Gelegenheit macht Diebe, sagt ein altes Sprichwort. Es gilt, Einbrechern ihr illegales Tun schwer zu machen. Wer sein Haus vor Einbruch schützen möchte, kann dies mit relativ einfachen Mitteln tun und dafür Fördermittel von der KfW in Anspruch nehmen.
Die gute Nachricht zuerst: Die in der polizeilichen Kriminalstatistik verzeichneten Wohnungseinbrüche sind 2019 auf rund 87.000 Delikte zurückgegangen. Zudem blieben rund 45 Prozent der Einbruchsdelikte im Versuchsstadium stecken, weil die Straftäter an Sicherungstechnik scheiterten. Damit könnte sich ein Trend andeuten: Die Zahl der Einbrüche sinkt, weil Haus- und Wohnungseigentümer verstärkt in Einbruchschutztechnik investieren.
Einbrecher dringen vor allem über leicht erreichbare Fenster sowie Fenster- und Haustüren in Eigenheime ein. Wer dies als Haus- oder Wohnungsbesitzer erschweren oder gar verhindern möchte, muss an diesen Stellen effektive Gegenmaßnahmen ergreifen. Dabei fängt man mit einfachen Maßnahmen an: Verlässt man das Haus, schließt man alle Fenster, denn gekippte Terrassentüren und Fenster sind leicht zu öffnen. Und: Rollläden sollten nur nachts heruntergelassen werden, keineswegs tagsüber, denn sonst signalisieren sie potenziellen Einbrechern, dass niemand zu Hause ist. Wer mehr tun möchte, sollte mechanische Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört zum Beispiel, Fenster mit einbruchhemmenden Beschlägen wie Pilzkopfverriegelungen und abschließbaren Fenstergriffen auszurüsten. Rollläden sollten über eine Hochschiebesicherung und Kellerfenster über eine Vergitterung verfügen. Und besonderes Augenmerk ist auch auf die Sicherung von Kellertüren zu legen, vor allem dann, wenn sie schlecht einsehbar sind. Die mechanischen Sicherungen folgen dieser Logik: Der Einbrecher benötigt mehr Zeit für sein schändliches Tun. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er auffliegt und den Einbruchsversuch letztlich abbricht, um nicht entdeckt zu werden. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die einbruchhemmende Qualität eines Bauelementes ist die sogenannte Widerstandsklasse. Motto: Je höher die Widerstandklasse des Fensters oder der Tür, desto mehr „Arbeit“ muss der Einbrecher in sein illegales Vorhaben „investieren“.
Ergänzt werden mechanische Vorrichtungen durch elektronische Sicherheitstechnik. Dazu zählen Alarmanlagen, die laute akustische Signale auslösen, wenn Fensterscheiben eingeschlagen oder Türen aufgehebelt werden. Bei Alarmanlagen haben die Deutschen großen Nachholbedarf: Nur zwei Prozent der Privathaushalte verfügen hierzulande über eine Alarmanlage, die sich heute problemlos in ein Smarthome-System integrieren lässt. Zum Vergleich: Bei unseren Nachbarn in Frankreich sind immerhin sechs Prozent der Eigenheime mit einer Alarmanlage ausgerüstet. Intelligente Haustechnik kann man auch nutzen, um über programmierte Lichtszenarien die Anwesenheit im Haus zu simulieren. Nützlich sind auch Bewegungsmelder und die Kameraüberwachung des Außenbereichs. fsv
INFO
Weitere Infos finden sich auf www.renovieren.de; mehr Themen rund ums Bauen in den Zeitschriften „Althaus modernisieren“ und „Bauen & Renovieren“ – am Kiosk oder online unter www.fachschriften-verlag.de/zeitschriften