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Wer bei Eis und Schnee ohne Winterreifen unterwegs ist, riskiert nicht nur eine gefährliche Rutschpartie. Auch Kürzungen bei Versicherungsleistungen drohen. Was Autofahrer dazu wissen müssen.
Die Reifen müssen zu den Witterungsbedingungen passen: Autofahrer sind bei Eis, Frost, Glätte oder Schnee verpflichtet, mit Winterreifen zu fahren.
Sind Autofahrer bei solchem Winterwetter mit Sommerreifen unterwegs, riskieren sie im Schadenfall, dass die Kaskoversicherung ihre Leistungen deutlich kürzt. Darauf macht der Bund der Versicherten aufmerksam. Denn dann handeln Autofahrer grob fahrlässig.
Für Schäden Dritter kommt Kfz-Haftpflicht auf
Wer solche Kürzungen vermeiden will, sollte beim Abschluss der Kaskoversicherung darauf achten, dass der Versicherer auf den Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung eines Versicherungsfalls verzichtet. Denn dann zahlt der Versicherer Schäden am eigenen Auto in der Regel zu 100 Prozent.
Schäden an anderen Fahrzeugen oder Personen reguliert hingegen die Kfz-Haftpflichtversicherung, informiert der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). In der Regel kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung des Verursachers also für Schäden der Unfallopfer auf – und zwar auch dann, wenn der Verursacher mit Sommerreifen gefahren ist.
Winterreifen allein reichen für sichere Fahrt im Winter aber nicht aus. Sie müssen auch noch in einem guten Zustand sein.
Profiltiefe mit Münze prüfen
Mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe schreibt der Gesetzgeber vor. Der ADAC rät aber zu mindestens vier Millimetern Profiltiefe. Wer ganz einfach selbst prüfen will, ob seine Winter- oder Ganzjahresreifen noch ausreichend Profil habe, schnappt sich eine Ein-Euro-Münze aus der Geldbörse und steckt sie ins Profil der Reifen. Verschwindet der Goldrand im Profil, reicht es noch aus.
Der Rand der Ein-Euro-Münze ist drei Millimeter breit. Ragt er hervor, rät der Autoclub zu neuen Reifen. dpa
Sich auf Wintersonne einstellen
Gefährliche Situationen durch Blendung
Im Winter führt die tiefstehende Sonne immer wieder zu gefährlichen Situationen. Schlimmstenfalls können schwere Unfälle die Folge sein. Wie reagiere ich richtig, wenn es plötzlich blendet?
Plötzlich hinter der Kurve gleißendes Licht, nichts mehr zu erkennen am Steuer. Solche Blendesituationen durch tiefstehende Sonne kommen im Winterhalbjahr sehr häufig vor. Was tun?
Sonnenklappe runter, Fuß vom Gas und noch mehr Abstand halten, rät die Prüforganisation Dekra in solchen Fällen. Dann sich langsam in die jeweilige Verkehrssituation „hineintasten“.
Denn wenn das Sonnenlicht unvermittelt von vorn kommt, lassen sich Fußgänger, Radfahrer, andere Autos und auch die Umgebung inklusive Fahrbahn, Verkehrsschilder und anderes nur noch in Umrissen erkennen.
Eine stets möglichst saubere Windschutzscheibe kann den Effekt abmildern. Schmutz dagegen kann zu unangenehmen Reflexen führen und den Blendeffekt noch steigern.
Man sollte die Scheibe dabei auch innen regelmäßig vom feinen Schmutzfilm befreien, der aber oft nur schwer zu erkennen sei.
Nicht nur auf der Landstraße, auch innerhalb von geschlossenen Ortschaften ist die Blendwirkung gefährlich. Mehr als zwei Drittel aller Blendungsunfälle ereigneten sich dort 2018, so Dekra mit Verweis auf das Statistische Bundesamt. dpa
Farbe im Kühler entscheidet
Jetzt den Frostschutz des Autos kontrollieren
Bei frostigen Temperaturen sollte die Kühlflüssigkeit im Motor nicht einfrieren. Mögliche Folgen: Der Motor kann heiß laufen, und Leitungen können durch das Ausdehnen der Kühlflüssigkeit Schaden nehmen.
Darum lassen Autobesitzer lieber prüfen, bis zu welchen Minusgraden der Frostschutz wirksam ist, rät die Sachverständigen Organisation KÜS. Wer es sich zutraut, kann dies in Eigenregie erledigen.
Entsprechende Messgeräte gibt es unter anderem in Baumärkten. Ergibt die Kontrolle, dass nicht ausreichend Frostschutz im System ist, füllt man nach: Dabei hilft die Umrechnungstabelle auf dem Kanister. Viel hilft viel, ist an der Stelle die falsche Devise.
Ganz wichtig ist ein Blick auf die Farbe des im Kühler vorhandenen Frostschutzmittels. Sie muss identisch mit der Farbe des Mittels im Kanister sein. Sonst drohen Schäden. Verbreitet sind die Farben Blau, Rot und Grün. Diese darf man nach KÜS-Angaben nicht mischen – denn sie seien auf das jeweilige Fahrzeug angepasst.
Auch Scheibenwaschanlage winterfit machen
Wer einmal dabei ist, kann gleich noch die Scheibenwaschanlage winterfit machen. Ob schon gebrauchsfertig oder als Konzentrat zum Anmischen: Hierzulande genügt es in der Regel, wenn das Wischwasser bis minus 20 Grad funktioniert. Nach dem Auffüllen betätigt man die Anlage mehrfach, damit sich die Mischung in den Schläuchen bis zu den Düsen verteilt. dpa
Das perfekte Winterquartier
Wieman Sommerreifen nicht lagern sollte
Wer seine gewechselten Sommerreifen selbst einlagern will, sollte bei der Wahl des Quartiers einiges beachten, um Schäden zu vermeiden.
Gegen Gebühr gewähren viele Fachhändler den Rundlingen Obdach. Wer aber seine gereinigten und auf Schäden geprüften Räder in Eigenregie überwintern lassen will, sucht einen trockenen, kühlen und dunklen Raum, rät die Sachverständigenorganisation Dekra.
„Die Hersteller setzen Reifen zwar Mittel gegen Alterung zu, doch altern die Reifen schneller, wenn sie Feuchtigkeit, UV-Strahlung, Ozon und Wärme ausgesetzt sind“, äußert sich Dekra-Reifensachverständiger Christian Koch. Ebenfalls Gift für die Pneu-Gesundheit: Kraftstoffe, Öle, Farben, Fette und andere Chemikalien. Diese greifen die Reifen an, daher dürfen die Reifen damit nicht in Kontakt kommen. Auch Maschinenräume sind kein gutes Quartier. Elektromotoren, Transformatoren und Schweißgeräte setzen Ozon frei, erklärt Dekra, das sei für Reifen schädlich. dpa