Trockenmauern kommen ohne Mörtel aus. Dennoch sind sie aufgrund des Gewichts und der Verkantung der großen Steine stabil. Vorausgesetzt, das Fundament ist standfest und die Steine wurden gekonnt arrangiert. Landschaftsgärtner sind hier die besten Ansprechpartner. Sie verfügen nicht nur über die entsprechende Technik, sondern auch über Maschinen, mit denen sich die teilweise sehr großen Findlinge und Brocken bewegen lassen.
„Gerade für Gärten mit Hanglagen bieten sich Trockenmauern an“, erklärt Gerald Jungjohann vom Bundesverband Garten, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL), „den nmit ihnen können sogar zusätzliche Pflanzflächen auf verschiedenen Stufen geschaffen werden. Zugleich staut sich bei starken Regenfällen hinter ihnen kein Wasser, das drückt. Stattdessen fließt der Regen durch die unversiegelten Fugen und versickert in den Hohlräumen.“
Eindrucksvolles Lichtspiel
Als Material eignen sich fast alle Steinarten.Wer sich einen rustikalen, natürlichen Charme im Garten wünscht, sollte Natursteine aus der Region, zum Beispiel Basalt, Sand- oder Kalkstein, wählen. Diese sind in der Regel naturbelassen oder nur grob behauen und erschaffen mit ihrer Unebenmäßigkeit ein schönes Erscheinungsbild.
Einen eindrucksvollen Effekt erzielen Strahler, die das Mauerwerk am Abend beleuchten. Das bietet sich vor allem in Bereichen an, wo eine Treppe oder Sitzbank in die Mauer integriert ist – von dort kann man das Licht- und Schattenspiel wunderbar bestaunen und sich bis in die Nacht ohne Stolpergefahr aufhalten. Ein in die Mauer eingelassener Brunnen, der munter plätschert, schafft zusätzlich eine erfrischende Atmosphäre. „Trockenmauern können auch freistehend gebaut werden“, so Jungjohann. „Diese sollten jedoch – in Abhängigkeit vom Material – maximal 1,20 Meter hoch und mindestens 30 Zentimeter breit sein. Dann sind sie ausreichend stabil und wirken harmonisch.“
Eine freistehende Mauer kann sich zum Beispiel elegant durch den Garten schlängeln und ihn in kleinere Bereiche einteilen. Oft dienen Trockenmauern aber auch als niedrige Grundstücksgrenze, ähnlich der traditionellen Verwendung, wie wir sie von Wiesen und Feldern her kennen.