Oper: Rusalka
In dem Musikdrama von Antonín Dvořák sehnt sich die Wassernixe Rusalka nach der großen Liebe und einem Leben unter den Menschen. Sie verliebt sich unsterblich in den Prinzen, der abends immer wieder an ihrem Teich erscheint. Rusalka bittet die Hexe Ježibaba um ihre Hilfe und zahlt dafür einen furchtbaren Preis. Ihrer Stimme beraubt und in der Menschenwelt entfremdet, muss sie mitansehen, wie ihr geliebter Prinz sogleich das Interesse an ihr verliert und den Verführungskünsten einer fremden Fürstin verfällt. Mit seinem ,,lyrischen Märchen" schuf Antonín Dvořák ein tiefsinniges Musikdrama, unter dessen märchenhafter Oberfläche sich das ganze Spektrum menschlicher Empfindung auffächert. (Premiere am Samstag, 13. Mai)
Schauspiel: Mädchen in Uniform nach Christa Winsloe
Mädchen in Uniform (1931) gilt als erster Film über lesbische Liebe. Die 14-jährige Waise Manuela von Meinhardis wird in ein streng geführtes Pensionat für höhere Töchter in Potsdam geschickt. Das Mädcheninternat ist vom rigiden Regime der Oberin und preußischem Drill geprägt. Ein paar Funken menschlicher Nähe strahlt einzig die Lehrerin Fräulein von Bernburg aus. Als Manuela nach einer Schultheateraufführung Fräulein von Bernburg vor allen Schülerinnen ihre Liebe gesteht, kommt es zum Skandal.
Das Regieteam Saskia Kaufmann und Raban Witt setzt in der Karlsruher Inszenierung die Geschichte aus dem Preußen des frühen 20. Jahrhunderts in Bezug zu gleichgeschlechtlichen Liebes- und Lebensgeschichten von Frauen aus den vergangenen fünf Jahrzehnten. (Premiere am Donnerstag, 25. Mai)
Schauspiel: Mephisto nach der Romanvorlage von Klaus Mann
Stets unzufrieden mit seiner bisherigen Karriere in der Provinzstadt" Hamburg, sieht der ehrgeizige Schauspieler Hendrik Höfgen bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 seine Chance: Er arrangiert sich mit den neuen Machthabern und steigt mithilfe des „Fliegergenerals" schnell zum Theaterstar und schließlich Staatstheaterintendanten in Berlin auf. Dafür verrät er seine politischen und ethischen Ideale.
Klaus Mann hat seine Realitätsstudie 1936 im niederländischen Exil verfasst. Darin blickt er beinahe prophetisch auf die düstere Entwicklung des verbrecherischen Nazi-Regimes. (Premiere am Freitag, 26. Mai)
Ballett: Jazz
Das Staatsballett Karlsruhe zeigt mit Jazz einen Cross-Over-Abend, an dem die Grenzen von Jazz und klassischem Ballett verschwimmen. Komponist und Jazztrompeter Thomas Siffling im Staatstheater durch seine Jazz Nights bekannt - und seine Musikerkolleginnen und -kollegen stehen gemeinsam mit den Tänzerinnen und Tänzern des Staatsballetts auf der Bühne. Mit ihrer Mischung von klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz erarbeiten Artist in Residence Kevin O'Day und die Newcomerin Stina Quagebeur die Choreografien. Das Große Haus soll sich in einen pulsierenden Jazz- und Tanztempel verwandeln. (Premiere am Sonntag, 28. Mai)
Oper: La Bohème
Die Oper von Giacomo Puccini handelt in der lebensfrohen und bunten Pariser Künstlerwelt. Der Dichter Rodolfo, der Maler Marcello, der Musiker Schaunard und der Philosoph Colline führen in einer Mansarde ein zwar bescheidenes, aber glückliches Künstlerdasein. Als an einem eisigen Weihnachtsabend die Zimmernachbarin Mimì Rodolfo um ein Feuer für ihre erloschene Kerze bittet, steht eine leidenschaftliche Liebeserklärung am Ende der Begegnung. Doch so schnell die Gefühle hochschlagen, verschwinden sie auch wieder. Die Oper steckt voller Sentimentalität und Burleske, Tragik und Komik. Zum ersten Mal seit langer Zeit inszeniert wieder Intendant Ulrich Peters am Staatstheater, wo er 1997 bis 1999 Oberspielleiter war. (Premiere am Samstag, 24. Juni)
Ballett: Aufgefächert - internationale Ballettgala
Das Staatsballett lädt zu einem Ballettwochenende an drei Abenden ein. Bei dem Festival ,,Aufgefächert" werden Höhepunkte der Spielzeit präsentiert. (Am Donnerstag, 13. Juli, Jazz, Freitag, 14. Juli, Maria Stuart, Samstag, 15. Juli, Internationale Ballettgala) | tkn