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Ausbildung und Beruf - Ludwigshafen

Abfragen und abstimmen

Von Arbeitszeit bis Taschengeld: Diese Regeln gelten für Au-pairs

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Damit einem glücklichen Aupair-Aufenthalt nichts im Wege steht, sollten Arbeitszeiten und Aufgaben der jungen Erwachsenen vorab geregelt werden. FOTO:MARCO GOVEL/WESTEND61/DPA

Eine fremde Familie, eine ungewohnte Sprache, Hunderte neue Eindrücke: Au-pairs tauchen im Ausland ins große Abenteuer. Vorab sollten aber Aufgaben und Arbeitszeiten gut geregelt werden.

Zunächst müssen sich Interessierte überlegen, ob eine Aupair-Stelle der richtige Job für sie ist. „Wer als Au-pair arbeiten möchte, sollte neben Spaß an der Arbeit mit Kindern auch Eigenschaften wie Anpassungsfähigkeit, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein mitbringen“, sagt Jane Jordan von der „Initiative Auslandszeit“. Sie hat selbst ein Jahr als Au-pair in den USA verbracht.

„Der beste Zeitpunkt dafür ist aus meiner Sicht definitiv nach dem Abitur“, sagt sie. „Man hat den ersten großen Lebensabschnitt abgeschlossen und genug Zeit, um mal einen Blick über den Tellerrand zu werfen.“ Für die Suche sollte man genügend Zeit einplanen. „Ich selbst habe bereits zwölf Monate vor der Abreise mit der Bewerbung über eine Au-pair-Organisation begonnen“, erzählt Jordan. Wer sich innerhalb Europas auf eine Stelle bewirbt, könne dies auch recht kurzfristig angehen: Aufgrund der Freizügigkeit in der EU ist meist kein besonderes Visum notwendig.

Bei der Entscheidung für ein Land sind die Sprachkenntnisse wichtig. „Man sollte sich in der Sprache des Ziellandes ausdrücken können, um die einfachen Dinge des Alltags und vor allem eine Grundverständigung mit den Kindern meistern können“, sagt die Expertin. Gleichzeitig sei es Zweck des Aufenthalts, selbst etwas zu lernen. Perfekte Sprachkenntnisse werden also nicht erwartet.

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Jane Jordan von der Initiative Auslandszeit hat ein Jahr als Au-pair in den USA verbracht. 
FOTO: INITIATIVE AUSLANDSZEIT/DPA

Beratungsstellen vermitteln

Es ist möglich, Au-pair-Stellen in Eigeninitiative übers Internet zu suchen – üblich ist der Weg über Beratungsstellen, die nicht nur einen Platz in einer Familie vermitteln, sondern die Au-pairs auch während des Aufenthalts unterstützen. Solche Agenturen gleichen vorab aus Pools von Gastfamilien und potenziellen Au-pairs ab, wer zu wem passen könnte. „Es werden längere Gespräche mit beiden Seiten geführt“, sagt Regine Rosner von „In Via“, einem Verband, der Aupairs begleitet. Dabei geht es nicht nur um Eckdaten wie Zeitraum und Region: Persönliche Vorstellungen und Erwartungen werden ebenso abgefragt und abgestimmt.

Persönliche Absprachen

Die Aufgaben sollten bei allen Au-pairs ähnlich sein: „Der Schwerpunkt liegt in der Regel auf der Kinderbetreuung, hinzu kommen leichte Hausarbeiten“, sagt Rosner, also etwa Frühstück machen oder die Kinderzimmer aufräumen. Mit Fensterputzen oder schwerer Gartenarbeit sollten Au-pairs nicht beauftragt werden, es sei denn, sie haben selbst Lust darauf.

Die genaue Aufteilung hänge oft von persönlichen Absprachen ab: „Viele Au-pairs freuen sich,wenn sie mal für die Familie kochen und verbringen auch ihre Freizeit gerne mit den Kindern. Andere legen Wert auf klare Arbeitszeiten und ihre freien Tage“, sagt Rosner. In der Regel arbeiten Au-pairs maximal 30 Stunden wöchentlich und haben mindestens einen freien Tag pro Woche. „Vor Beginn des Aufenthalts wird ein Vertrag geschlossen, in dem alle wichtigen Punkte genau geregelt sind“, erklärt Silke Busse vom Verein für internationale Jugendarbeit. „Au-pairs erhalten von den Gastfamilien neben der kostenlosen Unterbringung und Verpflegung ein festgelegtes Taschengeld pro Monat, dazu kommen Zuschüsse zu Fahrtkosten, Sprachkursen und der Abschluss einer Versicherung.“

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Gartenarbeiten wie Rasenmähen gehören nicht zu den Aufgaben eines Au-pairs – es sei denn, sie haben Lust darauf. FOTO: NESTOR BACHMANN/DPA

Die Arbeitszeit sollte sechs Stunden am Tag nicht überschreiten. „Eine Notsituation, die eine Kinderbetreuung über diese Zeit hinaus erforderlich macht, kann aber entstehen“, sagt Silke Busse. „Auch wenn Eltern zum Beispiel mal sonntags arbeiten müssen, kann gelegentlich Wochenendarbeit notwendig sein.“

Probleme offen klären

Gibt es Schwierigkeiten, sollten sich Au-pairs nicht scheuen, diese anzusprechen. „Das ist für viele junge Menschen natürlich anfangs schwierig, aber es ist wichtig“, sagt Busse. „Es ist ein Weg, um zu lernen, handlungsfähig in Konfliktsituationen zu sein.“ Viele Au-pair-Agenturen bieten Notfallnummern für akute Situationen an und greifen selbst ein, wenn es nötig ist. Im Ernstfall können Au-pairs ihren Aufenthalt abbrechen: „Der Vertrag kann von beiden Seiten gekündigt werden, hier gilt eine Frist von zwei Wochen“, erklärt Busse. Möchte ein Au-pair weiterhin im Land bleiben, kann er oder sie sich um eine neue Gastfamilie bemühen. Gelingt das nicht, verfällt im Normalfall das Visum. „Der Wechsel in eine andere Gastfamilie in dieser kurzen Zeit ist nicht einfach und sollte deshalb immer gut überlegt und geplant sein.“ dpa

INFO
https://berufenet.arbeitsagentur.de/berufenet/faces/index Suchbegriff: Au-pair

Hürden und Chancen abwägen

Zulassung und Finanzierung bei einem Zweitstudium nicht immer einfach

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Für manche Berufe ist ein Zweitstudium zwingend erforderlich: Kieferchirurgen etwa müssen Zahnmedizin und Humanmedizin studieren. 
FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA

Auf den Bachelor noch einen zweiten draufsatteln? Klingt einfach, kann aber in der Theorie kompliziert sein. Wer nach dem Abschluss einen weiteren Bachelor oder Master machen möchte, muss sich nämlich auf einen Zweitstudienplatz bewerben.

Für einige Berufe ist so ein Zweitstudium zwingend erforderlich: Kieferchirurgen müssen zum Beispiel Zahn- und Humanmedizin studieren, erklärt Christian Tauch vom Referat für Hochschulbildung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Andere entscheiden sich für einen weiteren Abschluss, weil sie sich noch einmal umorientieren möchten oder die Chancen auf dem Arbeitsmarkt schlecht stehen.

Bei zulassungsfreien Studiengängen können sich Studierende, die bereits einen Bachelor oder Master haben, einfach einschreiben. Komplizierter wird es bei Fächern mit Zulassungsbeschränkung: „Für Studienplätze in Studiengängen, die im bundesweiten Vergabeverfahren vergeben werden, stehen den Zweitstudienbewerbern drei Prozent der Plätze zur Verfügung“, erklärt Tauch. Das gilt für Medizin, Pharmazie und Zahnmedizin. „Bei örtlich zulassungsbeschränkten Studiengängen bestimmen die Hochschulen diese Quote selbst.“ Sie liegt in der Regel ebenfalls bei etwa drei Prozent.

Für die Vergabe gibt es bestimmte Regeln. Relevant sei neben der Abschlussnote des Erststudiums vor allem die persönliche Motivation, sagt Tauch. Dazu zählen unter anderem zwingende berufliche oder wissenschaftliche Gründe. Etwa, wenn eine ergänzende Qualifikation beispielsweise für eine Tätigkeit in der Forschung notwendig ist.

Fächerkombination ist entscheidend

Die Wahl des Zweitstudiengangs sollte zur Lage auf dem Arbeitsmarkt oder dem angestrebten Arbeitgeber passen. Beliebt ist als Zweitstudiengang laut Röser unter anderem der Master of Business Administration: „Der bringt auch denen Führungsqualifikationen bei, die vorher nicht im Wirtschaftsbereich studiert haben.“ Das sei gerade bei Geisteswissenschaftlern für viele Arbeitgeber attraktiv. Viele Wirtschaftswissenschaftler hingegen bilden sich in Wirtschaftspsychologie weiter, um sich im Human-Resources-Sektor zu qualifizieren.

In den meisten Bundesländern werden für das Zweitstudium zwar keine Gebühren erhoben. In Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kostet es aber 650 Euro pro Semester. Bafög gibt es nur in besonderen Fällen, zum Beispiel, wenn das Studium zwingend für den angestrebten Beruf erforderlich ist, sagt Bernhard Börsel vom Deutschen Studentenwerk. Alle anderen müssen sich selbst finanzieren. Ein Kredit als alleinige Finanzierungsform – davon rät Börsel ab: „Die Verschuldung wird zu hoch.“ Alternativ bietet sich ein berufsbegleitendes Studium ein. „Da sollte aber die Work-Life-Balance nicht aus dem Blick geraten.“

Wer sein erstes Studium noch nicht abgeschlossen hat, aber schon weiß, dass er beruflich etwas ganz anderes machen will, sollte abwägen: Es könne sich lohnen, abzubrechen, um weniger Komplikationen beim zweiten Studium zu haben, sagt Thomas Röser vom Deutschen Verband für Bildungs- und Berufsberatung. dpa

SERVICE
Weitere Informationen findet man auch im Internet unter www.dvb-fachverband.de sowie unter www.studentenwerke.de