Am Dienstagabend brachen gegen 22.30 Uhr im Fritz-Walter-Stadion und in der Kaiserslauterer Altstadt alle Dämme bei den FCK-Fans. Als der Schlusspfiff im Dresdener Rudolf-Harbig-Stadion erfolgte und der Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern in die Zweite Bundesliga nach dem 2:0 bei der SG Dynamo Dresden besiegelt war, kannten die Emotionen der Anhänger der Roten Teufel keine Grenzen mehr. Vier Jahre des bitteren Darbens in der Dritten Liga haben nun ein Ende, das es natürlich gebührend zu feiern galt.
Kaiserslautern verwandelte sich nach dem Sieg des FCK in der Relegation in ein einziges Jubelmeer
Beim Public Viewing auf dem Betze strömten die rund 7500 Besucher von der vollbesetzten Nordtribüne glückselig in Richtung Rasen und wussten kaum mehr, wohin mit ihren Gefühlen. Weinend, tanzend, lachend oder singend brachten sie ihre unbändige Freude zum Ausdruck, herzten Freunde, Bekannte oder auch wildfremde Menschen. Die Tore gingen unter der Freudenlast in die Knie, manch einer sicherte sich noch flugs ein Stück des heiligen Grüns als Trophäe für zu Hause. Sogar Teile der Bandenwerbung waren vor den überschwänglichen Fans nicht sicher.
FCK-Vereinsvorstand Tobias Frey war tief bewegt und erinnerte sich im Moment des Erfolges mit Tränen in den Augen an das 2020 überstandene Insolvenzverfahren, das schlimmstenfalls auch das Ende des glorreichen 1. FC Kaiserslautern hätte bedeuten können. Ex-Torwart Sepp Stabel verfolgte wiederum übers ganze Gesicht strahlend das bunte Jubeltreiben auf dem Rasen.
Und im Anschluss strömten sie alle in Richtung Innenstadt – zu Fuß oder sich lautstark hupend eingereiht in einen der zahlreichen Autokorsos. Die Altstadt avancierte auf der Meile zwischen dem St. Martinsbrunnen und dem Bereich um die Stiftskirche nach dem dramatischen Match natürlich einmal mehr zum Hotspot der Feierlichkeiten. Bereits während des Spiels waren die Freisitze der Lokale proppenvoll. Gebannt hatten auch dort unzählige Fans den Showdown der Relegation zwischen Dynamo und dem FCK verfolgt.
Als Philipp Hercher in der Nachspielzeit das vorentscheidende zweite Tor für das Team von Neu-Trainer Dirk Schuster erzielte, spielten sich auch in der City unbeschreibliche Jubelszenen ab. Von der St. Martinskirche ertönte sogar Glockengeläut als Gratulation für das Husarenstück der Roten Teufel. Nach dem Schlusspfiff pilgerten tausende Menschen in die Innenstadt, um in die feiernde Menge einzutauchen.
Bis in die frühen Morgenstunden war der Bereich zwischen St. Martinsbrunnen und der Spittelstraße ein einziges Jubelmeer mit lautstarken Fangesängen und Feuerwerk – und bereits voller Vorfreude auf die feierliche Rückkehr der siegreichen Mannschaft des künftigen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. rav