In Deutschland herrscht bald T-Shirt-Wetter – und der Garten bekommt genauso Frühlingsgefühle wie wir. Doch für manche Pflanzen kann das schädlich sein.
Für manche Pflanzen können die warmen Tage und frostigen Nächte schädlich sein – So schafft man Abhilfe
Bitte ausziehen! Es wird in vielen Teilen Deutschlands bald zu warm für Winterkleidung. So geht das auch den Pflanzen. Sie wachen mit der Erwärmung aus dem Winterschlaf auf. Doch das kann ein Problem sein:
Für frostempfindliche Pflanzen im Garten
Sind die frostempfindlichen Pflanzen, die den Winter über im Garten geblieben sind, gut unter Vlies oder anderen isolierenden Stoffen eingepackt, schwitzen sie an besonders warmen Tagen. Noch schlimmer: Die Wärme gaukelt den Pflanzen vor, es sei schon ihre Zeit und sie treiben zu früh aus, wenn die Wärmeperiode länger anhält.
Bei einem erneuten Frost kann das zu Erfrierungen an den neuen Trieben führen. Außerdem ist bei feuchter und warmer Witterung unter der dicken Decke Schimmelbildung möglich. Daher gilt an warmen Tagen: Frostsicher eingepackte Pflanzen rasch von der warmen Hülle befreien, aber das Vlies bereithalten. Denn wird es nachts oder an den Folgetagen wieder kalt, brauchen die Pflanzen den Schutz erst recht.
Tagsüber ist es im Frühling oft warm, nachts noch bitterkalt: Gerade diese Witterung ist tückisch, denn dann bilden sich laut Gartenakademie Rheinland-Pfalz die meisten Schäden bei Pflanzen. Durch schnelles Frieren und erneutes Auftauen in der Sonne reißen die Zellwände, gerade von Gehölzen. In einer solchen Wetterlage muss man die Pflanzen nicht nur nachts vor Frost, sondern tagsüber auch vor der Sonne schützen. Sie werden mit Matten und Laken umhüllt, Topfpflanzen können in den Schatten gerückt werden.
Für frostempfindliche Topfgewächse im Lager
Auch wenn es in den Fingern juckt: Die Topfgewächse, die den Winter im Haus verbracht haben, sollten nicht jetzt schon zurück in den Garten oder auf den Balkon geholt werden. Zumindest nicht dauerhaft. Das hat zwei Gründe:
Zum einen sollten sich die Topfpflanzen zunächst stundenweise langsam an die warmen Temperaturen und die Sonne gewöhnen können. Denn diese Pflanzen laufen wie wir Menschen nun Gefahr, einen Sonnenbrand zu bekommen. An den Blättern zeigt sich dieser in Form von schwarz-braunen Flecken.
Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät, die Pflanzen anfangs sogar nur an einem bewölkten Tag rauszuholen und sie an einen halbschattigen Standort zu stellen.
Zum anderen Grund: Diese Topfgewächse sind nach wie vor kälteempfindlich. Daher müssen sie nachts und wenn es auch tagsüber wieder frostig wird, zurück ins Haus gebracht werden. Geht das bei schweren Gefäßen nicht gut, kann man sie dicht an die Hauswand rücken und zum Schutz etwas Vlies, Zeitungspapier oder ein Lacken darüberstülpen.
Aber auch wenn es Aufwand ist: Es lohnt sich, die Pflanzen jetzt schon regelmäßig rauszutragen. Die Bedingungen im Winterlager sind oft nicht so optimal, dass es den Pflanzen dort wirklich gut geht. Daher sollte man den Aufenthalt dort so kurzwiemöglich halten.
Aber erst wenn es beständiges warmes Frühlingswetter gibt, können diese Topfpflanzen dauerhaft im Freien stehen. Die Gartenakademie Rheinland-Pfalz rät dazu erst bei verlässlich zweistelligen Temperaturen und auf jeden Fall frostfreien Nächten. Das kann in Deutschland oft erst Ende April, teils sogar erst Mitte Mai der Fall sein. dpa