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Bauen und Wohnen

Wenn das Schnäppchen teuer wird

Was beim Energieausweis zu beachten ist

Wenn das Schnäppchen teuer wird

Energieausweise müssen richtig gelesen werden FOTO: EISENHANS - STOCK.ADOBE.COM

Zwar sind mittlerweile Energieausweise beim Hauskauf Pflicht. Aber die ausgewiesenen Daten müssen richtig interpretiert werden. Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt vor den Fallstricken beim Hauskauf.

Ein Haus im Grünen - vor allem junge Familien träumen davon, sich den Traum von den eigenen vier Wänden zu erfüllen. Am Liebsten ein eigenes Häuschen mit Garten. Doch oft ist das Geld knapp und es wird eng kalkuliert. Und nicht immer ist das billige Angebot auch wirklich die günstigste Alternative. Denn der Verlust von Heizenergie durch schlechte Wände, ein undichtes Dach oder ein ineffizientes Heizsystem kosten dauerhaft Geld. So kommt einem so manches Schnäppchen über die Jahre gesehen teuer zu stehen.

Hausverkäufer sind verpflichtet, spätestens bei der Besichtigung einen Energieausweis vorzulegen. Kaufinteressenten scheuen sich jedoch oft, dies einzufordern - manchmal aus Furcht, den Zuschlag für das Haus nicht zu bekommen.

Und auch wenn der Energieausweis vorliegt, ist die Interpretation der Daten nicht immer leicht, so die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz: Verbrauchsausweise mitteln den Verbrauch der letzten drei Jahre - und der hängt auch von den Gewohnheiten der bisherigen Bewohner und den Temperaturen in den Heizperioden ab. Bedarfsausweise zeigen den nutzerunabhängigen Heizenergiebedarf des Hauses in den entsprechenden Jahren.

Energieausweise sind nach Ausstellung zehn Jahre gültig, daher kursieren Energieausweise nebeneinander, die unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe anlegen. In älteren Energieausweisen werden Werte von 150 bis 200 Kilowattstunden pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr im Ausweis noch im grünen Bereich angesiedelt, obwohl das nicht dem energetischen Standard entspricht, so die Verbraucherzentrale. Seit Mitte 2014 ausgestellte Ausweise geben dem Gebäude eine Energieeffizienzklasse von A+ bis H. Werte von 100 bis 200 Kilowattstunden erreichen dann nur noch die Effizienzklassen D oder E.

In einem Mehrfamilienhaus gibt es nur einen Ausweis fürs gesamte Haus nicht jedoch für die einzelne Wohnung. Für den Energieverbrauch einer Wohnung spielt aber auch deren Lage eine wichtige Rolle, vor allem in schlechter gedämmten Häusern, so die Verbraucherorganisation. Dach- und Erdgeschosswohnungen in Hausrandlage verbrauchen in der Regel 50 Prozent mehr Heizwärme als Wohnungen in der Hausmitte. Der unabhängige Energieberater der Verbraucherzentrale hilft bei der Interpretation von Energieausweisen und bietet Hauskäufern eine persönliche Erstberatung zur Einschätzung des anstehenden Modernisierungsbedarfs. rko/red