Von einem Tag auf den anderen kann man plötzlich einen Pflegefall in der Familie haben, der viele Fragen aufwirft. Aber es gibt auch Hilfe: Verbände und Organisationen, die Verbraucherzentrale und Ratgeber in Buchform etwa, in denen man zu jeder Zeit Informationen nachschlagen kann.
Wer versorgt die Mutter? Wo kann der Vater nun wohnen? Woher erhält man Unterstützung? Und: Wer wird dies alles bezahlen? Antworten auf diese und weitere Fragen zum Thema haben zum Beispiel Stefanie Drozdzynski und Dr. Sigita Urdze in ihrem Buch „Pflegefall in der Familie“ (Wiley Verlag, 14,99 Euro) leicht und gut verständlich aufbereitet. Dafür, dass das Buch praxisnah ist, garantiert schon die Qualifizierung der Autorinnen: Drozdzynski ist gelernte Krankenschwester, Pädagogin in einer Seniorenberatungsstelle und als Dozentin zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege tätig, Urdze ist pflegende Angehörige. Beide kennen also aus alle Fragen und Probleme rund um die ambulante und stationäre Pflege aus eigenem Erleben heraus und wollen auch dann weiterhelfen, wenn die Situation zur physischen und psychischen Belastung wird: „Wir haben selbst die Erfahrung gemacht, dass es manchmal ganz schnell gehen kann und man Pflegeverantwortung sehr plötzlich übernehmen muss“, betonen sie und geben sowohl Checklisten für die ersten 24 Stunden wie auch praktische Infos zur Organisation und Tipps, wie man einen angemessenen Pflegegrad für den Pflegebedürftigen bekommen kann.
Ein praktisches Nachschlagewerk hat auch die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen aufgelegt: „Pflege zu Hause organisieren“ (www.verbraucherzentrale. nrw, 14,90 Euro) widmet sich in vier Kapiteln den entscheidenden Fragen fundiert und in gebotener übersichtlicher Kürze. Eingangs geht es etwa um den Antrag auf Pflegeleistungen bei der Pflegekasse, Freistellung von der Arbeit und Entscheidungshilfen, ob man die häusliche Pflege auch tatsächlich übernehmen kann. Auch Pflegestützpunkte und ihre Aufgabenwerden vorgestellt. Ein Kapitel über die finanzielle Unterstützung schließt sich an, und nicht zuletzt geht es auch um praktische Anleitungen, etwa um passende Hilfsmittel und eine pflegegerechte Wohnung sowie die Organisation des Pflegealltags. „Vielleicht werden Sie sich mit ihren Fragen oft alleine fühlen. Das sind Sie nicht“, ermutigen die Autoren den Leser im Vorwort und verweisen auf die vielen bestehenden Hilfsangebote. Etliche Adressen und Links dazu finden sich im Anhang.
Umfassende Informationen zum Thema Pflege gibt es natürlich überdies beim Bundesministerium für Gesundheit: „Wir wollen die Pflege in Deutschland spürbar besser machen. Dafür arbeiten wir Schritt für Schritt an konkreten Verbesserungen für Pflegebedürftige, pflegende Angehörige und Pflegepersonal“, heißt es auf der Webseite www.bmg.bund.de, wo es unter den Begriffen „Themen - Pflege“ über bereits angestoßene und geplante Maßnahmen informiert. Auch ein Online-Ratgeber zum Thema Pflege und zum Thema Demenz finden sich dort.
Nicht zuletzt sind die Krankenkassen Ansprechpartner. Auf den Websites des AOK-Bundesverbands (www.aok-bv.de), des BKK-Dachverbands (www.bkk-dachverband.de), der Knappschaft Bahn See (www.kbs.de), des IKK Bundesverbands (www.ikk.de), der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (www.svlfg.de) und des Verbands der Ersatzkassen (www.vdek.com) etwa finden sich „Pflegelotsen“. |wig