Vier Tage lang feiert Iggelheim von Samstag bis Dienstag, 14. bis 17. September, seine traditionelle Kerwe mit ihrem umfangreichen musikalischen Programm und diversen weitere Höhepunkten. Los geht es mit Musik schon am Kerwevorabend, wenn am 13. September, 20 Uhr, DJ Olde zur Einstimmung auflegt.
Bereits am Mittwoch, 11. September, 18 bis 21 Uhr, kann man bei der Schützenvereinigung Iggelheim, Am Haidbuckel, beim „Fläschworschtschieße“ seine Zielgenauigkeit unter Beweis stellen (weitere Termine: Samstag, 14. September, 18 bis 21 Uhr, Sonntag, 15. September, 10 bis 13 Uhr).
Offiziell eröffnet wird die Kerwe am Samstag, 14. September, um 16 Uhr durch Bürgermeister Peter Christ mit dem Fassbieranstich. Mit dabei ist dann der Musikverein Iggelheim. Um 20 Uhr sorgen „The Smokeys“ für musikalische Unterhaltung.
Am Sonntag, 15. September, ist ab 10 Uhr ein Oldtimer-Traktorentreffen auf dem Dorfplatz und dem Schulhof Iggelheim Anziehungspunkt für Freunde alter Traktoren. Zeitgleich beginnt der Bauernmarkt auf dem Schulhof, Langgasse 10: Hier gibt es Kräuter und Gewürze, Obst und Gemüse, Honig, Kunsthandwerk, Näharbeiten, Naschwerk, Käse, Essig und Öle. Außerdem sind auch Lamas aus der Pfalz zu sehen. Auf dem Kerweplatz wird um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Gemütlich geht es ab 12 Uhr beim Frühschoppen mit dem Musikverein Iggelheim zu, und ab 14 Uhr spielen „Die Frühschoppler“. Von 14 bis 18 Uhr öffnen Geschäfte in der Langgasse zum verkaufsoffenen Sonntag ihre Türen. Historisch Interessierte kommen von 14 bis 17 Uhr im Museum „Altes Rathaus“ beim Heimat- und Museumsverein auf ihre Kosten. Ab 20 Uhr steht mit „No Milk“ Partyrock auf dem Programm.
Am Montag, 16. September, lädt die Sängervereinigung zum Frühschoppen ins Sängerheim Langgasse ein, und der VfB Iggelheim richtet ab 11 Uhr sein alljährliches Haxenessen aus. Beim Schubkarrenrennen im Zentrum Iggelheims geht es ab 18 Uhr richtig rund, denn es gilt, als Einzelperson oder im Team ein mit Wasser gefülltes Gefäß über einen Parcours zu befördern. Anmeldungen sind noch bis Freitag, 13. September, unter der Rufnummer 06324 963210 oder per E-Mail an selina.wiegand@boehl-iggelheim.de möglich. Musikalisch gibt es ab 20 Uhr Classic Rock mit „Mallet“.
Am Dienstag, 17. September, 19 Uhr, tritt zum Kerweausklang „Seppi rockt“ auf. An allen Tagen ist für das leibliche Wohl der Kerwebesucher gut gesorgt und auf dem Kerweplatz stehen mit Autoskooter, Angelspiel, Schießstand und Kinderkarussell weitere Vergnügungen auch für Kinder bereit. acl
Altes Rathaus vor 450 Jahren erbaut
Runder Geburtstag wird mit Ausstellung im Museum Altes Schulhaus gefeiert
Das alte Rathaus von Iggelheim, in dem sich heute eines der beiden Museen des Heimatpflege- und Museumsvereins befindet,wurde vor genau 450 Jahren erbaut: Das belegt die eingemeißelte Jahreszahl 1569. Aus diesem Anlass präsentiert der Heimatpflege- und Museumsverein Böhl-Iggelheim die Ausstellung „Ortsgeschichte und Bürgermeister“ im Museum Altes Schulhaus, Haßlocher Straße 2.
Eröffnung ist am Sonntag, 15. September, um 14 Uhr, danach ist die Ausstellung jeweils von 14 bis 17 Uhr an den Sonntagen 24. November, 8. und 15. Dezember sowie nach Vereinbarung geöffnet.
Der Renaissancebau an der heutigen Ecke Langgasse/Eisenbahnstraße wurde mit einer Laubenhalle im Erdgeschoss errichtet, in der die öffentlichen Rats- und Gerichtssitzungen abgehalten und Übeltäter an den heute noch sichtbaren Pranger gestellt wurden. In dem aus Fachwerk bestehenden Obergeschoss waren die Verwaltungsräume untergebracht.
Die Laubenhalle war 1681 der katholischen Bevölkerung Iggelheims zur Abhaltung ihrer Gottesdienste zur Verfügung gestellt worden. Nachdem die katholische Gemeinde 1746 ihre eigene Kirche beziehen konnte, wurden 1750 am Rathaus umfangreiche Renovierungsarbeiten mit neuem Turm, Außenanstrich und neuer Glocke vorgenommen, wie man im Artikel „Das Alte Rathaus“ im Buch „Iggelheim. Ein Dorf und seine Geschichte“ von Reinhold Schneider nachlesen kann. Die Rathausglocke wurde allerdings 1794 von französischen Plünderern mitgenommen, weshalb 1810 erneut eine Glocke, Napoleonsglöcklein genannt, gegossen wurde. Diese entging nur durch Beziehungen und Glück dem Einschmelzen im Zweiten Weltkrieg; nach der Einlagerung im Museum in Speyer kam sie 1945 wieder zurück in den Rathausturm,wo sie noch heute hängt.
Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Erdgeschoss zum Teil zweckentfremdet und für Gemeindezwecke mit einer Unterkunft für den Nachtwächter, Depot für den Leichenwagen, Raum für die Feuerspritze sowie Aufbewahrungsort für Feuerleitern umfunktioniert. Dabei verblieb die Verwaltung im Obergeschoss. Als die Räume für die wachsende Gemeinde zu klein wurden, zog die Verwaltung mehrfach um. Nachdem auch Leichenwagen und Feuerspritze umgezogen waren, wurde das Alte Rathaus zu einem Wohnhaus, in dem seit Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst zahlungsschwache Mieter und im Ersten Weltkrieg dann russische Kriegsgefangene wohnten. Die letzten Mieter zogen 1957 aus. Aber schon 20 Jahre vorher hatte man das äußerlich total heruntergekommene Gebäude renoviert, die Bogenfenster wieder eingesetzt, das Fachwerk freigelegt und das Ortswappen angebracht.
Das Iggelheimer Heimatmuseum wurde 1957 im Alten Rathaus eröffnet, dessen Grundstock die heimatkundliche Sammlung des Iggelheimer Lehrers Jakob Baumann aus den 1920er-Jahren bildet. acl