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Ausbildung und Beruf - Neustadt

„Der Kunde ist noch mehr König als sonst“ 

Internet-Plattformen können Freelancern die Akquise von Auftraggebern erleichtern

„Der Kunde ist noch mehr König als sonst“ 

Freelancer können sich auf Onlineplattformen unkompliziert um Aufträge bemühen. FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA

Als Freelancer zu arbeiten, reizt viele: Keiner bestimmt mehr, was zu tun ist. Doch die Freiheit ist zugleich die große Herausforderung der Selbstständigkeit. Wenn niemand mehr die Arbeit verteilt, muss man sie sich selbst suchen. Netzwerke aufbauen, Angebote verschicken, sich telefonisch in Erinnerung bringen: Akquise kann mühsam und zeitaufwendig sein. Internet-Plattformen, auf denen Freelancer ihre Dienste und Auftraggeber ihre Projekte anbieten, erscheinen als verlockend einfache Alternative. Doch lassen sich gute Jobs tatsächlich mit ein paar Klicks ergattern?

Internet-Plattformen können Freelancern die Akquise von Auftraggebern erleichtern

Wie funktionieren die Freelancer-Plattformen?

Die Portale fungieren als Marktplatz. Statt mit Waren wird mit Aufträgen gehandelt. Auftraggeber können Projekte einstellen, für die sie Unterstützung brauchen, aber niemanden fest anstellen wollen. Freelancer präsentieren sich mit ihren Qualifikationen in der Hoffnung, von potenziellen Auftraggebern gefunden zu werden.

Anbieter solcher Plattformen gibt es mittlerweile viele, von weltweit agierenden Portalen mit mehreren Millionen registrierten Nutzern bis zu Projektbörsen für hoch spezialisierte Tätigkeiten.

Manchmal wird bei einer erfolgreichen Vermittlung eine Provision fällig, ist eine Mitgliedschaft erforderlich, wird der Auftrag vom ersten Kontakt bis zur Bezahlung komplett über die Plattform abgewickelt.

Jobs oder auch Gigs, wie die kleinen, kurzfristigen Aufträge genannt werden, gibt es vor allem im IT- und Digitalbereich, rund ums Internet- und Contentmarketing, für Text-, Übersetzungs- oder Grafikarbeiten oder für virtuelle Assistenzen.

Wie findet man die passende Plattform?

Welche die richtige Plattform ist, hängt ganz davon ab, mit welchem Ziel man antritt. Wer mehr möchte als einen Nebenjob, sollte den Einstieg auf den Plattformen etwas strukturierter angehen, rät Max Hilgarth, Geschäftsführer im Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland. Die Frage „Wer ist mein Zielkunde, wo bewegt sich mein Zielkunde?“ stelle sich bei der digitalen Suche nach Aufträgen genauso wie bei der analogen.

Einige Plattformen konzentrieren sich auf bestimmte Branchen, die Aufträge sind komplexer, die Honorare höher. So werden beispielsweise auf Gulp vor allem IT-Spezialisten fündig, Das Auge bietet Jobs für Design-, Grafik- oder Fotografiespezialisten. Freelance Junior ist vorwiegend für Studierende gedacht, die etwas hinzuverdienen möchten. Geht es dagegen um schnelle Nebenjobs, „können Plattformen mit großer Reichweite wie Fiverr durchaus ein guter Einstieg sein“, sagt Daniel Schenker, Betreiber des Online-Magazins „Freelance-Start“, der selbst seit 15 Jahren als Freelancer arbeitet. Der eigene Arbeitsort spielt bei vielen Plattformen in der Regel keine Rolle, sie agieren wie etwa Upwork weltweit.

Kann man auf diese Weise wirklich Geld verdienen?

Plattformarbeit steht immer wieder in der Kritik. Arbeit werde unter Wert vergeben, lautet der Vorwurf. Dass eine Selbstständigkeit allein auf online vergebenen Kleinstaufträgen aufgebaut werde, ist laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung aber die Ausnahme.

Demnach arbeiten 99 Prozent der sogenannten Gigworker nur im Nebenerwerb für die Plattformen. Die Studie berücksichtigt allerdings nicht nur die klassischen Freelancer-Plattformen, sondern auch Vermietungen über Airbnb oder die Arbeit für einen Lieferdienst.

Grundsätzlich entspricht das aber den Erfahrungen von Max Hilgarth: „Für unsere Mitglieder spielen die Plattformen eine sehr untergeordnete Rolle, dienen eher als Nebenverdienst.“

Was sind die Vorteile?

Gerade wer seine Dienstleistungen weltweit anbiete, profitiere von einer Abwicklung der Aufträge über die Plattformen, sagt Daniel Schenker. Das reduziere das Risiko, dass trotz erfülltem Auftrag das Geld ausbleibe. Außerdem würden gerade viele junge Freelancer die Möglichkeit nutzen, Arbeitsort und Arbeitszeit selbst bestimmen zu können. Und man erspare sich die Kaltakquise, das zeitraubende Bemühen um einen Erstkontakt zu potenziellen Auftraggebern. Nicht zu unterschätzen sind laut Schenker die Kontakte, die man über die Plattformen gewinnt.

Gibt es auch Risiken?

Auf manchen Plattformen werden Dienstleister von Kunden bewertet, für jeden sichtbar und mit Auswirkungen auf das Ranking. „Es bleibt immer die Unsicherheit, wie der Kunde reagieren wird“, sagt Schenker.

Unzufriedenheit habe oft mit der Arbeit gar nichts zu tun, sondern entstehe leicht aufgrund von Missverständnissen. „Der Kunde ist deshalb möglicherweise noch mehr König als sonst.“ dpa

Info

Studie Bertelsmann-Stiftung „Plattformarbeit in Deutschland“ (2019):
bertelsmann-stiftung.de/de/publikationen/publikation/did/plattformarbeit-in-deutschland

Fiverr: https://de.fiverr.com
Upwork: upwork.com/
Twago: twago.de
Freelance.de: freelance.de
Freelancermap: freelancermap.de
Das Auge: https://dasauge.de
Freelance Junior: freelancejunior.de

Beruf

Neuen Schwung mit „Jobcrafting“

Wer derzeit im Job unzufrieden ist, sollte nicht gleich das Handtuch werfen. Beschäftigte können mittels „Jobcrafting“ oft schon mit kleinen Anpassungen selbst wieder für mehr Freude, Zukunftsorientierung und Sinn in der eigenen Arbeit sorgen. Das sagt Coachin Lena Witt neben:

Fokus verändern: Wer sich langweilt oder keinen Sinn in seinem Job sieht, kann versuchen, die eigene Wahrnehmung anzupassen. Als Beispiel führt die Trainerin einen Verwaltungsjob an, in dem man Anträge bewilligt. Hier könne man sich vor Augen führen, dass man mit seiner Arbeit anderen zu enormen Erleichterungen verhilft.

Neue Beziehungen beleben: Unser Umfeld und die Menschen, mit denen wir uns umgeben, färben auf uns ab, sagt Wittneben. Sie rät daher: „Sucht euch Leute, die euch begeistern, euch inspirieren und mit ihrer Power mitreißen.“ Das kann auch bedeuten, auf Kollegen aus anderen Abteilungen zuzugehen, die man vielleicht noch gar nicht kennt.

Sich selbst belohnen: Egal, ob für „vollbrachte Meisterleistungen“ oder „unliebsame Routineaufgaben“: Wer etwas erledigt hat, sollte sich dafür belohnen, rät Wittneben. Zum Beispiel damit, die Führungskraft zu fragen, ob man eine bestimmte Weiterbildung wahrnehmen kann.

Spielfeld erweitern: Geht im Beruf nicht wirklich etwas voran, können Beschäftigte versuchen, frischen Wind in ihren Joballtag zu bringen. Vorstellbar ist zum Beispiel, ein Mentoren- oder Traineeprogramm aufzusetzen oder Pate für neue Azubis zu werden. dpa

Beruf

Klimaschutz im Job auch mit Ausbildung möglich

Im Job an Lösungen für menschlich verursachte Umweltprobleme arbeiten: Wer dieses Karriereziel verfolgt, sollte Berufsausbildungen nicht unterschätzen. Darauf weist Berufsberater Jan von Rauch in einem Beitrag auf „abi.de“ hin. Rauch verweist dabei auf Ausbildungsberufe wie Fachkraft für Abwassertechnik, Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder umweltschutztechnische Assistenten. Diese Berufe sind vor allem technikorientiert. Jan von Rauch rät Jugendlichen, sich in jedem Fall bei der Wahl vor allem von den eigenen Stärken und Interessen leiten zu lassen. dpa