Die Wetterextreme nehmen durch den Klimawandel auch in Deutschland zu. Affenhitze im Sommer mit Temperaturen von über 40 Grad Celsius wechselt sich nicht selten mit sehr nasskalten Wintern ab. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Bewohner und ihre Wohnimmobilien aus, denn Wohnräume können unerträglich heiß werden.
Ratgeber Sonnenschutz: Dekorativ & effektiv
Immer mehr Bestandsgebäude werden zum Beispiel mit Klimaanlagen nachgerüstet, um die Räume im Hochsommer schön kühl zu halten. Bevor man zur Klimatisierung greift, sollte man vorher über einen adäquaten Sonnenschutz nachdenken. Sonnenstrahlen, die gar nicht erst auf Glasflächen oder Terrassen treffen, verursachen auch nicht so viel Hitze. Es gibt Wohnräume, die prekär sind. Zum Beispiel Wohnungen im Dachgeschoss. Eine gute Dachdämmung bietet sommerlichen Wärmeschutz. Aber auch Dachfenster sollten tunlichst mit einem Sonnenschutz versehen werden, damit es nicht zu heiß wird.
Es gibt viele Möglichkeiten, Wohnräume vor allzu starker Sonneneinstrahlung abzuschirmen. Fachleute unterscheiden dabei zwischen innen- und außenliegendem Sonnenschutz. Was hat es mit dieser Differenzierung auf sich? Zum innenliegenden Sonnenschutz gehören Jalousien, Faltstores, Plissees, Rollos sowie Vorhänge und Flächenvorhänge, die zum Beispiel von dem Raumausstatter-Handwerk montiert werden. Mit diesen Produkten kann man Immobilien leicht nachrüsten. Ihr großes Plus: Sie reduzieren den Wärmeeintrag, haben gleichzeitig aber auch eine dekorative Funktion. Aber: Innenliegende Sonnenschutzprodukte sind nicht so wirkungsvoll wie außenliegende. Zu dieser Produktgruppe gehören zum Beispiel Kunststoff- und Aluminiumrollläden, Außenjalousien, Fensterläden, Markisen, Sonnensegel, Schiebeläden und Fenstermarkisen. Diese arbeiten sehr effektiv. Beispiel Rollladen: Dieser sitzt vor dem Fensterglas und im heruntergelassenen Zustand verhindert er, dass Sonnenstrahlen ungebremst auf das Glas treffen.
Außen montierte Verschattungssysteme sind in der Lage, etwa 60 bis 75 Prozent der Sonneneinstrahlung zu reduzieren. „Ein außenliegender Sonnenschutz schützt am effektivsten vor aufgeheizten Räumen“, betont Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fenster und Fassade (VFF). Wichtig ist natürlich, dass der Sonnenschutz im Bedarfsfall tatsächlich auch aktiviert wird. Hier helfen automatische Steuerungen mit Zeitschaltuhren und Sensoren. Außerdem ist es heute problemlos möglich, den Sonnenschutz auch in Smart-Home-Systeme zu integrieren.
Eine weitere Option, den Wärmeeintrag zu reduzieren, bietet die Glastechnik in Form von sogenannten Sonnenschutzverglasungen. Nahezu unsichtbar sind beschichtete Sonnenschutzgläser für Fenster und Türen, die effektiv vor Hitze schützen. Dadurch sinkt der Energiedurchlass abhängig vom gewählten Glastyp um bis zu 50 Prozent und die Räume werden weniger warm. „Die technische Weiterentwicklung davon sind schaltbare Verglasungen, die per Knopfdruck auf blickdicht oder in mehreren Stufen auf eine dunklere Glasfarbe umschalten, ähnlich einer Sonnenbrille“, erklärt Fensterexperte Lange. Weiterhin möglich sind Jalousien und Plissees, die im Scheibenzwischenraum angebracht sind und manuell oder elektrisch per Fernbedienung bedient werden können. In jedem Fall ist das Fachhandwerk der erste Ansprechpartner von Interessenten. fsv
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