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Dudenhofen & Römerberg

Heimat für Zwergdommel und Knäkente

Naturschutzgebiete in Römerberg wirken nachhaltig durch Weiher und Wiesen

Heimat für Zwergdommel und Knäkente

Ein Platz zum Erholen: Das Gewässer der Sportanglervereinigung Römerberg.

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Ein wenig Urwald-Romantik steckt drin im Rundweg von Römerberg zu den Rheinauen. Die Mischung macht es aus: Saftiges Grün von Wiesen und Pflanzen paart sich mit stillen Gewässern 

Die Erdgeschichte des Oberrheingrabens ist gleich mehrfach entlang des Natur-Lehr-Spiel-Pfades der Lokalen Agenda 21 in Römerberg zu finden. Zusammengefasst wurde sie von Dr. Winfried Kuhn vom Landesamt für Geologie und Bergbau und auf Informationstafeln für die Ewigkeit festgehalten. Die Wanderung der Kontinente, die Entstehung des Grabens, das Meer und der Vulkanismus, der Rhein im Eiszeitalter – alles wird in kurzen, prägnanten Zügen geschildert und wird zum Fundament, auf dem sich alle weiteren Eindrücke entlang des Rundweges aufbauen können.

Wesentlichen Anteil an der Wirkungskraft des Gebietes zwischen der Gemeinde Römerberg und den Rheinauen hat das Areal mit dem Namen „Heiligensteiner Weiher“. Damit ist eigentlich schon alles gesagt, denn dahinter verbergen sich um die 30 Teiche und Tümpel. Die meisten sind nicht sofort im Vorbeigehen zu erkennen, sondern sie verstecken sich hinter dicht gewachsenem Grün.

Abgesehen vom Renaturierungsgedanken hatte die Lokale Agenda auch bezüglich der Gewässer ein Ziel: deren Unterschutzstellung. Diese ist schlussendlich geglückt. Die Biotope sind zur Oase der Ruhe geworden, vor allem für die Tier- und Pflanzenwelt.

Entstanden sind die Weiher durch den Abbau von Ton in der jüngsten Vergangenheit. Das Gewässer „Am Schänzel“, das von einer Firma zur Kiesgewinnung genutzt wurde und nach dem Auslaufen des Pachtvertrags an die Gemeinde Römerberg zurückfiel, wurde Ende 1974 der Sportanglervereinigung Römerberg überlassen. Seither hegen und pflegen die Mitglieder das Areal und haben nicht zuletzt dazu beigetragen, dass ein wahres Kleinod entstanden ist.

Röhricht, Weichhölzer und Schwimmblattgewächse sorgen generell dafür, dass die Tümpel und Weiher gefährdeten Vogelarten eine Herberge bieten. Dazu zählen beispielsweise Zwergdommeln, Gelbspötter oder Schwimmvögel wie die Knäkente. Mit viel Glück erhaschen Wanderer einen Blick auf den farb- und formschönen Eisvogel, der sich in dem Gebiet niedergelassen hat. Mit „tiiit“- oder „tiiitü“-Rufen macht dieser sich in der Regel bemerkbar.

Eine perfekte Ergänzung zum Wasser sind die satten Stromtalwiesen, die vom BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) gepflegt werden. Eine Vielzahl an Insekten- und Pflanzenarten sind dort zu finden. Im Besonderen ist die Sibirische Schwertlilie hervorzuheben, die im Mai und Juni in voller Blüte steht. Wer diese in freier Natur erleben möchte, muss einen Abstecher vom ausgewiesenen Deichweg in Kauf nehmen. Ein einzelner Birnbaum auf einer weitläufigen Wiese dient als Wegweiser. Auf einem schmalen Pfad gelangen die Wanderer dorthin und treffen wenige Meter dahinter auf die besagte Blühpflanze. Auch das Zittergras oder Baldrian wachsen dort. 

Auf der rechten Seite liegt die Insel Flotzgrün hinter dem Deich. Schon im Jahr 1968 wurde sie wegen ihrer Bedeutung für die Pflanzen-, Vogel- und Insektenwelt als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Das Altrheinareal ist das größte Naturschutzgebiet im gesamten Rhein-Pfalz-Kreis. xsm

WANDER-TIPP

Kurz, mittel oder lang

Nicht nur rund um Römerberg kann gewandert werden. Harthausen hat auch etwas zu bieten. Am Wasserhaus, der Vereinsgaststätte des Pfälzerwaldvereins, starten vier Routen.

Die erste hat 3,5 Kilometer. Der Verlauf: Freisbacher Weg, Grenzgraben, Sportgelände, Grillhütte, Lourdesgrotte, Tabakschuppen. Vier Kilometer führen am Grenzgraben ins Modenbachtal. Dann: Hundesportverein, Allmendwald, Kapelle, Steinbrücke, Gewerbegebiet, Kohlplatte.

Die Sechs-Kilometer-Strecke: Im Vogelgesang, Hainbach, Tabakschuppen, Forsthaus, Kirche, Uchizy- und Gretelplatz, Karl-Hufnagel-Schule, Bahnhof, Im Sand, Weidenseehof, Kläranlage, Gewerbegebiet Im Pfaffensee, Friedhof, Modenbach/ Kohlplatte.

Die Stationen über elf Kilometer: Grenzgraben, Hainbachbrücke, Aussiedlerhof, K26 Römerberg, Weidenseehof, Kläranlage, Herzogweiher, Rotes Kreuz-Weg, Steinbrücke, Kapelle, Allmendwald, Hundesportverein, Wasserhaus. xsm