An den großen Herausforderungen im Leben nicht scheitern, sondern wachsen

Es gibt unterschiedliche Methoden zu erlernen, an all’ den großen Herausforderungen des Lebens nicht zu scheitern, sondern zuwachsen, also Resilienz, psychische Widerstandskraft, zu gewinnen. Die Autorin Isa Grüber ist eine Verfechterin des „Somatic Experiencing“ nach Peter Levine. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein körperorientierter Ansatz zur Überwindung und zur Transformation von Traumata aller Art.„Angst macht eng und starr“, schreibt Grüber. Das gelte nicht nur für den Körper, sondern auch für das Denken. „Hoffnungslosigkeit macht schwach und energielos.“ In beiden Zuständen würden die Körperzellen dem Gehirn ein „Minus“ melden. Dieses gelte es, ins Plus umzukehren, so Grüber, die Heilpraktikerin und Coach mit eigener Praxis ist. Das könne mit der Weisheit des Körpers gelingen, ist sie sich sicher. Geprägt ist ihre ganzheitliche Sichtweise auch von ihrer Nähe zur chinesischen Heilkunde. Grüber lebte fünf Jahre in China.In ihrem Buch zum Thema definiert Grüber Resilienz ganz konkret als das Grundgefühl „Ich schaffe es“. Das Handwerkszeug dazu, eine ganz persönliche „Resilienz-Schatzkiste“ möchte sie dem Leser mit auf den Weg geben, wobei sie neben Hintergrundwissen über weite Strecke ganz praktische Übungen an die Hand gibt, auch etwa für Stresssituationen wie Einsamkeit, Trauer und depressive Verstimmungen.Der erste Schritt sei, dem eigenen Körper „freundliche Aufmerksamkeit“ entgegenzubringen: wahrnehmen, ohne zu bewerten und sich das eigene Stresslevel bewusst zu machen. Dieses verdeutlicht das Buch mit einer Stresskurve in einer Grafik, die einen grünen und einen roten Bereich ausweist. Er ist begrenzt von einer roten Linie. Diese zu überschreiten könne zum Kollaps führen. „Sobald wir auf der Stress-Skala im roten Bereich angekommen sind, erleben wir im Körper Gefahr“, so Grüber. Dabei müsse die Gefahr gar nicht real sein, sondern könne auch nur in der eigenen Vorstellung existieren. Bei Gefahr aber übernehme der Instinkt die Kontrolle, der automatisch ablaufende Reflexe auslöse. Umgekehrt verliere der Verstand mehr und mehr die Kontrolle, je höher das Stresslevel sei. Sobald ein innerer Beobachter aktiv sei, der bemerke, dass man sich der roten Linie nähere, wisse man das Nervensystem im Notfallmodus und könne gegensteuern. „Allein dieses Einordnen kann helfen, die eigenen Gedanken nicht mehr so ernst zu nehmen“, so Grüber. Stattdessen könne man überlegen, was man brauche, um sich zu beruhigen.Ein gut verständlich verfasstes Buch mit ganz praktischem Nutzen, auch um bereits angestoßene Anregungen zu üben und zu vertiefen. wig