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BIZ Landwirtschaft informiert über Ausbildungsberufe – Arbeit mit Menschen und Tieren
Vom Brenner bis zum Winzer: Die Bandbreite der landwirtschaftlichen Berufe ist groß, wie ein Blick in den Ausbildungsserver des Bundesinformationszentrums (BIZ) Landwirtschaft zeigt, der alle Berufe des Sektors vorstellt. Eine Auswahl an Porträts aus einer Branche, deren Anforderungen und Qualifikation oft unterschätzt wird.
Brenner
Es ist lange Tradition, Branntwein herzustellen – aus Kartoffeln, Obst oder Getreide. Dass sich dahinter ein Beruf verbirgt, der viel Sachverstand und Fantasie erfordert, ist nicht so geläufig. Die Tradition verbindet sich heute mit dem Einsatz moderner Maschinen und computergesteuerten Anlagen. Nach der Ausbildung zum Brenner kann eine Meisterausbildung angeschlossen werden: zum Landwirtschaftlichen Brennmeister, zum Destillateurmeister und Getränkebetriebsmeister. Auch die Basis für den Techniker oder ein Hochschulstudium, Schwerpunkt Lebensmittelverarbeitungstechnik, kann die Ausbildung krönen. Interesse an chemisch-biologischen Vorgängen, Freude an der Herstellung alkoholhaltiger Lebensmittel, technisches Verständnis sowie sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Arbeiten sind laut Infozentrum Voraussetzungen für den Beruf.
Fischwirt
Die Arbeit am Wasser ist vielseitig. Fische, aber auch Krebstiere und Muscheln sind die Nutztiere, mit denen Fischwirte zu tun haben. Die Auszubildenden lernen die Ökologie der Lebensräume von Fisch und Co. in Gewässern kennen und wissen, welche Ansprüche diese an ihre Nahrung stellen. Für den Fischfang müssen die Auszubildenden einiges über Fangmethoden und -plätze wissen, aber auch welche Fanggeräte es gibt, wie man sie herstellt und anwendet.
Tierschutz und -gesundheit haben in diesem Beruf einen hohen Stellenwert. Verarbeitung, Veredlung und Vermarktung sind ebenso Teil der Ausbildung wie der richtige Umgang mit Booten oder Schiffen. Aufgrund der unterschiedlichen Anforderungen können Auszubildende in der Fischwirtschaft zwischen zwei Fachrichtungen wählen: Fischwirte der Fachrichtung Aquakultur und Binnenfischerei sowie Fischwirte der Fachrichtung Küstenfischerei und Kleine Hochseefischerei. Auch hier bestehen Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Hochschulstudium.
Wer sich für den Beruf interessiert, sollte Fitness und Freude an körperlicher Arbeit, Naturverbundenheit und ökologisches Denken sowie technisches und betriebswirtschaftliches Verständnis mitbringen, so der Rat. Auch Seetauglichkeit, Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein seien wichtige Voraussetzungen, heißt es auf dem Bildungsserver Agrar.
Milchtechnologe
Gute naturwissenschaftliche und mathematische Kenntnisse, Interesse an biologischen und chemischen Vorgängen, Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein sowie technisches Interesse und Begeisterung für Lebensmittel und ihre Herstellung müsse man wiederum für den Beruf des Milchtechnologen mitbringen.
Sie verarbeiten Milch zu Produkten von Butter bis hin zu Käse, Joghurt und Quark, bedienen computergesteuerte Maschinen, sorgen für eine störungsfreie Produktion, erkennen Qualitätsmängel und technische Fehler und beseitigen sie. Auch planen und kontrollieren sie Abläufe in der Milchverarbeitung bis hin zur Verpackung und Einlagerung der verderblichen Produkte und dokumentieren ihre Arbeitsschritte. In der Ausbildung geht es aber um mehr als Milch und Käse: Die Auszubildenden lernen auch alles über Qualitätsmanagement, Hygienevorschriften, Lebensmittelrecht und Umweltschutz. Die Kontrolle und die Qualitätssicherung der Milchprodukte gehören ebenso zur täglichen Arbeit.
Pferdewirt
Pferdewirte sind Rundum-Experten für Ross und Reiter. Doch auf dem Bildungsserver Agrar wird gleich gewarnt, es sei ein Knochenjob: „Eine Pferdewirtin oder ein Pferdewirt sitzt möglicherweise täglich viele Stunden im Sattel und bildet Pferde aus. Dazu kommen ausmisten, füttern, putzen und verarzten – Pferdewirtinnen und Pferdewirte sind rundherum verantwortlich für die Tiere und versorgen sie von früh bis spät.“ Oft seien auch Kunden zu betreuen, die einen kompetenten Ansprechpartner suchen.
Den Umgang mit Pferden zu unterrichten, fordere Geduld und pädagogisches Geschick. Die Ausbildung als Pferdewirt kann in den folgenden fünf Fachrichtungen absolviert werden: Pferdehaltung und Service, Pferdezucht, klassische Reitausbildung, Pferderennen sowie Spezialreitweisen. Pferdewirte können sich zu Pferdewirtschaftsmeistern oder Fachagrarwirten weiterbilden. Auch ein Hochschulstudium (Veterinärmedizin, Pferdewirtschaft, Pferdewissenschaften) kann sich an die Ausbildung anschließen.
Winzer
Die Lese zählt zu den schönsten Aufgaben im Weinberg – sie ist schließlich der erste Schritt zum Wein. Aber damit ein guter Wein entsteht, gehört mehr als gutes Wetter und ein besonderes Terroir dazu: Bei der Lese zeigt sich, wie gut der Winzer zuvor im Weinberg gearbeitet hat.
Winzer ist dem Bundesinformationszentrum Landwirtschaft zufolge ein idealer Beruf für alle, die gut mit Menschen zusammenarbeiten können und sich für Pflanzen und moderne Technik interessieren. Einerseits sei es ein Beruf mit großer Tradition, aber gleichzeitig auch einer mit modernem Profil.
In der Ausbildung lernen Winzer Rebstöcke zu pflanzen und zu pflegen, Trauben zu ernten und sie zu Wein, Sekt oder Traubensaft zu verarbeiten. Aber auch Marketing spiele eine große Rolle. „Riesling, Silvaner und Blauer Spätburgunder – dies sind nur drei der vielen Rebsorten, aus denen Winzerinnen und Winzer in Deutschland Wein herstellen“, heißt es vom Bundesinformationszentrum. Insgesamt 14 Ausbildungsberufe gibt es derzeit im landwirtschaftlichen Sektor in Deutschland, die laut BIZ Landwirtschaft abwechslungsreiche Tätigkeiten und gute Perspektiven eröffnen. wig
WEITERE INFOS
Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft bietet mit dem Bildungsserver Agrar auf www.bildungsserveragrar.de/ausbildung/ eine Plattform mit allen Informationen rund um die 14 Berufe. Auch ein Stellenmarkt findet sich dort.