blick in den Sanitärbereich. FOTO: MOSCHEL

„Es war schon arg eng in den bisherigen Räumen, und wir mussten an manchen Tagen einen pädagogischen Spagat hinlegen“, sagt die Leiterin des Kindergartens „Sonnenkäferstübchen“ in Winterbach, Jutta Kehrer. Nun ist das Ende dieser beengten Situation in Sicht: Sobald Begehungen abgeschlossen und alle Papiere vollständig sind, dürfen auch die Kinder den Bau „erobern“.

Kindgerechter Anbau fürs „Sonnenkäferstübchen“ Winterbach

1995 wurde der kommunale Kindergarten gegründet, der sich noch immer in Trägerschaft der Ortsgemeinde Winterbach-Niederhausen befindet. Und seit der Gründung ist er im alten Schulhaus beheimatet, einem denkmalgeschützten Sandsteinbau, der rund 120 Jahre alt ist. Daher war das Großprojekt Anbau und Erweiterung auch alles andere als einfach für die beteiligten Architekten des Büros Grub aus Zweibrücken. Und als wenn dies noch nicht genug Herausforderung gewesen wäre, schloss sich an die alte Schule eine Felswand an, die für den Anbau erst einmal weggebaggert werden musste.

Einige Meter tief baggerten die Bauarbeiter den Sandstein weg, um Platz zu schaffen. Herausgekommen ist eine architektonisch interessante Lösung, bei der ein moderner Anbau entstand, der Teile der bisherigen rückwärtigen Außenmauer der alten Schule umschließt und somit die Sandsteinwand zur Innenwand macht.

Für die derzeit 27 Kinder im Alter zwischen ein und sechs Jahren dürften die baulichen Feinheiten nicht im Vordergrund stehen. Sie freuen sich zusammen mit den Erzieherinnen und dem Erzieher sowie vielen Eltern auf die neuen Möglichkeiten. Noch muss Kindergartenleiterin Jutta Kehrer aus Knopp allerdings sozusagen „die Pause-Taste“ gedrückt halten. Vor der Nutzung durch die Kinder seien noch Begehungen und Gutachten erforderlich, beispielsweise Brandschutz, Kontrolle der Lebensmittelüberwachung, Testat des Gesundheitsamtes und auch die endgültige Freigabe inklusive Betriebserlaubnis des Neubaus durch das Landesjugendamt, die allesamt vorliegen müssen.

„Vor zwei Monaten hatten wir die ersten Begehungen“, sagt Kehrer, die in Geduld geübt ist. Schließlich haben die Planungen für den Anbau schon 2016 begonnen. Es hat drei Jah-Kindgerechter Anbau fürs „Sonnenkäferstübchen“ Winterbach re gedauert, bis dann die ersten Bagger gerollt sind, und dann rund zwei Jahre bis zum der zeitigen Stand. Neben den fehlenden Genehmigungen stehe noch Arbeit am Bodenbelag im Mehrzweckraum an.

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Spaß beim Fotografenbesuch: Kinder, Erzieherinnen und Erzieher vor dem Gebäude. FOTO: MOSCHEL

Insgesamt ist die Kindergartenleiterin sehr zufrieden mit den Arbeiten. Sie selbst muss schon im Anbau arbeiten, denn die alten Telefon- und Internetleitungen sind bereits „gekappt“ und ins neue Büro im Neubau verlegt. Herzstück des Anbaus ist der Mehrzweckraum. In ihm können die Kinder später essen, auch als Turnsaal dient er. Doch die Turngeräte hat Jutta Kehrer noch nicht bestellt. Die Kinder sollen mitbestimmen dürfen, wenn es soweit ist. „Bei uns darf ein Kind noch Kind sein. Und wir legen großen Wert auf Beteiligung der Kinder, aber auch der Eltern, die uns beispielsweise bei Festen großartig unterstützen“, schwärmt Kehrer vom Zusammenhalt im Dorf. So kommen die meisten der derzeit 27 Kinder aus Winterbach und Niederhausen, nur vereinzelt stammen Kinder aus Nachbarorten wie beispielsweise Knopp. Denn Winterbach ist nun mal ein Durchfahrtsdorf.

Zurück zu den Räumen: neben dem Mehrzweckraum gibt es das bereits erwähnte und schon funktionstüchtige Büro der Leiterin, die von fünf Erzieherinnen und einem Erzieher unterstützt wird. Ein neuer kindgerechter Toilettenraum mit drei Plätzen ergänzt das bisherige Mini-Klo der Kinder, das nur zwei Plätze hat. Eine neue Küche sowie ein Schlafraum und ein Kreativraum komplettieren den Neubau in der Kurve an der Hauptstraße. Die beiden Gruppenräume bleiben im Altbau, einer davon soll umgebaut werden und eine Wickelstation erhalten.
  

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Aufwendiges Projekt: Viel Arbeit gab es, viele Gewerke kamen zum Einsatz. FOTO: MOSCHEL

Auch wenn die neuen Räume noch nicht genutzt werden dürfen, freuen sich alle darauf. „Nur die Eltern, mit denen wir das vor Jahren geplant hatten, haben leider nichts mehr davon, weil ihre Kinder schon nicht mehr bei uns sind. Dafür profitieren die jetzigen Kinder von den guten Ideen“, so Kehrer.

Nur Lob hat sie auch für die Gemeinde, die den Kindergarten stark unterstütze, und für das ausführende Architekturbüro Grub aus Zweibrücken. „Das Schlimmste“, erinnert sie sich, „ist im Vorfeld der Arbeiten die Antragsflut gewesen und die Einhaltung aller Fristen, weil Zuschüsse oft an ein bestimmtes Fertigstellungsdatum gebunden sind“. Sobald der Teilumzug ansteht, dürften die Kinder mitanpacken. Und dann dürfen sie auch im Mehrzweckraumturnen anstatt im Dorfgemeinschaftshaus, das sich im Dachgeschoss über dem Kindergarten befindet und das die Gemeinde lange Zeit als Ausweichraum zur Verfügung gestellt hat. Je nach Corona-Verlauf soll es ein Einweihungsfest für den neuen, großen Kindergarten Sonnenkäferstübchen geben. mml