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Dudenhofen und Römerberg - Ostern

Kuriose Naturkunst

Dudenhofener Dünenpfad lädt zum Entdecken und Spazieren ein

Kuriose Naturkunst

Die Dünenlandschaft zwischen Dudenhofen und Speyer gilt als einzigartig in ganz Rheinland-Pfalz. Das liegt im Besonderen daran, dass extreme Bedingungen in Bezug auf Trockenheit, Hitze und Nährstoffarmut nur hochgradig spezialisierte Tiere und Pflanzen dort überleben können. Ein Experte auf dem Gebiet ist Erich Bettag, der Flora und Fauna genau untersucht hat.

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Sein Freund, der Baum: Erich Bettag hat die 60 Jahre alten Eichen „aufwachsen“ sehen. FOTO: KÜHNER

„In früheren Zeiten wurde das Dünengelände im Wesentlichen als Schafweide genutzt“, schreibt er in seinem Pollichia-Buch Nummer 17. Im Jahr 1936, in der Zeit des Nationalsozialismus, indessen habe der deutsche Staat das Gebiet beschlagnahmt und es zur militärischen Sperrzone gemacht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum Übungsplatz der Franzosen und der Bundeswehr. „Ich habe gesagt, das Militär soll hier doch die Jugend im Umgang mit schwerem Gerät anlernen“, erinnert sich Bettag an einen Prozess, der den Dünen zugute gekommen ist.

Durch den Einsatz von Panzern wurde der feine Sand nämlich stets umgepflügt und dadurch der Bewuchs verhindert – beste Voraussetzung also für die Ansiedlung seltener Tier- und Pflanzengattungen.

Die Natur sich selbst zu überlassen war das Hauptanliegen Bettags. Wenn er heute durch die Dünenlandschaft streift, kann er sich immer noch nicht satt sehen an dem Bewuchs. „So wachsen Bäume, wenn sie wachsen dürfen, wie sie wollen“, sagt er mit Verweis auf stämmige Eichen, die nicht kerzengerade, sondern in den kuriosesten Formen, ineinander verschlungen und mit vielen Trieben ausladend wuchernd, ins Auge fallen. Alle hat Bettag groß werden sehen. „Die Bäume sind 60 Jahre alt“, verrät der 83-jährige Fachmann.

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Lehrreich: ein Spaziergang durch die gut eine Million Jahre alte Dünenlandschaft. FOTO:DBU/DENSTORF/FREI

Genug Raum zur Entfaltung haben in den Dünen Pflanzen wie die Platterbsen-Wicke oder der Sand-Thymian. Birken, Zitterpappeln, Brombeeren und Heide sind ebenfalls zu entdecken. Das gleiche gilt für verschiedene Gräser und Flechten, die einen idealen Lebensraum für Eidechsen oder den Walker, eine Blatthornkäferart, bieten.

Im Oktober 2016 hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das Gelände übernommen und zu „Nationalem Naturerbe“ erhoben. Was im Ergebnis bei wildem Wachstum herauskommt, zeigen die Eichen – natürliche Kunstwerke mit bemerkenswertem Charme. xsm