Der Sommer 2018 bleibt vielen mit seinen Extremen in Erinnerung: In einigen Regionen Deutschlands gab es wochenlange Trockenheit, in anderen zeitweise Starkregen und Überschwemmungen. Angesichts solcher Naturereignisse fragt sich mancher: Wie kann ich zu Hause vorsorgen? Denn weder zu viel noch zu wenig Wasser ist dort gut. Welche Wege gibt es also, Trinkwasser zu sparen und trotz dem genügend Nass für Haus und Garten zu haben?
„Eine Antwort auf diese Fragen kann die intelligente und nachhaltige Nutzung des Regenwassers sein“, sagt Dietmar Sperfeld von der Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung in Darmstadt. Mit einer Regenwassernutzungsanlage kann Regen gesammelt und zum Beispiel für die WC-Spülung, zum Putzen und Wäschewaschen genutzt werden. „Die Trinkwassereinsparung beträgt dadurch etwa 50 Prozent des häuslichen Verbrauchs“, erklärt Sperfeld. Diese Anlagen sind auch bei Starkregen hilfreich – denn die Zisterne kann viel Wasser auffangen.
Wie funktioniert eine Regenwassernutzungsanlage?
„Der Regen von der Dachfläche wird gesammelt und über die Regenfallrohre durch einen Filter geleitet. Dann fließt es in einen Erdspeicher, auch Zisterne genannt“, erklärt Andreas Braun vom Zentralverband Heizung Sanitär Klima. Diese Speicher gibt es in verschiedenen Größen. Sie lassen sich unauffällig unter der Garagenzufahrt oder im Garten unterirdisch unterbringen.
Wichtig ist, dass das Regenwasser gut gereinigt wird. „Dazu dient neben dem vorgeschalteten Filter ein beruhigter Regenwasserzulauf.“ Er vermeidet, dass im Speicher Sediment aufgewirbelt wird.
Kann jeder eine derartige Anlage nutzen?
Nicht ganz. „Einige Dachmaterialien sind für das Auffangen und die weitere Nutzung von Wasser im Garten nicht oder nur beschränkt geeignet“, sagt Bernd Kirschbaum vom Umweltbundesamt. So können von Dächern aus Kupfer und Zink Metallverbindungen abgeschwemmt werden, auch bei Dächern mit Teerpappe kann die Bitumenabdichtung Biozide freisetzen. Hier sollte man von einer Regenwassergewinnung absehen.
Brauche ich eine separate Regenwasserleitung im Haus?
Ja. „Wer Regenwasser nutzt, braucht ein zweites Leitungssystem zusätzlich zur Trinkwasserleitung“, sagt Braun. Denn laut der Trinkwasserverordnung muss man sicherstellen, dass es an der Regenwassernutzungsanlage eine Sicherung gibt, die verhindert, dass sich Regenwasser mit Trinkwasser mischt. Diese Leitungen müssen farblich so gekennzeichnet sein, dass offensichtlich ist, dass sie kein Trinkwasser führen.
Wie lange reicht ein Regenwasserspeicher?
Das kommt auf den Verbrauch an. „Drei bis vier Wochen sollte das Wasser schon reichen, wenn der Speicher voll war“, erklärt Sperfeld. In längeren Trockenperioden könne es allerdings erforderlich sein, dass Trinkwasser nachgespeist werden muss. dpa
Sommer, Sonne, Sanierung?
Warum sich die warmen Monate für Arbeiten eignen
In der warmen Jahreszeit locken Garten, Badesee und Grill-Party, wer möchte da schon an Feuchtigkeitsschäden im Mauerwerk oder an die alte Heizung denken? Für Haus- und Wohnungseigentümer, die im vorangegangenen Winter Probleme mit undichten Fenstern, gluckernden Heizkörpern oder sogar Schimmel hatten, gibt es keine bessere Zeit als das Frühjahr und den Sommer, um energetische Sanierungsmaßnahmen in Angriff zu nehmen.
Dank der besseren Wetterverhältnisse können im Sommer insbesondere Arbeiten an der Außenfassade zügiger umgesetzt werden, denn die Wahrscheinlichkeit für Dauerregen oder Sturm ist geringer und für Frost so gut wie gar nicht gegeben. Da der Boden weder gefroren noch so stark wie im Winter durchfeuchtet ist, gehen auch Erdarbeiten schneller vonstatten. Nicht zuletzt begünstigen Sonnenschein und warme Temperaturen kürzere Trocknungszeiten beim Material für die Abdichtungen. Sanierungsmaßnahmen können deutlich schneller abgeschlossen werden als in einem kalten Monat. Wer seine Heizung optimieren möchte und etwa den Kessel austauscht, sollte dies ebenfalls vorzugsweise im Sommer tun, wenn die Heizperiode beendet ist. So läuft niemand Gefahr, für einige Stunden im Kalten zu sitzen und zu frieren.
Sinn und Zweck einer energetischen Sanierung, die Heizanlage, Fenster, Fassade, Dach und Kellerdecke betrifft, ist die Reduzierung des Energiebedarfs. Im Sommer wird seltener oder gar nicht geheizt, entsprechend geht weniger Energie durch Undichtigkeiten oder feuchtes Mauerwerk verloren. Im Winter sieht es anders aus. Wenn eine Sanierung geplant ist, sollte diese unbedingt vor dem Beginn der nächsten Heizperiode erfolgen, um dann bereits von deutlichen Einsparungen zu profitieren. Ein kleiner Tipp: Wer schrittweise saniert, ist gut beraten, mit der Dämmung der Gebäudehülle zu beginnen. Denn selbst die effizienteste Heizung bringt nicht viel, wenn doch zum Fenster hinaus geheizt wird. bpr/msw
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