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„Nichts ist so beständig wie der Wandel“

25 Jahre Schlossergasse – Ansässige Geschäfte wünschen sich Aufwertung – Viele Stammkunden durch gute Beratung

„Nichts ist so beständig wie der Wandel“

Ein Jubiläum mit vielen Facetten: 25 Jahre Schlossergasse. ARCHIVFOTO: BOLTE

Vor 25 Jahren wurde die Passage Schlossergasse eröffnet. Grund zum Feiern? Fragt man die dort ansässigen Geschäfte, so sind sie eher frustriert, fühlen sich abgehängt. Doch es gibt auch positive Stimmen.

Es habe viele Pläne gegeben, ehe das Sanierungsgebiet Bahnhofstraße Süd im heutigen Stil verwirklicht wurde. Arkaden sollte es geben, damit war auch schon begonnen worden, auch die Idee, den Fuchsbach aus seinen Röhren zu befreien und wieder ans Licht zu bringen, wucherte in den Köpfen. Aber am Ende wurde es – in Raten – dann doch eine erweiterte Fußgängerzone und eine schnelle Abkürzung zwischen Bahnhof- und Speyerer Straße.

Neben dem alteingesessenen und renommierten Friseursalon Albert Gering gehörte Gabriele Köbels SK Hörakustik zu den ersten Mietern. Die Volkshochschule hat hier Räume bezogen, nach außen wirken sie fröhlich-bunt, es gibt einen Massagesalon oder ein Kunstgewerbeatelier. Ein Bistro belebte den zentralen Platz, nach der Schließung blieb es ruhig – außer beim Kinderstrohhutfest, da war quirliges Leben in der Gasse. Ein bisschen Leben brachte zuletzt auch das Modegeschäft im ehemaligen Herb Modehaus in die Straße. Doch nachdem der hintere Ausgang aus Sicherheitsgründen geschlossen wurde, ist es wieder stiller.

Dennoch sehen Gabriele Köbel, die hier mit ihrer „Wollness-Oase Wollke 7“ ein zweites Standbein hat, und Kim Koch mit ihrem Tee- und Feinkostgeschäft den Standort positiv.

Kim Koch hat ein breites Angebot mit 150 Sorten Tee, Trüffel, Öle, Gewürze, Senf, Essig - für Umweltbewusste auch zum Abzapfen und Befüllen mitgebrachter Gefäße. Hauchdünnes Porzellan aus China, robuste Keramik und alle Utensilien für die Teezeremonie ergänzen das Sortiment. Geschulte Mitarbeiter beraten die Kunden, finden den richtigen Tee für jeden Geschmack und jede Tageszeit. Und auch für jedes Problem rund um die Zubereitung und Handhabe finden sie die passende Lösung. Wer Tee trinke, finde den Weg ins Geschäft, ist Kim Koch zuversichtlich aufgrund erster Erfahrungen in Frankenthal. „An sich kommen viele Leute vorbei, es ist eine attraktive Ecke mit dem Wollgeschäft und Angelas Moden gegenüber. Ja, es ist ein tolles Klientel, es passt sehr gut.“ Für Kim Koch, die sich vor fünf Jahren mit ihrem ersten Teelädchen selbstständig gemacht hat, ist Frankenthal nach Grünstadt und Bad Dürkheim der dritte Standort.

Das Thema Laufkundschaft sei schon schwierig, schränkt dagegen Gabriele Köbel etwas ein. Allein die Ausweisung zur Fußgängerzone würde für sie eine Aufwertung und auch Belebung bringen. Das würde zumindest den Einfahrt- und Wendeverkehr eindämmen, hofft sie. Der Zugang sollte mit versenkbaren Pollern versperrt werden, für den nur Einfahrtberechtigte einen Schlüssel haben. Und auch Parkverbote sollten stärker geahndet, besser noch durchgesetzt werden, schlägt sie vor. Auch sie hat ihre Stammkunden, die in Wollke 7 nicht nur Wolle, sondern auch kompetente Fachberaterinnen finden. Ihre Mitarbeiterin Lieselotte Lauer ist sogar überzeugt, wer hier eine Handarbeit beginnt, bringt sie auch erfolgreich zu Ende. Jederzeit stehe man mit Rat und Tat parat.

25 Jahre Schlossergasse ist also ein Fest mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber nichts ist so beständig wie der Wandel, soll der griechische Philosoph Heraklit gesagt haben. Vielleicht gibt es ja auch für die Schlossergasse wieder Aufwind. Gabriele Köbel meint, dass die Schlossergasse „ungerechterweise ein Schattendasein führt, es könnte ein bisschen aufgewertet werden, vielleicht wieder durch ein Café mit Außenbestuhlung und besserer Beleuchtung“. cei