Robert Förster vom Seniorenbüro Speyer:"Unser Wunsch ist es, dass der Förderverein weitergeführt werden kann"

Robert Förster ist seit 2017 Erster Vorsitzender des Vereins ,,Freunde und Förderer des Seniorenbüros Speyer". Schon vor knapp 30 Jahren hat er über seine Mutter erlebt und erfahren, welchen Mehrwert die Arbeit des Seniorenbüros für ältere Menschen haben kann. Und, wie sehr die Menschen dessen Angebote schätzen. Es war auch die Freude seiner Mutter über die Gemeinschaft, die sich über die vielen Jahre bildete und ihr eigenes ehrenamtliches Engagement, das Förster dazu motivierte, sich einzubringen und viele Jahre später selbst im Förderverein die Arbeit des Seniorenbüros zu unterstützen. Schließlich kannte er das Seniorenbüro sowie die Arbeit des Fördervereins. Er wusste aus seinem Umfeld, was die Menschen bewegt, welche Bedürfnisse und Themen sie beschäftigten, welche Aufgaben sie interessieren. ,,Meine Mutter war eine der ersten ehrenamtlichen Helferinnen des damals neu gegründeten Seniorenbüros. Sie war über 20 Jahre ehrenamtlich aktiv", berichtet der Vorsitzende. Auch heute engagieren sich viele Mitglieder des Fördervereins in unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlich für das Seniorenbüro, berichtet Förster. Sie helfen mit bei der Organisation, unterstützen während der Veranstaltungen, machen Öffentlichkeitsarbeit, leiten Arbeitskreise, engagieren sich bei Busreisen, Exkursionen und vieles mehr. Als der ehemalige Vorstand des Fördervereins 2017 sich nach neuen Kandidaten umschaute, die die Arbeit des Fördervereins weiterführen möchten, war es für Förster selbstverständlich, sich einzubringen. Genauso wie für seine mit ihm damals neu aufgestellten sechs Vorstandskollegen. Sie hatten es sich basierend auf den Leistungen des ehemaligen Vorstandes zur Aufgabe gemacht, den Förderverein sichtbar zu machen, um neue Mitglieder zu generieren sowie den direkten Kontakt zu ihren bestehenden Mitgliedern zu pflegen. Sie entwickelten regelmäßige „Dankeschönmittage" mit verschiedenen Programmangeboten, boten Mittagstische zum Austausch und Kennenlernen untereinander an. Wichtig war es ihnen, insgesamt auch außerhalb der Arbeitskreise des Seniorenbüros für ein geselliges Beisammensein ihrer Mitglieder zu sorgen. Ausgebremst von der Pandemie, befindet sich der Förderverein des Seniorenbüros nun in einer Phase der Umstrukturierung. Im neuen Jahr wird das aktuell siebenköpfige Vorstandsteam seine Aufgaben abgeben. Anfang Januar soll es Neuwahlen geben.

Die Idee des Seniorenbüros entwickelte sich in den 90er-Jahren, berichtet Förster. Damals war der Gedanke geboren, Senioren einen Plattform zu bieten, sich auszutauschen, Veranstaltungen und Angebote voranzubringen und auch anderen die Möglichkeit zu geben, sich einzubringen. Und, die Solidarität zwischen Jung und Alt zu fördern. ,,Das Speyerer Seniorenbüro war eines von fünf Modellprojekten bundesweit, das vom Bund gefördert wurde", so Förster. Mit dem vom Bund bereitgestellten Mitteln, konnte das Modellprojekt ab 1993 aufgebaut werden. Die Voraussetzung: Auch nach der Verlängerung der zweijährigen Förderung, sollte das erfolgreiche Projekt Seniorenbüro der Stadt Speyer weiter bestehen - und damit auch die beliebten Angebote für Senioren.

Um das Seniorenbüro in seiner Arbeit zu unterstützen, gründete sich der Förderverein, so Förster. Das Ziel: zum einen durch Mitgliedsbeiträge und Spenden finanzielle Unterstützung zu leisten und zum anderen die Arbeit und Angebote des Seniorenbüros der Stadt Speyer ideell und organisatorisch zu unterstützen. Es entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte ein großes Angebot des Seniorenbüros, berichtet der Vorsitzende. Es wurden Veranstaltungen für Senioren ins Leben gerufen, es bildeten sich zum Beispiel Arbeitskreise zu unterschiedlichen und aktuellen Bedürfnissen, es gab Konversationsrunden in unterschiedlichen Sprachen, Literatur- und Philosophiekreise, Exkursionen, Theatergruppen, Monatstreffen. Der Förderverein unterstütze verschiedene Projekte. ,,Ria Krampitz, die ehemalige Leiterin des Seniorenbüros, war seit der ersten Stunde dabei. Sie entwickelte und koordinierte, was an Ideen und Gedanken umsetzbar war", betont Förster. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein entstanden über die Jahre weiterhin verschiedene Vortragsreihen, Kurse zur Digitalisierung, die Reihe ,,Konzerte am Nachmittag" oder auch das ,,Filmfest der Generationen", beschreibt Förster.

Aktuell zählt der Förderverein 200 Mitglieder. Mit den Herausforderungen der Pandemie, die die Arbeit des Fördervereins zurückwarf und zum Erliegen brachten, und der Umstrukturierung des Seniorenbüros der Stadt Speyer, haben sich auch die Zuständigkeiten neu gestaltet, erklärt Förster. Aufgaben wurden neu verteilt. Es haben sich neue wichtige Angebote gebildet, wie beispielsweise eine nachhaltige und gute Nachbarschaftshilfe. Demgegenüber wurden bisherige Veranstaltungsformate und Zuständigkeiten des Seniorenbüros, wie die Konzerte am Nachmittag" oder das „Filmfest der Generationen", in andere städtische Fachbereiche ausgelagert, erklärt der Vorsitzende. ,,Als das Seniorenbüro in den 90er-Jahren neu gegründet wurde, war Seniorenarbeit auch eine ganz andere Aufgabe als sie es heute ist. Mittlerweile sind die Angebote und Themen für Senioren vielfältiger."

Wie auch seine Vorgänger, sucht nun auch Förster gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Kandidaten für ein ganz neues Vorstandsteam. ,,Die Entscheidung ist uns allen sehr schwer gefallen, aber wir finden, dass auch für uns jetzt der richtige Zeitpunkt für einen Wechsel gekommen ist", so Förster.

Wichtig für die Vorstandsarbeit des Fördervereins sei es immer, die Bedeutung dieser Aufgabe zu sehen und anzunehmen, ein Organisationstalent mitzubringen und offen zu sein für Wünsche, Bedürfnisse und Themen der Senioren. „Wir sind der Förderverein und für das Seniorenbüro da." Besonders am Herzen liege es dem Vorstand, dass das öffentliche Auftreten des Vereins auch in Zukunft weiter gefördert werden könne, um den Verein sichtbar zu machen. Es könnten auch neue Angebote und Projekte vorangebracht werden. „Unser Wunsch ist es, dass der Förderverein weitergeführt werden kann. Insofern stehen wir gerne auch nach der Wahl, im Interesse des Vereins und nach Wunsch des neuen Vorstandes, unterstützend zur Verfügung." Wer Interesse an dieser wichtigen Aufgabe habe, könne gerne über das Seniorenbüro schon im Vorfeld Kontakt mit dem noch bestehenden Vorstand aufnehmen. una