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Bauen und Wohnen - Speyer

Fit für die Niedertemperaturtechnik

Vor dem Austausch der Heizung benötigen Altbauten erst eine Wärmedämmung

Fit für die Niedertemperaturtechnik

Die Wärmedämmung bildet meist den ersten Schritt zu mehr Energieeffizienz im Altbau.  FOTO: DJD/VDPM

Gebäude sind in Deutschland aktuell für etwa 30 Prozent der klimaschädlichen CO2-Emissionen verantwortlich. Das berichtet Statista nach Zahlen des Umweltbundesamtes. Bis zum Jahr 2045 sollen nach Vorgaben des Gesetzgebers alle Gebäude klimaneutral sein. Schon ab 2024 dürfen deshalb keine neuen Gas- oder Ölheizungen mehr eingebaut werden.

Herkömmliche Heizkessel, die mit Öl oder Gas betrieben werden, dürfen ab 2024 auch nicht eingebaut werden, wenn die alte Heizung defekt ist und ausgetauscht werden muss. Auf der anderen Seite arbeiten moderne Energiespartechniken wie die Wärmepumpentechnik nur im sogenannten Niedertemperaturbereich wirklich effizient. Das bedeutet, dass zunächst einmal das Gebäude auf die neue Technik vorbereitet werden muss - am besten, bevor die alte Heizung ihren Dienst versagt.

"Niedertemperatur-ready"

Alte Heizung raus, Wärmepumpe rein? So einfach ist es nicht, warnen Experten. Zunächst müssten ältere Gebäude dafür energetisch ertüchtigt werden. Denn moderne Heiztechnologien sind dann besonders sparsam und umweltfreundlich, wenn die Temperatur des Heizwassers, die sogenannte Vorlauftemperatur, möglichst niedrig ist. Deshalb ist es notwendig, den Wärmebedarf des Hauses etwa durch eine Wärmedämmung zu senken.

Denn wer die klimafreundlich erzeugte Wärme gleich wieder durch die Wände nach außen entweichen lässt, macht den Nutzen der Wärmepumpe zunichte. Ein enormer Stromverbrauch und dadurch viel zu hohe Heizkosten sind die Folge. „Am kältesten Tag des Jahres darf die Vorlauftemperatur nicht höher als 55 Grad Celsius sein, an allen anderen Tagen muss sie sogar sehr deutlich darunter liegen. Nur dann ist ein Haus Niedertemperatur-ready", erklärt Antje Hannig vom Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM). Früher wurden Heizungsanlagen mit einer Vorlauftemperatur von bis zu 90 Grad ausgelegt. 

Um mit diesen sehr viel niedrigeren Temperaturen das Haus warm zu bekommen, bildet, die Wärmedämmung der Außenwände daher nach ihren Worten den ersten und entscheidenden Schritt zum klimaneutralen Gebäude. Erst dann sei es sinnvoll und effizient, die alte Heizung zum Beispiel gegen eine Wärmepumpe auszutauschen.

Weitere Schritte zur Klimaneutralität

Um eine fachgerechte Auslegung, die Langlebigkeit und Wirksamkeit des Wärmeschutzes sicherzustellen, gehört die Aufgabe in die Hände erfahrener Fachleute aus dem örtlichen Handwerk. Energieberater sind zudem die ersten Ansprechpartner für eine Analyse des Status quo und das Aufstellen eines individuellen Sanierungsfahrplans.

So ist es empfehlenswert, nach der professionellen Wärmedämmung der Außenwände den Wärmebedarf des Gebäudes und die Heizkörper neu zu berechnen und einen hydraulischen Abgleich des Rohrleitungssystems durchführen zu lassen. 
djd/rko

INFORMATIONEN

Weitere Hintergrundinformationen und Tipps für Hauseigentümer zur Wärmedämmung und zu dem Austausch der Heizungsanlage gibt es unter www.vdpm.info